nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Greifswald: Presseerklärung zum Mord an Klaus Gericke

Greifswalder Bündnis gegen Rechts
Lange Str. 14a
17489 Greifswald
Tel., AB und Fax: 03834/799517


Presseerklärung zum Mord an Klaus Gericke.

Beschlossen auf dem Bündnistreffen am 27. Juni 00


Wir sind entsetzt über den Mord an dem Obdachlosen Klaus Gericke.

Schon vor einigen Jahren ist in Greifswald ein Obdachloser von Jugendlichen
brutal umgebracht worden. Diesen wurden Verbindungen zur rechten Szene
nachgewiesen. Ob die Mörder von Klaus zur rechten Szene gehören, ist nicht
bekannt. Es ist zweitrangig, ob sich die Täter zu ihr bekennen oder nicht.
Fest steht jedoch, daß die Verachtung von Randgruppen und die Gewalt gegen
Schwächere oder Wehrlose typische Bestandteile faschistischer Ideologie und
Aktion sind. "Penner" gehören ebenso wie "Zecken", "Rote" und Ausländer zu den
Feindbildern der Rechten.

Der Mord an Klaus muß zum gesellschaftlichen Umfeld Mecklenburg- Vorpommern, wo
rechtsextreme Gesinnungen verbreitet werden können und rassistische Übergriffe
an der Tagesordnung sind, in Bezug gesetzt werden.
Erhebungen der Greifswalder Universität zufolge haben rechte und rassistische
Einstellungen unter Jugendlichen unserer Stadt bereits großen Raum erobert und
dominieren manche Milieus sogar. Vorurteile z.B. gegenüber Obdachlosen sind in
der Bevölkerung verbreitet.
Werden gesellschaftliche Institutionen- Schulen, Politiker, Behörden und Medien-
ihrer Aufgabe, humanistische und demokratische Ideale zu vermitteln und
durchzusetzen, noch in genügendem Umfang gerecht?

Obdachlosigkeit ist ein soziales Problem. Es reicht nicht, Toleranz gegenüber
sozial Ausgegrenzten zu predigen- eine Gesellschaft ohne soziale Ausgrenzung muß
das Ziel sein.

 

28.06.2000
Greifswalder Bündnis gegen Rechts   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht