nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Berlin: Gewaltorgie der Berliner Polizei

Pressemitteilung


An Redaktion Politik / Inland / Berlin

Gewaltorgie der Berliner Polizei bei Antifaschistischer Demonstration
des [A3]

Mehr als 800 Menschen folgten am frühen Samstagnachmittag dem Aufruf
des Antifaschistischen Aktionsbündnisses III [A3] zu einer
Demonstration gegen den Nazi-Kader Oliver Schweigert und die
Bundeszentrale der rechtsextremen Republikaner.

Nach der Auftaktkundgebungam S+U-Bahnhof Schönhauser Allee zog die
Demonstration in den nördlichen Prenzlauer Berg zur Isländischen
Straße 7. Hier wohnt der Nazischläger Oliver Schweigert, eine
Schlüsselfigur der militanten rechtsextremen Kameradschaftsszene in
Berlin. In Redebeiträgen wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass
es für ihn auch künftig keine ruhige Nachbarschaft gibt.

Auf dem weiteren Weg nach Pankow wurde die Demonstration massiv von
Einheiten der 2. Bereitschaftspolizeiabteilung der Berliner Polizei
(22. und 23. Einsatzhundertschaft) angegriffen. Unter dem Vorwand,
vermeintliche Verstöße gegen das Vermummungsverbot ahnden zu wollen,
wurden DemonstrationsteilnehmerInnen mit Schlägen und Tritten durch
Polizeibeamte traktiert. Im Demonstrationszug befanden sich zu diesem
Zeitpunkt auch Familien mit Kinderwagen und ältere Menschen, unter
ihnen Überlebende des Holocaust.

Trotz ständiger Versuche des Versammlungsleitung, beruhigend auf die
Situation einzuwirken, wurde weiter von den Einsatzkräften gepöbelt
und geprügelt. Es gab zahlreiche Festnahmen und Verletzte auf Seiten
der DemonstrationsteilnehmerInnen.

Die Demonstration kam schließlich doch in Pankow an. Auf einer
Zwischenkundgebung vor dem Gartenhaus der Villa Garbáty, der
derzeitigen Republikaner-Bundeszentrale wurde der Zusammenhang
zwischen mordenden Neonazis und staatlichem Rassismus thematisiert.

Unmittelbar nach der Beendigung der Demonstration in der Pankower
Breiten Straße kam es zu weiteren Polizeiübergriffen. Augenzeugen
bezeichneten das Geschehen als regelrechte Hetzjagd auf ehemalige
DemonstrationsteilnehmerInnen. Es kam zu zahlreichen Festnahmen. Eine
SprecherIn des Bündnisses erklärte hierzu: "Dass die Demonstration
überhaupt in Pankow angekommen ist, ist nur dem besonnenen Verhalten
der DemonstrantInnen zu verdanken. Das Verhalten der Berliner Polizei
wird auf jeden Fall Konsequenzen haben, gegen den Einsatzleiter wurde
bereits Strafanzeige gestellt."

Am Abend fand eine weitere Demonstration in Hohenschönhausen statt,
nachdem in der vergangenen Woche zwei Mosambikaner von Neonazis
angegriffen wurden. Ca. 100 überwiegend jugendliche TeilnehmerInnen
zogen friedlich mit Sprechchören wie "Maulkorb und Leinenzwang - für
Neonazis lebenslang!" durch den Plattenbaubezirk.

Für weiter Informationen erreichen sie Herrn Fischer telefonisch
unter 0171 / 7 421 922.

Berlin, den 3. Februar 2001
[A3]

 

03.02.2001
Gruppe Internationale Infodienst   [Email] [Aktuelles zum Thema: Repression]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht