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Türkei: Aktuelle Lage im Todesfasten sowie aus der Türkei

Kurze Informationen über die Aktuelle Lage im
Todesfasten sowie aus der Türkei

Solidaritäts-Demonstration in Zürich zur
Unterstützung des Lösungsvorschlags
"3 Türen 3 Schlösser"

In Zürich forderten am Samstag, 23. Februar, 250 Demonstranten
den
türkischen Staat auf, den Lösungsvorschlag zur Aufhebung der
Isolationshaft in der Türkei umzusetzen. Gleichzeitig protestierten
die Demonstranten gegen die unnachgiebige Haltung des Staates
und
solidarisierten sich mit den todesfastenden Gefangenen. Die von
DETUDAK (Solidaritätskomitee für die Revolutionären Gefangenen)
organisierte Demonstration begann am Helvetiaplatz und
endete am türkischen Konsulat. Sie wurde auch von den
Sympathisanten der
Volksbefreiungsfront Schweiz unterstützt.

Der Lösungsvorschlag der Anwaltskammer,
Menschenrechtsorganisationen, KünstlerInnen und
SchriftstellerInnen sowie der Angehörigenorganisationen von
politischen Gefangenen fordert, daß die 3 Türen von 3 Mann -
Zellen über den Tag geöffnet werden sollen, damit 9 Gefangene
kollektiv leben können. Die todesfastende Gefangenen haben dem
Vorschlag zugestimmt.

"Der Stille Tod" in Europa

Der Film über die Isolationshaft in Europa und USA, der in der
Türkei im letzten Jahr uraufgeführt wurde, wird
bald in 20 europäischen Städten laufen. Im Film werden die
Menschenrechtsverletzungen durch diese Haftform dokumentiert.
Die Reportagen mit den ehemaligen Gefangenen, die über längere
Zeit im Isolationshaft waren, belegen daß Isolationshaft eine Folter
ist, um die Gefangene zur Kapitulation zu zwingen.
Die Österreich-Premiere wurde am 24. Februar in Wien in
Anwesenheit des Regisseurs Hüseyin Karabey, Parlamentariern,
VertreterInnen von Menschenrechtsorganisationen, KünstlerInnen
und dem TAYAD-Komitee durchgeführt. Zur Aufführung erschienen
mehr als 220 Menschen. Der Vorsitzender der KPÖ, der an der
Beobachterdelegation teilnahm, sprach von seinen Eindrücken und
Ermittlungen in der Türkei. Er teilte mit, daß in Kücükarmutlu die
Todesfastende mit ihren entschlossenen Widerstand ihn sehr
beeindruckt haben. Am Ende des Filmes hat der Regisseuer die
Fragen beantwortet, und mitgeteilt, daß er eventuell einen Folgefilm
produzieren werde.

Aktuelle Informationen aus der Türkei

Das Todesfasten - der Widerstand der Revolutionäre gegen die
Isolationshaft - dauert an.
Die Todesfastenden hatten zu Beginn des Hungerstreiks erklärt,
dass sie
bei ihren Forderungen auch die Bevölkerung in der Türkei mit
berücksichtigen würden. Eine der Forderungen ist, daß alle
Verträge mit
den Monopolisten, dem IWF und der Weltbank und die Gesetze,
die daraus
resultieren, annuliert werden müssen. Die Bevölkerung erlebe am
eigenen
Leibe die Wirkung der alten und neuen Verträge.

Wir geben hier nur einige Beispiele davon, die wir aus den Medien
und Websites zusammengestellt haben:

- LehrerInnen vom Dienst suspendiert

Auf eine Anfrage hin gab der Bildungs-und Erziehungsminister
Bostancioglu bekannt, daß vom 1.Januar 1999 bis 24.Dezember
2001 844 LehrerInnen und LeiterInnen vom Dienst suspendiert
wurden.

- IWF-Pakete vernichten die Produktivität

Mit den durchgesetzten IWF Paketen, die auf größere Profite der
imperialistischen Monopole zielen, werden die Tabak-Anbauer
existenziell
bedroht. Durch das neue Tabak-Gesetz sind 612.000 Familien, die
Tabak
anbauen, und 40.000 Beschäftigte in diesem Sektor,
insgesamt 2,5 Millionen Menschen, betroffen. Diese düstere
Entwicklung
zeigt sich auch in den anderen Agrarbereichen wie
Teepflanzenanbau, Nussproduktion und Zuckerrübenanbau.

- Gewerkschaften planen ab März neue Protest-
Aktionen

Der Vorsitzende der grössten Gewerkschaft Bayram Meral hat
neue Aktionen
angekündigt. Er begründete die Entscheidung so: "Der Staat hat
innerhalb der ersten 11 Monate im Jahr 2000 insgesamt 36
Katrillionen an
Steuern bezogen, bezahlte 39,5 Katrillionen an Zinsen. Mit anderen

Worten, die Abgaben von 70 Millionen Steuerzahlern, haben nicht
ausgereicht, die Zinsen der früheren Kredite an die profitgierige
einheimische und ausländische Monopolisten, zu zahlen. Die
Regierung
musste
Kredite aufnehmen, um überhaupt die Zinsen für Kredite zahlen zu
können. Jede Anordnung der IWF und Weltbank wurde realisiert,
um neue Kredite bekommen zu können. Alle diese Gesetze führen
dazu, dass Agrarwirtschaft, Tierhaltung, Kleinhändler und
Handwerker zugrunde gehen, dass die Arbeitslosigkeit und Armut
steigt und die Bevölkerung hungert." Er verkündete, daß sich
wöchentlich die Arbeiter treffen werden, um neue Aktionsformen zu
finden.

TAYAD KOMITEE DEUTSCHLAND

 

27.02.2002
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