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Leipzig: Pressemitteilung: Gegen Arbeitswahn und Kapitalismus!

Am Wahlsonntag wurde vom Bündnis gegen Rechts (BgR) eine Demonstration durch die Leipziger Innenstadt durchgeführt. Unter dem Motto "Gegen Arbeitswahn und Kapitalismus" demonstrierten ca. 300 Personen gegen den totalitären Charakter von Arbeit im Kapitalismus.

Ihren "totalitären Charakter" – so die einhelliger Meinung von DemonstrantInnen und PassantInnen – musste am heutigen Tage aber auch die Polizei unter Beweis stellen. Nachdem Stadtverwaltung und Gericht mit fadenscheinigen Begründungen eine Route durch die Leipziger Innenstadt verboten hatten, schränkte die Polizei das Demonstrationsrecht noch umfassender ein. Während der Demonstration war es untersagt, diese zu betreten oder zu verlassen. Das dichte Polizeispalier verhinderte darüber hinaus jede Vermittlung der Demonstrationsinhalte per Transparente oder Flugblätter. Die DemonstrantInnen ließen das Großaufgebot der Polizei allerdings im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Diese revanchierte sich mit einem Übergriff auf eine Demonstrationsteilnehmerin, was eine sofortige Anzeige gegen einen beteiligten Polizeibeamten nach sich zog. Ansonsten blieb zu konstatieren: "Dass so viele PolizeibeamtInnen heute an der Bundestagswahl gehindert wurden, damit diese wiederum DemonstrantInnen an einer Demonstration hindern konnten, macht eine Annullierung der Wahl unabdingbar" – so zumindest die Meinung eines Passanten.

Matthias Klemm (Pressesprecher des BgR) zum Anliegen der Demonstration: "Sie richtete sich gegen das wahnhafte Geschrei um Arbeitsplätze, insbesondere zu Wahlkampfzeiten. Wir wollen eine Kritik an dem Zwansgcharakter von Arbeit äußern. Die Zurichtung des Menschen durch Lohnarbeit im Kapitalismus ist das genaue Gegenteil einer selbstbestimmten menschlichen Tätigkeit. Die Emanzipation des Menschen von den ihn beherrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen ist die Perspektive einer befreiten Gesellschaft."

Die Demonstration ist der Höhepunkt der seit Beginn diesen Jahres laufenden Kampagne "Arbeiten lassen". Neben einer sechsteiligen Veranstaltungsreihe zur Kritik der Arbeit mobilisierte das Bündnis gegen Rechts zum "Revolutionären 1. Mai" nach Berlin.

Weitere Information zur Kampagne "Arbeiten lassen" unter  http://www.left-action.de/arbeit
Fotos von der Aktion:  http://www.free.de/presse-leipzig/presse/20020922-1.htm

Bündnis gegen Rechts

Homepage:  http://www.nadir.org/bgr

 

23.09.2002
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