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Frankfurt / Main: NAZIS ODER RADRENNEN IN FFM AM 1.MAI

Presserklärung

Nazis oder Radrennen!

Sollte es am ersten Mai diesen Jahres erneut zu einem Naziaufmarsch in
Frankfurt kommen, haben sich autonome und antifaschistische Gruppen dazu
entschlossen, das Radrennen „Rund um den Henninger Turm“ effektiv zu
blockieren.

Wie in den vergangenen zwei Jahren wurde auch dieses Jahr wieder für den
1.Mai ein Naziaufmarsch in Frankfurt angemeldet. Als Reaktion darauf
kündigten antifaschistische Gruppen aus der Region ihren entschlossenen
Widerstand an und fordern von der Stadt das Verbot dieser Demonstration.
Die Erfahrungen mit anderen Veranstaltungen in den vergangenen Jahren
(Castortransporte etc.) zeigen, dass ein solches Demonstrationsverbot
ganz leicht durchzusetzen ist, wenn es nur im Interesse der
Verantwortlichen liegt.
Aus diesem Grund werden die verschiedenen autonomen antifaschistischen
Gruppen das bisherige Blockadekonzept erweitern. Sollte die Stadt
Frankfurt einen weiteren Aufmarsch zulassen, wird das Radrennen „Rund um
den Henninger Turm“ symbolischer Ausdruck des Normalzustands, mit
verschiedenen Aktionen massiv gestört werden. Das klare Signal soll
sein: wenn die Nazis marschieren, darf es in dieser Stadt keine
Normalität geben!
Wichtig dabei ist, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für Sportler
und ZuschauerInnen bestehen wird.

Diese Form des Widerstands richtet sich nicht gegen die Teilnehmer oder
das Radrennen an sich, sondern gegen die stillschweigende Duldung der
Faschisten und ihrer menschenverachtenden Politik nur wenige Kilometer
vom fröhlichen Sportereignis entfernt.

Es ist nicht zu vertreten, dass sich die Stadt Frankfurt am 1.Mai mit
einem solchen Fest in Szene setzt, während gleichzeitig Faschisten - von
der Polizei massiv geschützt - in der Stadt marschieren und eine
Möglichkeit haben ihr menschenverachtendes Weltbild darzustellen. Durch
diese Akzeptanz gegenüber den Faschisten machen sich die RednerInnen der
verschiedenen Fraktionen bei der Römerkundgebung „für Toleranz und gegen
Rassismus“ von vorn herein unglaubwürdig. Diese Haltung entspricht der
städtischen „SicherSauberService“ Politik, die sich als weltoffen und
multikulturell feiert, aber gleichzeitig problemlos gegen Randgruppen
vorgehen kann, indem Sozialleistungen gekürzt und jährlich tausende
MigrantInnen vom Frankfurter Flughafen in Elend und Verfolgung
abgeschoben werden. Diese Doppelmoral widerspricht jedoch jeglichem
antifaschistischen Anspruch. Um auf die zwei Gesichter der Stadt
hinzuweisen und die Imagekampagne der Stadt zu stören soll am 1.Mai die
Präsenz der Fernsehteams und der Prominenten beim Radrennen genutzt
werden.
Sollte sich die Stadt nicht dazu entschließen, den Naziaufmarsch zu
verhindern, wird es neben den Aktionen entlang der Radrennstrecke wieder
Blockadepunkte an den Anfahrtsrouten der Nazis geben.

Je mehr Menschen bereit sind, sich in diese Auseinandersetzung
einzumischen und Farbe gegen Faschismus und Ausgrenzung bekennen, desto
größer ist der Druck auf die Regierenden der Stadt Frankfurt die
Konsequenzen zu tragen.

Kein Aufmarsch der Nazis in der Stadt am 1.Mai!
Kein fußbreit den Faschisten!
Mit sportlichen Grüßen,
Autonome Antifa-Gruppen aus Frankfurt und Umgebung

 

29.04.2003
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