"Wer von Völkern
redet, schweigt von Menschen!"
Veranstaltung 17.09.2003
Am Mittwoch dem 17.September
2003 organisiert die Autonome Antifa [M] um 20 Uhr im Theaterkeller, Geismarlandstr.
19, eine Infoveranstaltung mit Jörg Kronauer (Journalist). Die Veranstaltung
findet auch als Vorbereitungsveranstaltung für die Demonstration
"Links ist da wo keine Heimat ist! Völkische Ideologien angreifen!"
am 20.September 2003 um 14 Uhr am Platz der Synagoge statt.
Jörg Kronauer informiert
an diesem Abend über das Politikverständnis der Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV). Die Arbeit der GfbV hat als zentralen
Bezugspunkt nicht den Schutz des einzelnen Menschen wie andere Menschenrechtsorganisationen,
sondern zielt auf den Schutz und die Stärkung von "ethnischen
oder religiösen Minderheiten als Gruppe" ab. Die Arbeit der
GfbV basiert entsprechend auf der Annahme von völkischen Kollektiven.
Gerade dem Schutz des "deutschen Volkes" widmet sich der Generalsekretär
der GfbV Tilman Zülch in den letzten Jahren intensiver. Dabei scheut
Zülch die Zusammenarbeit mit reaktionären Organisationen wie
der Sudentendeutschen Landsmannschaft nicht, die ihm im Jahr 2002 einen
Menschenrechtspreis verliehen. Auch der Bund der Vertriebenen (BDV) würdigte
Zülch im Jahr 2001 "für den Einsatz um die Menschenrechte
der deutschen Vertriebenen".
Sowohl die GfbV als Organisation,
als auch Zülch als Einzelperson unterstützen zur Zeit die Planung
des BDV zur Errichtung eines "Zentrums gegen Vertreibung" in
Berlin, was besonders in Osteuropa heftige Proteste auslöste. Die
von Zülch vorgenommenen Vergleiche der Umsiedlung der Deutschen mit
den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands, relativieren
die Singularität des Holocaust und zielen auf eine Umschreibung der
Geschichte ab. Diese Umschreibung löst die Umsiedlung aus ihrem historischen
Kontext, der Mittäterschaft an den Verbrechen des nationalsozialistischen
Deutschlands, und versucht die Umsiedlung der "Deutschen" in
eine Reihe mit anderen Vertreibungsverbrechen einzuordnen.
Eine Infomappe für die
Presse über die Gesellschaft für bedrohte Völker, das "Zentrum
gegen Vertreibung" und die Demonstration selbst ist während
der Demonstration erhältlich oder kann vorher bei der Autonomen Antifa
[M] angefragt werden.
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