Autonome Antifa Nordost [AANO] Berlin z.Zt. leider kein Postfach aanb@mail.nadir.org /// download PGP-Key
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300 Menschen demonstrieren unter dem Motto "Deutschland hassen!" gegen
Einheitsfeierlichkeiten in Erfurt
Gegen die Feierlichkeiten der Bundesregierung am 3.Oktober 2004 in
Erfurt/Thüringen mobilisierten über 40 antinationale und antideutsche Gruppen bundesweit zu einer Demonstration unter dem Motto "Deutschland hassen!".
300 Menschen folgten dem Aufruf. Die Organisatoren kritisieren unter anderem einen geschichtspolitischen Diskurs der die Deutschen zu Opfern des 2.Weltkrieges stilisiere sowie die ablehnende Haltung der deutschen
Bundesregierung gegenüber den USA, die sich aus einem weitverbreiteten
Antiamerikanismus speise. Des weiteren fordern sie unbedingte Solidarität mit Israel als notwendige Konsequenz aus dem deutschen Verbrechen Auschwitz ein.
Der Sprecher der Gruppe Mila26 Erfurt, Andreas Lange, erklärt: "Gerade auch aufgrund des erfreulichen Protestes von über 1000 Menschen gegen den
Naziaufmarsch in Leipzig ist es erfreulich, dass sich dennoch etwa 300 Menschen an unserer Demonstration beteiligten. Mit Livemusik der Berliner Band Egotronic, zahlreichen Redebeiträgen vielen Sprechchören und Transparenten erhielt die Demonstration einen ausdrucksstarken Charakter. Mittels der Fahnen des israelischen Staates wurde eine Solidarität mit diesem zum Ausdruck gebracht. Mit dem Mitführen der US-amerikanischen Flagge begrüßten die Demonstranten die Unterstützung der USA für Israel."
Zum heutigen Tag erläutert der Sprecher der Autonomen Antifa Nordost [AANO] Berlin, Thomas Sayinski: "Weder das Bratwurst- und Bierspektakel, noch die offiziellen Feierlichkeiten konnten wirklich wirksam gestört werden, doch es gab außer der Demonstration kleine erfolgreiche Störaktionen. Ein Transparent mit der Aufschrift "Der Tod bleibt ein Meister aus Deutschland" konnte eine halbe Stunde weit sichtbar am Domplatz am Dach angebracht werden. Des Weiteren störte eine Gruppe aktiver Antifas den Stand des Bundesverteidigungsministerium mit einer Transparentaktion. Dabei kam es zu einigen Rangeleien rund um den ISAF-Panzer der Bundeswehr."
Deutschland hassen! Bundesweite Demonstration am 3.Oktober 2004
in Erfurt/Thüringen :: Aufruf der Gruppe mila26 - Antifa Erfurt
Am 3. Oktober 2004 finden in Erfurt die bundesweiten Einheitsfeierlichkeiten statt. Dieser Tag steht wie kaum ein anderer für die Inszenierung einer selbstbewussten deutschen Nation. Was uns gegen diesen Festakt am Tag der deutschen Einheit auf die Strasse treibt ist der Hass auf die deutschen Zustände. Der Hass auf ein nationales Projekt, das seit jeher immer reaktionär und antimodern, antiliberal und antisemitisch war. Ein Projekt, welches mit der Judenvernichtung die regressivste Antwort auf die Krisenhaftigkeit kapitaler Vergesellschaftung als erstes durchsetzte und dessen Politik heute vom Frieden redet und damit doch nur die Zusammenarbeit und Unterstützung faschistischer Regime, wie zum Beispiel dem gestürzten Baath-Regime im Irak, meint. Eine Politik, welche sich als „ehrlicher Makler“ im Nahen Osten begreift und auf europäischer Ebene finanziell Terroraktionen gegen Israel unterstützt. Die „Friedensmacht Europa“ (SPD) ist ein Gegner, welcher bekämpft werden muss. Old Europe zieht seine eigenen Lehren aus der Geschichte und wahrscheinlich ist es nur noch eine Frage der Zeit bis dabei völlig übersehen wird, dass es unter anderem die USA waren, die erst durch die Eröffnung der Westfront gegen Deutschland ein Ende der Barbarei ermöglichten.
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Autonome Antifa rockt Brandenburg 13.09.04
Unter dem Motto "11.09. We remember. Antisemiten angreifen" demonstrierten 90
Autonome Antifas am Samstag durch den Vorort von Cottbus, Groß Gaglow. Die
Demonstration durch Groß Gaglow erregte bei der lokalen Bevölkerung nur wenig
Interesse. Viel Interesse zeigten dagegen die regionale Neonazis. Im Umfeld
trieben sich immer wieder Gruppen von örtlichen Neonazis herum. Es kam zu
einzelnen verbalen Auseinanderseztzungen.
An der zweiten antifaschistischen Demonstration an diesem Tage bezeiligten sich
rund 130 Autonome Antifas. Diese richtete sich gegen den notorischen Antisemiten
und Amerikahasser Horst Mahler sowie gegen den derzeitigen Innenminister von
Brandenburg Jörg Schönbohm. Die Demo fand an ihrem Wohnort statt: Kleinmachnow.
In Kleinmachnow versammelten sich neben der Polizei auch mehrere dutzend
Neonazis. Ihre Hauptaufgabe sahen die versammelten Nazikameraden im Schutz des
Hauses von Mahler sowie der Beobachtung unserer Antifa Aktion. Viele
Anti-Antifa-Aktivisten aus Berlin und Brandenburg wurden gesichtet, und auch des
Platzes verwiesen. Kurz vor Schluß der Demonstration kam es zu Rangeleien der
Demonstration mit der Polizei, da sich die versammelten Polizeibeamten nicht in
der Lage sahen die Neonazi zügig aus unserem Weg zu räumen.
Thomas Sayinksi, Pressesprecher der AANO, sagt zum 11. September 2004 in
Brandenburg: "Die regionale Polizei muss, wie immer, kritisiert werden. Während
in Cottbus die Polizei ihren Job machte, taten die Beamten in Kleinmachnow kaum
etwas, worauf zu schliessen wäre, dass in Brandenburg überhaupt eine
demokratische Polizei vorhanden sei. Anzeigen wurden nicht angenommen,
Holocaustleugner konnte lauthals agieren wie sie wollten und die Neonazis
konnten immer schön vermummt ihre Geländespiele vollführen. Dies wird mindestens
ein juristisches Nachspiel haben."
Sayinski weiter "Die thematische Mobilisierung an diesem Tag halten wir für
einen Erfolg, da sich vorallem viele junge Antifaschisten den Demonstrationen
angeschlossen haben. In Zukunft werden wir an diesem Konzept festhalten.
Spätestens am 03. Oktober 2004 in Erfurt geht es weiter. Die Antifa rockt Germany!"
Statement der AANO zum Vorfall in Kleinmachnow:
Auf der Demonstration in Kleinmachnow wurde von unbekannten Demoteilnehmern ein
israelischer Anarchist unter Anwendung physischer Mittel der Demonstration
verwiesen, ohne mit ihm vorher die Diskussion zu suchen, weil er ein Palituch
trug. Über den Lautsprecherwagen wurde sich im Nachhinein von dieser Aktion
distanziert. Auch wenn wir grundsätzlich der Ansicht sind, dass Palitücher aus
bekannten Gründen auf unseren Demos nichts zu suchen haben und es uns darüber
hinaus egal ist, ob derjenige der das Palituch trägt Deutscher, Israeli oder
sonstwas ist, halten wir die gelaufene Aktion für falsch. Anwendung von Gewalt
gegenüber Palituchträgern ohne vorher mit ihnen die Diskussion zu suchen und
ihnen die Chance zu geben ihr falsches Verhalten zu reflektieren entspricht
nicht unserem Politikverständnis.
11.9.2004 WE REMEMBER! Antisemiten angreifen!
Aufruf der Autonomen Antifa Nordost [AANO] Berlin
zum Antifa-Double-Feature in Cottbus und Kleinmachnow
„Daß der Faschismus nachlebt; daß die vielzitierte Aufarbeitung der
Vergangenheit bis heute nicht gelang und zu ihrem Zerrbild, dem leeren und
kalten Vergessen, ausartete, rührt daher, daß die objektiven gesellschaftlichen
Voraussetzungen fortbestehen, die den Faschismus zeitigten.“
Theodor W. Adorno, Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit
Als am Morgen des 11. September 2001 zwei entführte Passagiermaschinen die Türme
des World Trade Centers zum Einsturz brachten, feierten Antisemiten und
Antiamerikaner diesen gelungenen Angriff auf den ‘Weltfeind’. Die Maßnahmen, die
die USA in Folge des antisemitisch motivierten Anschlages zur Bekämpfung des
Terrors unternahmen, führten weltweit zur verstärkten Äußerungen von
antiamerikanischen und antisemitischen Ressentiments. Im Taumel, endlich in
antiimperialistischen Bündnissen einer Masse anzugehören, die sich offen der
imaginierten Autorität USA entgegenstellen konnte, taten sich mal wieder die
Deutschen besonders hervor.
Ein Beispiel: Horst Mahler, früher im RAF-Umfeld aktiv, heute Neonazianwalt,
Holocaustleugner, selbsternanntes Opfer der „judäo-amerikanischen
Fremdherrschaft“ usw., versuchte sich durch antisemitische Auftritte
unterschiedlichster Art seit Jahren an die Spitze der deutschen Selbstfindung zu
manövrieren. Seit dem 11. September 2001 immer erfolgreicher.
kompletter Aufruf >>>>>>>>>>>>>>>>
Neonazistischer Übergriff im Berliner Stadtteil Pankow 03.08.04
Polizei versucht vom politischen Motiv abzulenken
Am Samstag, den 31. Juli 2004, veranstaltete der NPD-Kreisverband Pankow am S-
Bahnhof Schönhauser Allee einen Infostand um Materialien gegen die Agenda 2010
zu verteilen. Im Laufe der Zeit wuchs die Personengruppe die den Stand betreute
auf über 30 Personen an. Das vertretene neonazistische Spektrum rekrutierte
sich hauptsächlich aus der lokalen NPD sowie Mitgliedern der Berliner Freien
Kameradschaften. Auch wurden Vertreter der neuen neonazistischen Organisation
im Nordosten gesehen - die Vereinten Nationalisten Nordost (VNN). Gesichtet wurden
u.a. André Werner sowie der Berliner NPD-Vize, VNN-Kader und Liedermacher Jörg
Hähnel.
Der Stand war für mehrere Stunden nahe eines Einkaufscenter angemeldet. Mit der
Zeit sammelten sich protestierende Antifaschisten um den Stand herum. Am frühen
Nachtmittag drehte einer der Standbetreuer durch: Nachdem ein 24jähriger Mann
einen Flyer in die Hand gedrückt bekam und ihn wenig später zerknüllte und
wegwarf, griff ihn der Standbetreuer Andrew Harnisch an. Der 33-jährige Harnisch stürzte
sich auf den jungen Mann, würgte ihn und rang ihn zu Boden. Die Polizei nahm
ihn daraufhin fest.
Obwohl der Angreifer Materialwart in der NPD-Bundeszentrale ist, die Berliner
Polizei während der Durchsuchung in der Kreuzberger Wohnung des Angreifers
mehrere Abzeichen verfassungswidriger Organisationen fand und das Opfer
deutlich erkennbar zwei Pins mit Davidssternen trug, wurde die Tat von der
Polizei entpolitisiert. In der Pressemitteilung der Polizei wird ganz allgemein
von einem "politischen Informationsstand" gesprochen und der neonazistische
Hintergrund komplett verschwiegen.
Die Autonome Antifa Nordost [AANO] verurteilt auf das Schärfste diese
Entpolitisierung des Übergriffes durch die Polizei. Der Pressesprecher Torben
Klaas erklärt dazu folgendes: "Die antisemitische Dimension des Angriffes wird
von der Polizei in ihrer Erklärung nur angedeutet, dass ein bekannter Neonazis
den Angriff von einem Stand der NPD aus begann, wird völlig unter dem Tisch
gekehrt. Ein unglaublicher Skandal! Dies bestärkt uns in der Auffassung, dass
die beste Verteidigung der Angriff der Autonomen Antifa ist. Wenn Antisemiten
angreifen, werden wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, dass es nie
wieder vorkommt."
Berliner Zeitung:
Rechter Schläger attackiert Passanten. Weil ein 24-
Jähriger ein NPD-Flugblatt wegwirft, wird er gewürgt und zu Boden gerissen.
Artikel lesen >>>>>>>>>>>>
TAZ:
Übergriff von rechts. In der Schönhauser Allee wurde ein 24-Jähriger
attackiert, nachdem er ein NPD-Flugblatt demonstrativ wegwarf Artikel lesen >>>>>>>>>>>>
Berliner Kurier:
NPD brutal. Wer ihr Flugblatt nicht liest, wird gewürgt. Das
Opfer ist ein 24-jähriger Mann aus Prenzlauer Berg Artikel lesen >>>>>>>>>>>>
Laden verkauft rechten Hass 23.08.04 taz
Ein "Hate-Core"-Laden im Nordosten von Berlin sorgt für Ärger. Lokale Antifa
sagt: der zweite Neonazi-Laden in Berlin. Die Polizei widerspricht: Die Marken
sind rechts, nicht aber der Inhaber
Der Kontrast könnte größer nicht sein. Während im Park des eher alternativ
geprägten Kiezes rund um den Humannplatz junge Mütter mit ihren Kindern spielen
und sich ein paar Meter weiter ein Mittzwanziger mit Rasterlocken in der Sonne
aalt, sitzen zwei Straßenzüge weiter in der Gustav-Adolf-Straße zumeist kahl
geschorene Jugendliche am Bordstein und besaufen sich mit Dosenbier.
"Das ist noch nicht lange so", erzählt eine Anwohnerin. Erst seit der
Laden "Nordic Thunder" eröffnet hat, seien ihr die Neonazis aufgefallen. Thomas
Salinski von der Antifaschistischen Aktion Nordost (AANO) wundert das nicht.
Bei dem Geschäft handele es sich um einen Laden für Rechtsextremisten,
nach "Harakiri" im Prenzlauer Berg der zweite Neonazi-Laden in Berlin.
Der Laden verkauft überwiegend "Hate-Wear", ein Outfit aus der "Hate-Core"-
Szene. Dabei handelt es sich um eine rechte Jugendkultur, die sich mal vom eher
links besetzten "Hard-Core" abgespalten hat. Symbol des Hate-Core ist
der "Hass". kompletter Artikel >>>>>>>>>>>>
Neu eröffneter Neonaziladen in Weissensee 03.08.04
Erste Informationen der Autonomen Antifa Nordost [AANO]
Außer o.g. Übergriff hat sich auch noch ein neuer Neonaziladen im Nordosten angesiedelt. Der im Stadtteil Weißensee (Gustav-Adolf-Str./Langhanssstr.) gelegene
Laden "Nordic Thunder" wurde am 1.August 2004 eröffnet und dabei von jugendlichen Neonazis im Umfeld geschützt. Angepriesen werden im Laden neben szenetypischer "Hate- und Nordic-Wear" auch Che-
Guevara - T-Shirts. Während der Öffnungszeiten halten sich im Laden und in dessen Umgebung verstärkt Neonazis auf. Mehr Informationen dazu folgen demnächst.
"Vereinte Nationalisten Nordost" in Aktion - Übergriff auf Antifaschisten 09.07.04
In der Nacht vom 1. zum 2.7.04 wurden zwei Antifaschisten in Berlin-Niederschönhausen von drei vermummten Neonazis angegriffen, während sie Aufkleber der "Vereinten Nationalisten Nordost (VNN)" entfernten.
Die Täter, die den VNN zugerechnet werden können, schlugen mit Teleskopschlagstöcken auf die Antifas ein, die sich nur durch Flucht retten konnten.
komplette Presseerklärung >>>>>>>>>>>>
RBB berichtet über Neonazis im Nordosten Berlins 09.07.04
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg berichtete am 8.Juli 2004 in der "Abendschau" über einen Übergriff auf Antifaschisten in Niederschönhausen und die enge Zusammenarbeit von NPD und VNN im Nordosten Berlins.
Beitrag ansehen [real-media] >>>>>>>>>>>>
VNN-Neonazis kleben Propaganda in Pankow 29.06.04
Hintergrundinformationen zu den VNN von der Pankower Antifa Offensive [PAO]
Am vergangenen Freitag, den 25.06.2004 kam es zu einer Klebeaktion der neuen Berliner Neonazi-Struktur „Vereinigte Nationalisten Nordost“ (VNN) in Berlin Pankow. Schon in den vergangenen Tagen und Wochen kam es zu ähnlichen Aktionen in Weißensee, Nord-Prenzlauer Berg und vielen Ortsteilen Pankows.
Die Aufkleber richten sich gegen die links-alternativen Jugendeinrichtung Kurt-Lade-Klub, sie waren u.a. mit den neonazistischen Parolen „Macht den Lade-Klub dicht! Keine Gelder für Asoziale und Linksradikale!“, „National befreite Zone - Hier herrscht Recht und Ordnung!“, „Pankow bleibt deutsch! Heimat ist mehr als nur Wohnort!“ und „Deutsche, kauft bei Deutschen! Nationale Solidarität gegen Überfremdung!“ versehen.
Eng umwoben sind die VNN mit dem von Stella Palau geführten Kreisverband Pankow der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), so unterstützten nahezu alle Kader der VNN die NPD im Europa-Wahlkampf durch das Hängen von Plakaten, oder das Ausrichten von Infoständen, z.B. am Rathaus-Center. Ein Aktivist ist schon lange als Liedermacher bekannt und gleichzeitig Vize-Vorsitzender des Berliner Landesverbands der NPD – Jörg Hähnel (Bild rechts). Ein weiterer Aktivist ist André Werner (Bild links).
Einige VNNler waren auch bei einem „Besuch“, im Rahmen einer Kampagne „für ein nationales Jugendzentrum“ in Berlin, von ca. 20 Neonazis im Kurt-Lade-Klub im Dezember vergangenen Jahres dabei, als nur durch ein rechtzeitiges Verschließen der Tür ihr Eindringen verhindert werden konnte. Zuvor statteten sie einem lokalen „Netzwerk gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ einen Besuch ab.
Auf dem Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai in Berlin führten die „Vereinigten Nationalisten Nordost“ ein Transparent „Internationaler Nationaler Sozialismus – Für die Freiheit der Völker“ mit sich. Aufgetreten war man gemeinsam auch schon in Neubrandenburg und in Bernau, dort allerdings ohne Transparent. mehr Infos und Bilder auf indymedia >>>>>>>>>>>>
VNN - Neuer Name, altbekannte Kader... 21.06.04
1. Presseerklärung der Autonomen Antifa Nordost [AANO] Berlin zu den "Vereinten Nationalisten Nordost (VNN)"
Die Situation:
In den letzten Wochen tauchten im Berliner Bezirk Pankow vermehrt Aufkleber der Gruppierung 'Vereinte Nationalisten Nordost' (VNN) auf. "National befreite Zone", "Deutsche kauft bei Deutschen!" sowie "Pankow bleibt deutsch!" sind Losungen die eindeutig aufzeigen wessen Geistes Kind diese neue Gruppierung ist. Vor allem in den Stadtteilen Weißensee, im Norden des Prenzlauer Berg und Buch ist eine größere Anzahl an Aufklebern bisher gefunden worden.
In einem viertem Motiv greift die VNN den alternativen Jugendklub "Kurt-Lade-Klub" im Stadtteil Niederschönhausen mit der Parole "Kurt Lade dichtmachen - Kein Geld für Asoziale und Linksradikale!" an. Schon aus dem Umfeld der Autonomen Nationalisten Berlin (ANB) sowie der Berliner Alternative - SüdOst (BASO) gab es Attacken gegen den Jugendklub in der Grabbeallee. Neben unzähligen Anti-Antifa Schmierereien aus diesem Spektrum versuchten auch schon einmal eine größere Gruppe organisierter Neonazis in den Klub zu gelangen. Dies konnte nur knapp verhindert werden.
Die Drahtzieher:
Auf dem Neonaziaufmarsch am 1. Mai 2004 im Berliner Stadtteil Lichtenberg, führten die VNN ein eigenes Transparent mit der Aufschrift: "Internationaler Nationaler Sozialismus - Für die Freiheit der Völker" mit. An dem Transparent wurde u.a. der bekannte NPD-Vize-Landesvorsitzende Berlin und Liedermacher Jörg Hähnel sowie der ebenfalls aus Frankfurt/Oder stammende Andrè Werner gesichtet. Doch nicht nur in Berlin, auch auf den letzten Aufmärschen neonazistischer Gruppen in Neubrandenburg und Bernau trat die VNN auf.
Bei diesen Demonstrationen wurden im Zusammenhang mit den VNN-Kadern weiterhin Personen gesichtet die früher schon in Verbindung mit den Autonomen Nationalisten Berlin oder dem Pankower Kreisverband der NPD aufgefallen sind.
komplette Presseerklärung >>>>>>>>>>>>
"Eine bittere Erfahrung" 23.07.04
Nachbetrachtung des Demobündnis
Wir finden Demonstrationsberichte auch dann langweilig, wenn es unsere eigenen sind. Statt ein Protokoll und zusätzlich einige Einschätzungen zu präsentieren, hätten wir es gerne bei einem knappen Kommentar belassen. Das hätte aber vorausgesetzt, daß in irgendeiner Zeitung oder doch wenigstens einem Internet-Forum auch nur ein im Ansatz mit der Wahrheit übereinstimmender Bericht erschienen wäre. Weil das nicht der Fall war und allerorten gemunkelt wird, aus der Demonstration am 10. Juli heraus seien kleine migrantische Kinder geschlagen, der nicht-deutschen Bevölkerung ein rassistischer Krieg erklärt worden, sich aber das linke und migrantische Kreuzberg entschlossen und massenhaft dieser faschistischen Invasion entgegengestellt hätte, ist es nötig, geduldig Fakten nachzutragen.
kompletter Beitrag >>>>>>>>>>>>
250 Menschen auf antideutscher Demo in Neukölln und Kreuzberg 15.07.04
Gegendemonstranten äußern sich antisemitisch
Am 10.7.04 fand in Neukölln und Kreuzberg eine antideutsche Demonstration anlässlich der jüngsten antisemitischen und antizionistischen Übergriffe (s.u.) in diesen Bezirken statt. Etwa 250 Menschen demonstrierten unter dem Motto "Schluss mit der antisemitischen Gewalt - Gegen den antizionistischen Konsens in Kreuzberg und Neukölln", darunter viele zugereiste Antifaschisten aus dem gesamten Bundesgebiet.
Von Anfang an war die Demonstration Störungen durch deutsche und migrantische Antiimperialisten ausgesetzt, die mit Palästinafahnen und demonstrativ zur Schau gestellten Kafiya-Tüchern unter "Intifada bis zum Sieg" und "Tod dem Staat Israel"-Rufen versuchten die Demonstranten zu provozieren. Die Kritiker des in Kreuzberg und Neukölln unter Linken wie Islamisten verbreiteten Antisemitismus wurden als Rassisten und "Nazis" beschimpft. Eine Querfront aus Gegendemonstranten bildete sich, die aus Alt-Autonomen, Antiimps, Anarchos, Trotzkisten, sog. Palästinensern und Hisbollah-Anhängern bestand, um nur einige aufzuzählen. Dass aus den Reihen der Islamisten Beschimpfungen wie "Ihr Scheissjuden" kam, störte die linken Deutschen wenig, ebenso wenig wie die Pfiffe, die einen Redebeitrag gegen die repressive islamische Sexualmoral und gegen sexistische Übergriffe auf Frauen in Kreuzberg und Neukölln unhörbar machen sollten.
Immer wieder gab es Gewaltandrohungen seitens der Gegendemonstranten, am Kottbusser Tor wurde versucht Farbbeutel auf die Demo zu werfen, an der Abschlusskundgebung am Heinrichplatz flogen Steine gegen den Lautsprecherwagen. Mehrere Angriffe auf abreisende Demonstranten sind bekannt geworden und auf indymedia häufen sich offene Gewaltandrohungen gegen als antideutsch Identifizierte.
Angesichts der Vorfälle zeigt sich, dass die Demonstration in Neukölln und Kreuzberg mit ihrer Kritik einen wunden Punkt in diesen Bezirken getroffen hat: Antisemitismus und Antizionismus können sich dort offen und ungeniert äußern.
Es bleibt also weiterhin wichtig: Gegen den antizionistischen Konsens in Kreuzberg, Neukölln und anderswo!
mehr Fotos >>>>>>>>>>>>
Demonstration: Gegen den antizionistischen Konsens - Schluß mit der antisemitischen Gewalt in Kreuzberg und Neukölln! Samstag, 10.07.2004, 14.00 Uhr, Hermannplatz (U-Bahn Linien 7 und 8)
Berlin-Kreuzberg, das ist ein starkes Stück Deutschland. In diesem Bezirk, den seine Bewohner ihren „Kiez“ nennen, nimmt man einander nichts übel, wähnen sich doch alle als Insassen eines verschworenen Wehrdorfs, in dem Menschen verschiedener Kulturen friedlich und freundlich zusammenleben. Das ist zwar ganz und gar gelogen, heißt Multikulturalität doch gerade nicht das freie Miteinander von Verschiedenen, sondern das Gegeneinander der Austauschbaren, die, je verwechselbarer sie einander werden, sich unbedingt als Deutsche, Araber und Türken begreifen müssen. Andererseits ist es jedoch die blanke Wahrheit über das Wehrdorf: Wenn sich dessen Bewohner auch über sonst nichts einig sind, wissen sie doch ganz genau, wen sie hier nicht haben wollen, nämlich Juden.
mehr Infos >>>>>>>>>>>>
Messerattacke auf Antifas: Was ist passiert?
Am frühen Abend des 30. Mai zog der ‚Karneval der Kulturen' lautstark durch Kreuzberg und Neukölln. Mitten drin der Wagen des ‚Aktionsbündnis Mumia Abu-Jamal', das vornehmlich aus Mitgliedern und Sympathisanten der RIM [Revolutionary International Movement] oder auch RK [Revolutionäre Kommunisten] oder auch Volkswiderstandsbewegung der Welt [World People's Resistance Movement] getragen wird.
Ein Mitglied der RIM/RK trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck ‚Antizionistische Aktion' in Form des ‚Antifa-Aktions-Zeichens'. [Das Emblem der ‚antizionistischen Aktion' ist übrigens eine Erfindung des Neonazis Michael Kühnen.] Aus einer Gruppe am Rande des Aufzuges feiernder Menschen riefen zwei von insgesamt fünf Antifas dem T-Shirt-Träger daraufhin zu, dass Antisemiten hier nichts zu suchen hätten. Es kam zu einem verbalen Schlagabtausch und ein wenig Geschubse.
Was bis zu diesem Moment allenfalls die Stimmung der feiernden Menschen in Mitleidenschaft gezogen hätte, entwickelte sich zu einem Angriff, bei dem der Tod der beiden Antifas in Kauf genommen wurde: Mit dem Ruf "Hier sind die Zionisten!" stürmten rund 30 Mitglieder und Sympathisanten der RIM/RK los und machten regelrechte Hetzjagden auf die fünf am Rande stehenden Antifas. Zwei von ihnen konnten nicht rechzeitig abhauen und wurden getrennt voneinander brutal zusammengeschlagen. Einem am Boden liegenden Antifa traten etwa acht Leute ausschließlich und gezielt gegen den Kopf, um ihn dann, als er glücklicherweise wieder aufstand, erneut mit Schlägen gegen den Kopf zu bearbeiten. Das Ergebnis ist eine Schädelprellung sowie Hämatome und Abschürfungen am ganzen Körper.
Damit nicht genug: Dem anderen Antifa wurde, nachdem man ihn zusammen geschlagen und eine Rippe angebrochen hatte, ein Messer in die Hüfte gerammt.
Nach einer Behandlung im Krankenhaus geht es beiden glücklicherweise wieder den Umständen entsprechend gut. Einer der Angreifer konnte von der Polizei festgenommen werden und saß zwei Tage in Untersuchungshaft, der Messerstecher wird weiterhin polizeilich gesucht. kompletter Aufruf >>>>>>>>>>>>
Solidarität mit den Betroffenen des Übergriffs!
RIM/RK/WPRM raus aus linken Strukturen!
Antisemitismus und Antizionismus bekämpfen! Solidarität mit Israel.
Bild: RIM/RK auf Hamas-Solidemo am 26.03.2004 / Berlin
Wir kommen um zu stören! Offener Brief der Autonomen Antifa Nordost [AANO] Berlin
An das Bündnis gegen das Bundeswehr-Gelöbnis in Berlin,
An die TeilnehmerInnen der GelöbNIX-Demonstration am 20.7.2004 in Berlin,
und insbesondere an die Gruppen, welche die Unterstützungserklärung "Messerattacke auf Antifas" unterschrieben und am 20.7.2004 in Berlin demonstriert haben.
Am 20.7.2004 demonstrierten in Berlin etwa 500 Menschen gegen das öffentliche Bundeswehrgelöbnis und die Idealisierung des "deutschen Widerstands" vom 20.Juli 1944.
Eine sinnvolle Veranstaltung, sollte man meinen und so besuchten auch einige GenossInnen der AANO die Demonstration. Was uns dazu bewegte, selbige wieder zu verlassen, war die offene Präsenz von etwa 5 Antizionisten und Antisemiten der Gruppierung RIM/RK/WPRM. Diese waren zuletzt durch das Initiieren eines Messerangriffs auf Antifas am 30.5.2004 und gewalttätiger Aktionen gegen TeilnehmerInnen einer israelsolidarischen Demo in Neukölln und Kreuzberg aufgefallen. Die notorischen Intifadafreunde der RIM/RK/WPRM traten mit einem eigenen Transparent und Flugblättern, die wiederum das Logo der "Antizionistischen Aktion" trugen, auf und konnten ihre Propaganda ungehindert an die DemoteilnehmerInnen verteilen.
Auf der Auftaktkundgebung am S-Bhf Friedrichstraße hielt es die Demoleitung für notwendig nach einem Konflikt von DemoteilnehmerInnen und RIM/RK/WPRM sich von Letztgenannten zu distanzieren, mit der Begründung, dass "Antizionistische Aktion" ein Projekt ist, dass von Neonazi Michael Kühnen initiiert wurde. Als daraufhin die Polizei die RIM/RK/WPRM-Spinner entfernen wollte, kam wiederum die Aufforderung an die Polizei, sich zurückzuziehen, man könne diese Konflikte intern lösen. Konnte man nicht. Wollte man nicht?
Hartnäckig hielten die Querfrontspinner weiterhin ihr Transparent hoch. Hartnäckig verteilten sie weiterhin ihre antizionistischen Flugblätter. Zwar wurden sie kritisch beäugt - aber niemand schritt ein. Als daraufhin die Durchsage vom Lautsprecherwagen kam, der Nahostkonflikt könne an diesem Tage nicht gelöst werden und die Provokateure beider (!) Seiten sollten sich entfernen, war noch die letzte Grundlage für eine Intervention genommen. Wenn das Demobündnis sich aufgrund einer personellen Schwäche nicht in der Lage gesehen hätte, die Spinner rauszuschmeißen, hätten wir gerne die Initiative ergriffen. Wenn diese Initiative allerdings als "Provokation" gewertet wird, weil sie von israelsolidarischer Seite kommt, dann gehören die RIM/RK/WPRM-Spinner irgendwie genau auf diese Demonstration und israelsolidarische AntifaschistInnen nicht.
Viele GenossInnen verließen angesichts der Unfähigkeit des Bündnis die Antisemiten zu entfernen enttäuscht die Demonstration. So auch wir.
RIM/RK/WPRM nahmen an der Demonstration fast ungestört teil. Der linke Frieden wurde gewahrt, der Konflikt vertagt, die Messerstecher durften sich wieder einreihen. Keine öffentliche Nachbereitung des Demobündnis wusste den Vorfall zu erwähnen.
Wir haben lang genug darauf gewartet, dass den am Demobündnis beteiligten Gruppen leise Zweifel an ihrem Vorgehen kommen. Wir fordern jetzt angesichts dieses Vorfalls:
1. Das Demobündnis auf, zu erklären, warum sie sich nicht in der Lage gesehen haben, die RIM/RK/WPRM als Konsequenz der Distanzierung über den Lautsprecherwagen zu entfernen. Des weiteren fordern wir das Demobündnis auf, zu erklären, welche antideutsche Provokation an diesem Tage stattgefunden haben soll, von der sie sich so pflichtschuldigst distanzieren mussten.
2. Des weiteren fordern wir die Gruppen, welche die Unterstützungserklärung unterschrieben haben und nicht die Demonstration verlassen haben, auf, zu erklären welche Konsequenzen sie aus der von ihnen unterstützten Forderung, jede Zusammenarbeit mit RIM/RK/WPRM abzulehnen, zu ziehen gedenken, bzw. warum sie nicht gewillt waren am 20.7.2004 Konsequenzen zu ziehen.
Gegen linke Deutsche, für eine antideutsche Linke!
Solidarität mit Israel.
Autonome Antifa Nordost [AANO] Berlin - 27.7.2004
60 Jahre D-DAY :: 1944 - 2004
Am 6.Juni 2004 jährt sich der D-Day, die Landung der Alliierten in der
Normandie, zum sechzigsten Mal.
Zur diesjährigen Feier der Siegermächte in der
Normandie ist zum ersten Mal auch Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeladen.
Aus gegebenem Anlass hat die AANO in Berlin eine Veranstaltung zur Kritik der
neueren Entwicklung Deutschlands und Europas und eine Party zur Feier des D-Day
organisiert. Ausserdem gibt es einen Text der eine historische und kritische
Einordnung des D-Day versucht.
/// Stilles Gedenken an die alliierten Gefallenen 06.06.2004
Am Sonntag, dem 6.Juni 2004 hielten autonome AntifaschistInnen ein stilles Gedenken am Ehrenmal auf dem britischen Soldatenfriedhof in Berlin ab. Ein Grabgesteck mit der Inschrift „D-Day Der Anfang vom Ende. Wir danken den Alliierten für die Befreiung. Autonome Antifas“ erinnerten sie an die hohen Verluste, die die Befreier hinnehmen mussten, um den Nationalsozialismus zu stoppen. mehr Bilder auf indymedia >>>>>>>>>>>>
/// 60 Jahre D-DAY :: 1944 – 2004 Ein Text der Autonomen Antifa Nordost [AANO] Berlin
Der Anfang vom Ende
Mit der Alliierten Landung in dem von den Deutschen besetzten Frankreich am
6.Juni 1944 - dem so genannten D-DAY - erfuhr der Zweite Weltkrieg eine Zäsur.
Unter dem Oberbefehl von Dwight D. Eisenhower starteten 180.000 amerikanische,
britische, kanadische, tschechische und andere Soldaten von England aus zur
französischen Atlantikküste, die von den Deutschen mit zahllosen Bunkersystemen
schwer gesichert war.
Dieses größte Landungsunternehmen der Geschichte mit dem Namen „Overlord“ und
die damit einhergehenden extrem verlustreichen Kämpfe besiegelten den seit dem
sowjetischen Sieg in Stalingrad einsetzenden militärischen Niedergang der
Deutschen und machten das Ende des „Tausendjährigen Reiches“ endgültig unabwendbar.
Allein am ersten Tag der Landung starben ca. 10.000 Soldaten, vor allem GIs am
Küstenabschnitt „Omaha Beach“, doch der „unüberwindbare Atlantikwall“ war
gebrochen und somit die Zweite Front im Westen eröffnet und der Kampf gegen die
Deutschen auf eine neue Ebene versetzt. Das Reich wurde nun nicht nur von zwei
Seiten attackiert; die Ausschaltung der deutschen Flugabwehr in Nordfrankreich
ermöglichte zudem die Intensivierung des Bombenkrieges, mit dem neben der
Zerstörung militärischer Infrastruktur nicht zuletzt auch Druck auf die deutsche
Bevölkerung ausgeübt werden sollte, den wahnsinnigen Plan der Weltherrschaft und
Judenvernichtung aufzugeben.
Dieser Tag war Hoffnungsschimmer und ein Zeichen, nicht aufzugeben für unzählige
Häftlinge der Konzentrations- und Vernichtungslager, für Juden, Roma,
Widerstandskämpfer, Homosexuelle, für Rotarmisten, Versteckte und Geflüchtete;
für alle Opfer der deutschen Barbarei. >>>>>>>>>>>> kompletter Text PDF
Die Autonome Antifa Nordost [AANO] Berlin freut sich erwähnen zu dürfen, dass o.g. Text zum D-Day in der deutschsprachigen israelischen Tageszeitung "Israel-Nachrichten" (Ausgabe vom 8.Juni 2004 / Nr.10718) erschienen ist.
Kontakt: ISRAEL NACHRICHTEN, 61283 Tel Aviv, Hanegew Str.5, P.O.Box 28397; nachrichten120@yahoo.com
/// Diskussionsveranstaltung04.06.2004:
Deutsche Geschichte auf dem Weg nach Europa? >>>>>>>>>>>> download mp3 ca. 14MB
Was die Einladung Gerhard Schröders zu den Feierlichkeiten zum D-Day in der
Normandie mit der Entwirklichung deutscher Geschichte im europäischen Rahmen zu
tun hat. Referent: Jörg Rensmann, Gruppe Offene Rechnungen Berlin
Europa als Macht. >>>>>>>>>>>> download Script PDF 100kB
Wie sich die neue EU mit Deutschland an der Spitze in globalen Konflikten
engagieren will und warum der Nahe Osten dabei im Fokus steht.
Referent: Ralf Schröder, CRITICAL SOCIETY
links: Plakat zum D-DAY [click für große Ansicht]
Fence Out Terror! 25.06.04 Ein Flugblatt, dass auf einer Veranstaltung der FAU mit der israelischen Gruppe Anarchists against the Wall zum Sicherheitszaun in Israel verteilt wurde. in english >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Die anarchosyndikalistische Freie ArbeiterInnen Union sowie die vorgeblich antifaschistischen Gruppen Antifa Weissensee und Autonome Antifa Prenzlauer Berg haben für heute, den 22.6.2004 einen Diskussionsabend über den Sicherheitszaun in Israel angesetzt.
Um über Israel zu sprechen, dachten sich diese Gruppen, laden sie sich kompetente ReferentInnen ein: AktivistInnen der Gruppe Anarchists against the Wall aus Israel. Die "Anarchisten gegen die Mauer" sind eine israelische Grassroots-Bewegung, die gegen den Bau eines Sicherheitszauns zwischen den israelischen und den palästinensischen Gebieten kämpft.
Der sich momentan im Bau befindliche Sicherheitszaun verläuft weitestgehend auf der "Grünen Linie", der Waffenstillstandslinie von 1967 und trennt israelische Städte von palästinensischen Terrorzentren im Westjordanland. Er ist notwendig, weil in der Vergangenheit keine gesicherte Grenze palästinensische Terroristen daran hinderte, die kurze Strecke zwischen palästinensischen Städten und israelischen Städten zu überwinden und dort Terroranschläge zu begehen. Die israelische Regierung betonte, der Zaun schaffe keine Fakten bezüglich einer künftigen israelisch-palästinensischen Grenze, diese müsse weiterhin über Verhandlungen festgelegt werden. Der Sicherheitszaun ist eine notwendige Maßnahme zum Schutz der israelischen Bevölkerung vor der Gewalt palästinensischer Terroristen und er zeigt Erfolge: dort, wo er bereits errichtet wurde, ist die palästinensische Gewalt stark zurückgegangen.
Sobald die Pläne über den Bau des Sicherheitszauns bekannt wurden, begann eine Kampagne dagegen, die versucht hat das Vorhaben als riesigen "Mauerbau", vergleichbar der Berliner Mauer darzustellen, obwohl nur 5% des Sicherheitszauns aus einer Mauer bestehen und die Durchlässigkeit durch mehrere Transitstationen gewährleistet ist. Die deutschen Medien berichten über den Sicherheitszaun fast ausschließlich mit den Bildern einer riesigen Betonmauer. Der Sprachgebrauch "Apartheidmauer" hat sich als Bezeichnung durchgesetzt. Er unterstellt, der Sicherheitszaun würde aus rassistischen Motiven, vergleichbar mit denen Südafrikas gebaut und reflektiert keineswegs die Verpflichtung Israels, die eigene Bevölkerung zu schützen.
Die israelische Gruppe Anarchists against the wall hat die Rede vom "Apartheid Fence" übernommen. Sie geht in diversen Verlautbarungen davon aus, dass die offiziellen Gründe für den Bau des Sicherheitszauns Lügen seien und die palästinensische Bevölkerung "ghettoisiert" werden solle. In ihrem anarchistischen Idealismus fordern sie dass "no wall shall stand between the peoples" (keine Mauer zwischen den Völkern stehen solle) und gehen mit direkten Aktionen gegen den Bau des Sicherheitszauns vor, was selbstverständlich scharfe Repressionen der israelischen Sicherheitskräfte hervorruft. In ihrer Ideologie ruft die Besatzung den palästinensischen Terror hervor und nicht die islamistisch-antisemitische Ideologie der Terrorgruppen. Sie vergleichen geschichtsvergessen den israelischen Sicherheitszaun mit der Berliner Mauer. Über diese Ansichten könnte und müsste man mit den Anarchists against the wall durchaus kontrovers diskutieren. Warum wir es aber nicht an diesem Abend, an diesem Ort und in diesem Kontext tun wollen, liegt an der Situation in der deutschen Linken.
Die einladenden Gruppen repräsentieren den Teil der deutschen Linken, der sich hartnäckig weigert, die Konsequenz aus Auschwitz, die Staatsgründung Israels als antifaschistisches Essential und die Aktualität des Antisemitismus anzuerkennen. Als "Antinationale" beharren sie auf der unbestimmten Negation aller Nationalstaaten, was in seiner Betonung immer meint, dass auch Israel verschwinden müsse. Sie verweigern sich der Diskussion über eine Solidarität mit Israel, z.B. auf einer antifaschistischen Veranstaltung im Vorfeld der Demo am 31.1.04 in Hamburg, als der Dissens einiger israelsolidarischer AntifaschistInnen von Vertretern der Antifa Weissensee mit Fußballparolen niedergebrüllt wurde. Als dann in Hamburg israelsolidarische Antifaschisten tätlich angegriffen wurden zeichneten sich die hier heute einladenden "antifaschistischen" Gruppen durch Nichtverhalten aus. Die Parole "Wir haben keinen Lieblingsstaat!" gehört zum Standardrepertoire solcher geschichtsvergessenen Subjekte, wie der Mitglieder der Antifa Weissensee und der FAU. Letztere entblödete sich nicht, am 9.11. letzten Jahres auf einer Gedenkdemonstration an die deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden in Moabit platteste "sozialrevolutionäre" Parolen wie "Solidarität mit Florida-Rolf!" zum Besten zu geben und das Gedenken damit zu entwürdigen.
Jeder Versuch einer israelsolidarischen antifaschistischen Positionierung will von diesen Gruppierungen unterbunden werden. Als sich abzeichnete, dass sich auf einer Demo gegen den Tag der Einheit am 3.10.2003 israelsolidarische Positionen vertreten könnten, mobilisierten die einladenden Gruppen zu einem "antinationalen" Block unter dem Motto "All nations are hallucinations" - was die Betonung der Negation aller Nationen meint, ist klar. Schließlich gibt es außer Israel keinen Streitfall und so wird der betonte Antinationalismus zur Drohung gegenüber dem Schutzraum der Juden.
Die Einladung einer israelischen Gruppe als ReferentInnen spricht Bände: weil man es sich angesichts des antideutschen Über-Ichs selbst nicht traut, die israelische Politik in Frage zu stellen, aber trotzdem das Bedürfnis hat, es zu tun, lädt man sich Alibi-Israelis ein, die aussprechen dürfen, was man selbst schon längst wusste: die israelische Politik ist verbrecherisch, repressiv, rassistisch. Dieses Vorgehen ähnelt dem der Jungen Welt, die auch einen Uri Avnery oder Fritz Teppich braucht, um ihr Ressentiment gegen Israel zu rechtfertigen oder der Jungen Freiheit, die mit Vorliebe antizionistische Juden zum Interview bittet.
Bei dieser allzu deutschen Veranstaltung heute Abend machen wir nicht mit. Den Anarchists against the wall bieten wir eine kontroverse Diskussion über ihre Aktivitäten an. Den deutschen Linken empfehlen wir, nach Hause zu gehen und in Zukunft zum Nahen Osten das Maul zu halten.
Nie wieder Krieg gegen Faschismus? 22.06.04 Die deutsche Außenpolitik ist weder militaristisch, revanchistisch noch nationalistisch.
Dokumentation eines Referats von Sören Pünjer, gehalten am 29.04.04 auf einer Veranstaltung von Liberté Toujours und AANO in der Humboldt-Uni zu Berlin. komplettes Referat >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Demonstration gegen Antisemitismus in Teltow-Seehof 25.04.04
In Teltow-Seehof (Kreis Potsdam-Mittelmark) nahmen 70 Menschen an der
abendlichen Demonstration gegen die antisemitischen Ausfälle der Bevölkerung
teil. Die Demonstranten sprachen sich in Sprechchöre gegen jeden
Antisemitismus aus und forderten Solidarität mit Israel.
Am Rande der Demonstration kam es immer wieder zu Beschimpfungen und
verbalen Anfeindungen seitens der Anwohner. Die Sprecherin der Autonomen
Antifa Nordost, Christina DeClerq, erklärt dazu folgendes: "Allein die
unzähligen wütenden Reaktionen der Bewohner Teltow-Seehofs im Vorfeld sowie
am Rande unsere Demonstration zeigt deutlich auf das unsere Aktion richtig
und wichtig war. Wir konnten so unsere Feinderklärung an die dafür
bestimmten Adressaten richten. Sprüche der Bewohner uns gegenüber wie
"Schmarotzer", "Ausländer raus" oder "Ihr Juden!" zeigten deutlich ihr
rassistisches und antisemitisches Weltbild auf."
Der örtliche PDS-Vorstand hat sich in seiner Presseerklärung im Vorfeld
unserer Demonstration eindeutig auf die Seite der Antisemiten in
Teltow-Seehof gestellt. Wir wissen nur zu genau, dass der 'Antizionismus'
innerhalb der DDR-Eliten, auch heute noch in der PDS dafür sorgt die Augen
vor offenem Antisemitismus zu schließen.
Antisemitismus, nicht nur in Brandenburg, ist auch das Thema der Ende April
in Berlin stattfindenden OSZE-Konferenz. Auf der Konferenz werden sich u.a.
Nichtregierungsorganisationen (NGO) austauschen, vernetzen und ihre
zukünftigen Aktion besprechen. Der Kampf gegen Antisemitismus hat eben erst
begonnen, auch in Teltow-Seehof.
Gegen den deutschen Raubtier-Antikapitalismus.
Zu den Demonstrationen in Hamburg und Teltow-Seehof am 24. April 04
(Beitrag zur Mobilisierungsveranstaltung der AANO für Teltow-Seehof, 17.4.04 von Tjark Kunstreich)
Am 24. April finden zwei Demonstrationen statt: eine in Hamburg unter dem Motto: "Flagge zeigen! Für Israel - gegen Old Europe", und jene, um die es heute Abend vor allem gehen soll, gegen den antisemitischen Mob von Teltow-Seehof. Es gibt viele Leute, denen daran gelegen ist, die Unterschiede zwischen diesen Aktivitäten hervorheben. Mir soll es in den folgenden Ausführungen um die Gemeinsamkeiten gehen und damit um eine Antwort auf die Frage, warum wir überhaupt in Teltow-Seehof demonstrieren.
Das gewichtigste Argument gegen diese Demonstration ist die aktuelle Situation: In dieser Woche wurde die Spaltung zwischen Europa und den USA ein weiteres Mal besiegelt, dieses Mal auf Kosten von Israel. Der philosemitische Lack von historischer Verantwortung und besonderer Sorge für Israel ist ab, dreist lügt man Sharons Friedensvorschläge in eine Kriegserklärung um und beschuldigt die USA des Schulterschlusses mit einem israelischen Expansionismus. Der europäischen Öffentlichkeit wird in Verkehrung der Tatsachen vorgemacht, Sharon wolle nur den Gaza-Streifen räumen, obwohl er große Teile des Westjordanlandes ebenfalls räumen lassen will - nur eines soll verhindert werden, und das ist der antisemitische Traum von einem judenfreien Palästina. Es geht um einige wenige Siedlungen, die erhalten bleiben sollen, zur Verhinderung eines Debakels wie nach dem Abzug aus dem Libanon, deren Interpretation durch die Palästinenser als Schwäche Israels der Auslöser war, es mit der Terror-Intifada zu versuchen. Daß die Vorschläge Sharons weitergehenden Inhalts sind als die seines Vorgängers Barak, daß sie allerdings der Tatsache Rechnung tragen, daß es zur Zeit keine politischen Strukturen in der palästinensischen Gesellschaft gibt, mit denen ein Staat zu machen wäre: Will das überhaupt noch jemand wissen? Selbst die "Welt" fordert, nun müsse Europa eingreifen. Das tut es unter Federführung von Solana und Fischer auf Seiten der Palästinenser.
Und wir wollen in einem kleinen Brandenburger Kaff bei Berlin gegen einen zwar antisemitischen, aber zu diesem Zeitpunkt keineswegs sehr bedrohlichen Mob demonstrieren, anstatt in Hamburg, wo die Lage sehr viel aufgeheizter ist? Und vor allem: In Teltow-Seehof kann es nur um Teltow-Seehof selbst gehen, weil wir dort nichts zu erklären haben. Richtet sich die Hamburger Demonstration an eine imaginäre aufzuklärende Öffentlichkeit, hat die in Teltow-Seehof keinen Adressaten. Wir laufen durch ein paar Straßenzüge und sagen den Antisemiten, daß sie welche sind; wir fordern von ihnen keine Einsicht, sondern daß sie ihren Mund halten sollen. In Hamburg geht es auch gegen Antisemiten, aber mehr noch gegen die, die sie decken, um den linken Konsens wider besseres Wissen aufrechtzuerhalten.
komplettes Referat als PDF >>>>>>>>>>>>
Erinnern heißt Kämpfen... Mobilisierungsaufruf für die antifaschistische Demonstration am 24.April 04 in Belzig
"Das Gegenteil von Mut in unserer Gesellschaft ist nicht Feigheit, sondern Anpassung!" Beginner
Am 24. April 1945 begann der Todesmarsch von 600 Häftlingen vom KZ-Außenlager Belzig-Roederhof aus. Sie mussten sich in Bewegung setzen, während 72 Kranke im Lager zurückgelassen wurden. Im Lager starben noch 9 Menschen bis zur Selbstbefreiung einige Tage später, am 1. Mai 1945. Auf dem Todesmarsch wurde jede/r die/der nicht weiter laufen konnte gnadenlos von der SS-Wachmannschaft getötet. Die lebensgefährliche Tortur für die Häftlinge endete erst in Altengrabow, nachdem sich Teile der SS-Wachmannschaft abgesetzt hatten. Warum? Die Rote Armee kam schnell vorwärts...
Das KZ-Außenlager Roederhof wurde schon 1934 von den Nazis errichtet. Seit 1942 wurden im Außenlager Menschen aus den besetzten Ost-Gebieten eingesetzt, später kamen auch KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene dazu. Ungefähr 750 KZ-Häftlinge, sowie 1500 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen Munition für den deutschen Vernichtungskrieg herstellen. Bedingungslose Ausbeutung und Schikanen waren für die Häftlinge tagtäglicher Alltag.
Am 3. Mai 1945 rückte die Rote Armee endlich auch in Belzig kampflos ein...
Tolerantes Brandenburg? Schon Preußen war Scheiße!
In Abgrenzung zu den deutschen Verbrechen in der Vergangenheit, aber auch angesichts der neueren deutschen Realität betonen offizielle Verlautbarungen gerne die lange währende Tradition der Toleranz in Brandenburg. Das aus den Landesministerien entstammende Konzept "Tolerantes Brandeburg" sieht sich genau in dieser Tradition.
Meist wird in diesem Zusammenhang mit dem 'Toleranz-Edikt' von Potsdam (1685) versucht zu argumentieren, dass ja schon der Große Kurfürst ein vorbildlicher Antirassist und Multikulturalist war, weil er zulies das sich einige verfolgte französische Hugenotten in der Mark Brandenburg ansiedeln konnten. In Vergessenheit gerät dabei dem toleranten Brandenburg aber völlig, dass schon damals nicht die Humanität ihres Herrschers ausschlaggebend für die Ansiedlung der Hugenotten, sondern die ökonomischen Interessen. Erinnernd an die derzeitige Debatte um Zuwanderung war das politische Kakül dabei aber durchaus unterschiedlich geprägt. Nur einige Jahre vor dem 'Toleranz-Edikt' von Potsdam erließ der Kurfürst 1671 ein Edikt zur Aufnahme von 50 aus Österreich vertriebenen jüdischen Familien. Doch den Juden wurden deutlich weniger Rechte als kurze Zeit später den Hugenotten eingeräumt. So war den jüdischen Familien nicht erlaubt eine Synagoge zu halten, daß heißt ihren Gottesdienst öffentlich abzuhalten.
Toleranz, sprich einer der Mindeststandard des menschliches Zusammenleben, waren weder in Preußen, noch ist sie derzeit in Brandenburg eine Selbstverständlichkeit. Der ehemalige Ministerpräsident und derzeitige 'Reichsmautbeauftragte' Manfred Stolpe legte im Dezember 2001 dem Bundesrat einen Forderungskatalog vor, in dem er vier Kriterien nannte, die erfüllt werden müssten, damit die Brandenburger Landesregierung dem Zuwanderungsgesetz der rot-grünen Bundesregierung zur nötigen Stimmenmehrheit verhelfen könnte. "Das Ziel der Zuwanderungsbegrenzung müsse klarer formuliert werden; das Auswahlverfahren für ausländische Arbeitskräfte müsse stärker am nationalen Bedarf ausgerichtet werden; die Regelung über die nichtstaatliche und geschlechtsspezifische Verfolgung müssten gestrichen und das Nachzugsalter für ausländische von 14 auf mindestens zwölf Jahre gesenkt werden."
kompletter Aufruf >>>>>>>>>>>>>>>>>> Artikel in der Märkischen Allgemeinen >>>>>>>>>>>>
Aufruf gegen die BAKS /// Demo 19.3.2004
Wer am Freitag, dem 19. März 2004 durch den Schlosspark in Pankow schlendert, sollte sich nicht wundern, wenn er plötzlich auf Bundeskanzler Gerhard Schröder trifft, der mit einem Glas Sekt in der Hand vor einem recht exklusiven Anwesen eine Rede hält: es handelt sich hierbei um die feierliche Eröffnung der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS).
Die BAKS ist laut ihrer Selbstdarstellung eine "ressortübergreifende Fortbildungsstätte des Bundes auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik". Durch die Fortbildung zukünftiger Führungskräfte sollen Kenntnisse über den "erweiterten Sicherheitsbegriff" mit seinen "politikbereichsübergreifende(n) Zusammenhänge(n)" vermittelt werden. Ziel dessen sei, ein "umfassendes (…) Verständnis für die langfristigen sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland" zu schaffen und so "den (sicherheitspolitischen) Konsens" in der Gesellschaft "zu fördern". ´
Die Bundesakademie hat sich also vorgenommen, mit verschiedensten Führungskräften der BRD aus Wirtschaft, Politik und Kultur die neuen deutschen Sicherheitsinteressen durchzuexerzieren und gesellschaftlich zu verankern.
Die ebendiesen Interessen Rechnung tragende Politik setzt schon lange nicht mehr in erster Linie auf die militärische Karte, wie ein Blick in die neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien (VPR) der Bundeswehr bestätigt. Denn schon 1999 in München war dem Kanzler klar: Sicherheitspolitik kann "heute nur noch umfassend verstanden" werden, indem "die politische, wirtschaftliche, soziale, ökologische und auch militärische Dimension (…) zusammengebracht" wird. Sie erfordert außerdem (nach Ansicht der BAKS) "Kenntnisse über (…) fremde Kulturen, Geschichte und Religionen" sowie "Kooperation und die Bereitschaft, über den Tellerrand des eigenen Problems hinaus zu sehen" und natürlich muss man "das Verständnis in der eigenen Bevölkerung dafür einwerben". Dass deutsche Sicherheitspolitik aber auch mit Soldaten gemacht wird, zeigen die Pläne zur "Weiterentwicklung der Bundeswehr" , die vorsehen die deutschen Streitkräfte u.a. in Eingreif- und Stabilisierungskräfte einzuteilen, die auch für "multinationale Einsätze hoher Intensität (...) eskalationsfähig" seien sollen, wie es euphemistisch heißt.
Dementsprechend breitgefächert ist auch die Zusammensetzung des Kuratoriums, welches die grundsätzliche Linie der Arbeit festlegt. Hierin sitzen die Minister für Wirtschaft und Arbeit, Auswärtiges, Finanzen, Justiz und Inneres, Verteidigung oder neuerdings auch für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch der Beirat, welcher das Kuratorium in ressortübergreifenden Fragen berät, repräsentiert die meisten gesellschaftlichen Interessengruppen, u.a. mit Vertretern der Medien (ZDF, FAZ, DeutschlandRadio), der Wirtschaft (Hewlett Packard GmbH, Friedrich-Lürssen-Werft), verschiedener Unis und Institute, der Gewerkschaften (DGB, ver.di) und der Evangelischen Kirche. Besonders hervorzuheben sei hierbei die Rolle der Gewerkschaften, die - anstatt sich kämpferisch für die Interessen lohnabhängig Beschäftigter einzusetzen - sich volksgemeinschaftlich einreihen und durch das Projekt BAKS Deutschland zur nationalen Größe mitverhelfen.
kompletter Aufruf >>>>>>>>>>>>>>>>
// die europäischen Arbeiter der Stirn greifen ein Flugblatt, welches im Februar an Studenten der TU verteilt wurde
"Wer ein solches Pamphlet unterzeichnet, verdient nicht mehr, (als Diskutant, Anm. AANO)
noch ernst genommen zu werden. Vielmehr legen wir den Unterzeichnern nahe, sich statt mit Weltpolitik mit Fallschirmspringen zu beschäftigen."
Bad Weather // antifaschistische Gruppe Hamburg
Im April 2002 veröffentlichte die britische Zeitung
"The Guardian" einen offenen Brief von einem
Professorenehepaar, in welchem sie zu einem europäischen
Boykott der Wissenschafts- und
Kulturbeziehungen zu Israel aufrufen. Dieser Aufruf
fand in Europa relativ großen Anklang: mittlerweile
haben über 600 europäische WissenschaftlerInnen diesen
Boykottaufruf unterzeichnet. Inzwischen sind dem
auch Taten gefolgt: an britischen Universitäten wurde
die Zusammenarbeit mit israelischen Wissenschaftlern
eingestellt, Studenten aus Israel finden kaum noch
Abnehmer mehr für ihre Diplomarbeiten und israelische
Universitätsmitarbeiter wurden entlassen......
Auch in Deutschland finden sich Unterstützer dieses
Textes. In Berlin sind dies Dr. Elvira Scheich,
Technische Universität und Dr. David Evans von der
FHTW.
Der Aufruf ist eine einzige einseitige Schuldzuweisung,
die bewusst die politischen zusammenhänge ausklammert
und sich antisemitischer Ressentiments bedient.
Im israelischen Staat wird ein gewalttätiges
Repressionsregime herbei halluziniert, welches pauschal
gegen die PalästinenserInnen agiere. Dabei ignorieren
die VerfasserInnen dieses Pamphletes die
Selbstmordattentate durch Hamas, islamischen Djihad
und die Al- Fatah, dessen Führer ein gewisser Y.Arafat
ist. Konsequenterweise wird auch kein Wort über die
ideologische Motivation der suicide bomber verloren,
die bei den ständigen Anschlägen gegen die israelische
Zivilbevölkerung offenbar wird: so viele JüdInnen und
Sympathisantinnen wie möglich in den Tod zu reißen.
Durch das Ignorieren von Tatsachen positionieren sich
die VerfasserInnen und UnterstützerInnen eindeutig
auf der Seite eliminatorischer Antisemiten. komplettes Flugblatt als PDF (ca. 40KB) >>>>>>>>>>>>>>>>>>
Zur Kritik des deutschen Menschenrechts Ein Referat gegen die Gesellschaft für bedrohte Völker - 6. Februar 2004
"Wer die NS-Verbrechen für einmalig erklärt, darf nicht andere Menschheitsverbrechen wie die hundertmillionen Opfer des Kommunismus, ... oder die Ausrottung und Versklavung ganzer Kontinente durch die weiße Welt beiseite schieben. Die eigene Schuld darf uns nicht den Blick für die Verbrechen der Gegenwart trüben. Unrecht bleibt Unrecht, wer immer es begeht. ...
Wenn die Alliierten, einige nicht alle der barbarischen Mittel der Nazis übernommen haben, darf das nicht verschwiegen werden. ... Jene die nach Kriegsende für Hiroshima, Nagasaki, Dresden, die Auslieferung von zwei Millionen Sowjetbürgern an Stalin und die Massenvertreibung von 14 Millionen Deutschen verantwortlich waren, können sich nicht mit dem Verbrechen der Nazis entschuldigen. ...
Denn wer gestern Opfer war oder zu einer Opfergruppe gehört hat, kann morgen zum Täter werden und umgekehrt. Das haben gerade Deutsche und Tschechen erleben müssen.
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft ist der Zusammenschluss einer Volksgruppe, von deren Angehörigen so viele Flucht und Vertreibung, aber auch Inhaftierung in Konzentrationslagern, Massentötungen und dann Heimatlosigkeit in der Fremde erlebt haben." (tilman zülch 29.5.2003) (1)
Jeder ordinäre Nazi, jeder sonstige bekennende Deutsche, sei er nun links oder rechts, wäre bei derart offener Shoahrelativierung und praktiziertem Geschichtsrevisionismus mindestens unhöflich aus dem Saal hinauskomplimentiert worden. Ebensowenig gälte er Menschen mit einem Restmaß an Vernunft als überhaupt noch diskussionswürdig. Doch der, der diese Zeilen gegen die Antifa schrieb, die ihm, offensichtlich zurecht, gerade auf die Pelle rückte, heißt nicht Horst Mahler, sondern Tilman Zülch. Er ist nicht trotz sondern wegen dieser Worte noch immer Vorsitzender der Gesellschaft für bedrohte Völker, im folgenden GfbV, und die Berliner Ortsgruppe dieses Vereins kann weiterhin relativ unbehelligt hier im Haus der Demokratie und Menschenrechte [HDM] ihren Geschäften nachgehen.
Denn in der Auseinandersetzung mit der GfbV um den von ihr praktizierten völkischen Wahn, ziehen sich die Vertreterinnen und Vertreter dieser ehrenwerten Gesellschaft immer wieder auf ihr doch eigentlich unterstützenswertes Engagement für die Menschenrechte zurück. Sie seien doch gute Menschen und wollten doch nichts Böses.
komplettes Referat >>>>>>>>>>>>>>>>>>
Die unendlichen Geschichten des Robert Kurz erschienen in der phase2 11/2004
"Im Land der Freiheit sind alle gleich - so gleich wie damals im Dritten Reich" ("Yankees Raus", Slime)
Die hiesige Linke habe ein Problem, weil sie antideutsch kontaminiert sei und
ihre einstigen publizistischen Flaggschiffe von sogenannten Antideutschen
gekapert worden seien. Daran wie auch an die diversen antikapitalistischen
Bewegungen glaubt Robert Kurz. Deshalb hat er sich an seinem Nürnberger
Kampfplatz für den Frieden der Aufgabe unterzogen, so ziemlich jedes bekannte
Ressentiment gegen Antideutsche mit Beweisen zu unterfüttern. Auf dreihundert
Seiten weist Kurz in seinem neuesten Buch "Die antideutsche Ideologie"(1) (97)
nach, dass das in den letzten Monaten so häufig geäußerte Versprechen, dies sei
aber nun wirklich der letzte Text zum Thema und im übrigen wäre man jetzt mit
den Antideutschen fertig, eine leere Drohung ist. Da sich die wie ein
buddhistisches Mantra vorgetragene Selbstvergewisserung an der Realität blamiert
hat, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch in Nürnberg zu härteren
Mitteln der Auseinandersetzung gegriffen werden wird. Doch einstweilen geht es
noch weniger ruppig zur Sache als in linken Frankfurter Kneipen oder in
Hamburger Szenebezirken. Einstweilen beschränkt man sich darauf, den Schlagenden
kompletter Text aus der Phase2 >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
DIE ANTIFA IST TOT, ES LEBE DIE ANTIFA ...
Erklärung der Autonomen Antifa Nordost Berlin [AANO]
zu den Ereignissen rund um den 31. Januar 2004 in Hamburg
Die Spaltung zwischen sogenannten antideutschen und antiimperialistischen
Antifaschisten existiert nun schon seit einigen Jahren. Diese Spaltung hat
sich am Anfang der Auseinandersetzungen weder in organisatorischer, noch
unbedingt in inhaltlicher Trennung der beiden konträren Positionen wieder
gespiegelt. Doch nun wurde auf den unterschiedlichen "linken" Events die
Trennung mehrmals vollzogen und in Hamburg ist dem nun die Krone aufgesetzt
worden.
Gerade die Mobilisierungen im Januar nach Hamm (Westfalen) sowie Hamburg
sollten eigentlich die ersten wichtigen Nagelproben zwischen den beiden
Antipoden werden. Nun waren es wohl die letzten. Nach einigen Rangeleien
spaltete sich die antifaschistische Demonstration in Hamm. In Hamburg kam es
zu einer regelrechten Schlägerei, als die ersten Israelfahnen und Transparente
von den Gruppen KP Berlin und AANO zu sehen waren.
// bad weather over hamburg?
Schon im Vorfeld wurden anonyme Drohungen u.a. auf Indymedia gegen
sogenannte "Antideutsche" und Antifaschisten, die Solidarität mit den
alliierten Streitkräften sowie Israel üben, verbreitet. Diese wurden dann auf
der Demonstration praktisch umgesetzt als sich rund 40 bis 50
israelsolidarische Antifas im vorderen Teil der Demonstration einreihen
wollten. Das Transparent der GenossInnen von der KP Berlin (Deutschland
denken - heißt Auschwitz denken - Für den Kommunismus!) wurde zuerst
angegriffen und entwendet. Anschließend widmeten sich die Demonstranten Union
Jack und Stars and Stripes. Besonderen Zorn erregten die mitgeführten
Israelfahnen. Die teilweise vermummten Demonstranten entrissen sie den
Antifaschisten unter Schlägen und Tritten, in einigen Fällen zerfetzten sie
die Fahnen oder versuchten sie zu verbrennen.
Dies wurde von den umstehenden Demonstranten entweder ignoriert bzw. durch
Sprechchöre wie "Intifada, Intifada!" oder "Sharon ist ein Mörder und
Faschist!" honoriert.
Die Polizei tat sich durch ihre Zuarbeit für die gewalttätigen Linksdeutschen
hervor. Ein Antifa, der eine Israelfahne trug, kam der Polizei anscheinend
besonders verdächtig vor. Seine Fahne wurde ihm abgenommen, doch trotzdem
konnte er mit weiß-blauen Farben glänzen. Er zog seine Jacke aus und darunter
erschien ein Sporttrikot der israelischen Nationalmannschaft, dies wiederum
nahmen die Polizisten zum Anlaß ihn festzunehmen.
Des weiteren wurden israelsolidarische Antifas von der Hamburger Polizei
verhaftet die sich gegen die angreifenden Linksdeutschen verteidigten. Hand in
Hand funktionierte so also die Zusammenarbeit zwischen Antiimps und Hamburger
Polizei. Mindestens zwei Genossen mußten sich einer ED-Behandlung unterziehen
und wurden erst nach Stunden wieder freigelassen. Begründung u.a.
Landfriedensbruch.
Die Sprecherin der AANO, Christina DeClerq, erklärt dazu folgendes: "Unsere
Mobilisierung war nur teilweise erfolgreich. Es haben sich viele Antifas daran
beteiligt, aber leider konnten die Neonazis ohne größere Problem
aufmarschieren. Unser Ziel war es sie so massiv wie möglich daran zu hindern.
Doch die Aktionen der sogenannten 'deutschen Linken' und der Hamburger Polizei
verhinderten dies, durch ihre arbeitsteilige Zusammenarbeit, gegen uns anstatt
gegen die Neonazis! Auch die Tatenlosigkeit der umstehenden Antifaschisten
überraschte leider auch an diesem Tag sehr negativ.
Wir fordern die sofortige Rehabilitierung der verhafteten Antifas. Außerdem
fordern wir eine juristische Untersuchung der Umstände, die zu dem Eingreifen
der Hamburger Polizei gegen die israelsolidarischen Antifas am 31. Januar
geführt haben."