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Bericht
von der OPERNBALLDEMO Donnerstag, 2. März
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Die donnerstägliche Demonstration
gegen die Rechts-Rechtsextrem-Regierung war diesmal mit einem antifaschistischen
Faschingstreiben rund um den Opernball verbunden. Zumindest am Anfang beteiligten
sich daran rund 12.000 (Polizeiangabe) bis 15.000 (TATblatt-Schätzung)
Menschen. Die Demonstration führte vom Ballhausplatz quer durch die
Innenstadt über Stephansplatz, Wollzeile, Parkring, Schubertring,
Schwarzenbergplatz, Kärntner Ring in Richtung Staatsoper. Das Konzept,
die Oper je nach von polizeilichen Absperrungen gebotenen Möglichkeiten
zu umkreisen, konnte nicht realisiert werden. Während es an einer
Polizeisperre Ecke Kärntner Ring / Akademiestraße mit einiger
Mühe noch gelang, die Demo geschlossen an der Sperre abzulenken und
weiterzuführen, teilten sich die DemonstrantInnen beim Karlsplatz
auf die zur Oper führenden Straßen - Kärntner Straße
und Operngasse - auf. Etliche zogen auch in Richtung Opernring weiter,
um sich von dort der Oper zu nähern. Einigen dieser DemonstrantInnen
gelang es in weiterer Folge beim Albertinaplatz die Zufahrt von Ballgästen
empfindlich zu stören. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der DemonstrantInnen
dürfte auch den Heimweg angetreten haben. Ab etwa 21.00 Uhr war die
Demonstration auf mehrere Kundgebungen rund um die Oper aufgesplittert.
An den polizeilichen Absperrungen - bestehend aus Tretgittern und mitunter
mehreren Reihen von PolizistInnen mit Helm, Schlagstock und Schild - kam
es zu lautstarken Missfallenskundgebungen. Versuche, die TeilnehmerInnen
dieser aufgesplitterten Kundgebungen zu einem neuen, gemeinsamen Sammelpunkt
zu bewegen, scheiterten. umm ca. 22.00 Uhr ließ sich ein als Adolf
Hitler verkleideter antifaschistischer Schauspieler in einem Luxuswagen
zur Staatsoper chauffieren, stieg aus und ging in die Oper. Dort wurde
er allerdings verhaftet. Ebenso verhaftet wurde sein Chauffeur, ebenfalls
Schauspieler.
Während es bei den Opernballdemonstrationen
der Jahre 1987-1990 stets ab 22.00, dem Zeitpunkt der Balleröffnung,
zu brutalen Polizei-Prügeleinsätzen gekommen war, verhielten
sich die BeamtInnen diesmal an den Sperren vorerst weiterhin friedlich.
Zu einer ersten schweren Polizei-Provokation
kam es um ca. 22.30 in der Nibelungengasse. Während die letzten paar
hundert DemonstrantInnen von der Operngasse in Richtung Opernring abziehen
wollten, fuhren plötzlich drei Mannschaftswägen in den Demonstrationszug.
Dabei wurden DemonstrantInnen von den Bussen im Schrittdemo wiederholt
angefahren und gestoßen. Verletzungsabsichten dürften damit
nicht verfolgt worden sein. Eher schien es, als ob damit eine Eskalation
provoziert werden sollte. Nachdem dies nicht gelang, und die DemonstrantInnen
besonnen aber entschlossen weiterzogen, sprangen die BeamtInnen aus den
Fahrzeugen und erweckten den Eindruck, dass jeden Moment losgeprügelt
würde. Die DemonstrantInnen verhielten sich defensiv, gingen aber
weiter. Letztlich zogen sich die Polizeibusse und die BeamtInnen in eine
Seitengasse zurück. Die DemonstrantInnen konnten unbehelligt und unverprügelt
weiterziehen.
Ein gröberer Polizei-Einsatz dürfte
dann auch für den Albertinaplatz vorgesehen gewesen sein. An einer
Absperrung, an der neben größeren Polizeikräften auch Wasserwerfer
und ein Notarzt-Bus bereitgestellt waren, kam es zu einem härteren
Polizeivorgehen, worüber uns bis jetzt leider noch keine genaueren
Informationen vorliegen. Von Seiten der Demonstration gelang es, die Situation
aber zu deeskalieren und schließlich wieder weiterzuziehen.
Danach teilte sich die Demonstration
erneut auf. Während eine Gruppe die Oper über Kärntner Ring
- Karlsplatz - Opernring und zurück zur Albertina umrundete, demonstrierte
eine andere auf der inneren Kärntner Straße zwischen FPÖ-Zentrale
und Oper. Kurz vor Mitternacht kamen beide Gruppen in der Kärntner
Straße wieder zusammen. Gegen 0.30 lösten sich die letzten Reste
der Demonstration auf. Auf den Demonstrationsschauplätzen war es bis
dahin zu keinen weiteren Polizeiprovokationen mehr gekommen.
Deutlich weniger friedlich verhielt
sich die Polizei abseits der Demonstration:
Bereits gegen 23 Uhr wurde in der Operngasse
eine Person, die alleine unterwegs war, und - begründet oder unbegründet
- als Demonstrant angesehen wurde, von zwei behelmten Polizisten erst niedergeschlagen
und dann verhaftet. Ein Zeuge, der den Vorfall aus einem Lokal beobachtet
hatte und zu fotografieren begann, wurde bedroht, ebenfalls niedergeschlagen
zu werden. Zudem wurde versucht, ihm den Fotoapparat zu entreißen.
Erst als etwa 25 weitere Lokalgäste zu Hilfe eilten, ließ die
Polizei von ihm ab. Die Fotos blieben unbeschädigt.
Um ca. 0:45 wurden zwei weitere vermutliche
Demonstranten von vermummten Polizisten in Zivil mit gezogener Pistole
aus einem Taxi gezerrt und verhaftet. Durch Zufall kamen andere DemonstrantInnen
und ein Kamerateam dazu, wodurch eine weitere Eskalation von Seiten der
Exekutive verhindert werden konnte. [dazu: Augenzeugenbericht]
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Eine weitere Frau wurde im Burggarten
mit dem Kopf gegen eine Mauer geschlagen und anschließend verhaftet.
Insgesamt wurden an diesem Tag laut
Rechtshilfe (Informationsstand 2.00 früh) 5 Personen verhaftet.
Quelle: TATblatt:
http://www.nadir.org/nadir/periodika/tatblatt
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TATblatt@blackbox.net
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Festnahmen
rund um die Operball-Demonstration
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Im Zuge der Opernballdemo wurden mindestens
fünf Personen festgenommen. Um ca. 22.00 Uhr wurden bei einer KünstlerInnenaktion
gegen die schwarz-blaue Regierung der Schauspieler Hubsi Kramer und Peter
Siegel festgenommen. Vorgeworfen wird ihnen "nationalsozialistische Wiederbetätigung".
Die beiden wurden noch in der Nacht auf den 3.3. freigelassen.
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Um ca. 23.00 Uhr wurde ein Fotograf von
behelmten Zivilpolizisten angegriffen, daraufhin flüchtete er sich
in ein Lokal in Opernnähe. Er hatte Polizisten, die auf einen Demonstranten
einschlugen, fotografiert. Seine Kamera wurde von den amtshandelnde Polizisten
zerstört. Die anwesenden Gäste konnten die Festnahme verhindern.
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Um ca. 23.50 Uhr wurde eine weitere Person
auf dem Nachhauseweg am Burgring von Zivilpolizisten festgenommen. Nach
Zeugenaussagen kam es zu schweren Übergriffen seitens der Polizei.
Die Festgenommene wurde von Beamten gegen eine Mauer geschleudert und geschlagen.
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Um ca. 0.30 kam es zu einem weiteren Polizeieinsatz
in der Schwarzenbergstraße. An diesem Einsatz waren vermummte Beamte
beteiligt. Vier Personen wurden mit vorgehaltener Waffe (Pistole) aus einem
Taxi gezerrt, zwei von ihnen wurden festgenommen.
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Obwohl alle Festnahmen im 1. Bezirk erfolgten,
wurden drei der Festgenommenen in das Polizeikommissariat im 16. Bezirk
gebracht. Der Rechtshilfe war es nur unter großen Schwierigkeiten
möglich, diesen Aufenthaltsort der Festgenommenen in Erfahrung zu
bringen, alle weiteren Auskünfte werden von der Polizei (und dem Landesgericht)
nach wie vor verweigert, und zwar nicht nur der Rechtshilfe, sondern auch
dem Anwalt der Festgenommenen, der ab dem 3.3. morgens intervenierte.
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Die drei befinden sich derzeit im landesgerichtlichen
Gefangenenhaus, vorgeworfen wird ihnen (angeblich) "Widerstand gegen die
Staatsegwalt", "Sachbeschädigung", "Landfriedensbruch" etc.
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Diese Festnahmen sind nicht die ersten
seit Beginn der Proteste gegen die schwarz-blaue Regierung. Am 19.2. wurden
vier Personen festgenommen und viel mehr polizeilich mißhandelt.
Mehr als 150 Personen wurden perlustriert.
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Aufföllig ist, daß die gezielten
Polizeieinsätze nicht während und in den Demonstrationen stattfinden,
sondern während und in den Demonstrationen stattfinden, sondern vorher
und nachher. Sie richten sich gegen bestimmte Zielgruppen, am 19.2. beispielsweise
"jugendliche" Männer, vorzugsweise aus dem Ausland. Auffällig
ist weiters, daß die Vorgehensweise bei Personalienkontrollen und
Festnahmen immer die gleiche ist: die Betroffenen werden gezwungen, sich
an die Wand zu stellen und die Beine zu spreizen wie in amerikanischen
B-Movies., häufig begleitet von Schlägen und Beschimpfungen.
Das ist uns ein Hinweis darauf, daß es sich keinesfalls um "Übergriffe
schwarzer Schafe" handelt, sondern um abgesprochenes gezieltes Vorgehen.
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Ein weiterer Hinweis darauf ist die Aussage
des Innenministers Strasser, in der er das Vorgehen der Polizei bei der
Demonstration am 19.2. ausdrücklich gelobt hat. Die Wiener Polizei
treibt also ein doppeltes Spiel: Während die oben genannten Polizeieinsätze
stattfanden, sprach Einsatzleiter Schnabl im ORF über den "gelungenen,
friedlichen Polizeieinsatz".
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Der ORF beteiligt sich an dieser Strategie,
im Mittagsjournal vom 3.3. beispielsweise spricht er von den drei Festgenommenen
als "gewaltbereite, linksradikales Potential in Wien" – andere Medien stehen
dem ORF in nichts nach.
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"Linksradikal" ist, scheint es, gleich
"gewaltbereit" gleich "gewalttätig" und gehört festgenommen.
Hierbei geht es nicht um Festnahmen wegen konkreter, strafrechtlich relevanter
Vorfälle, sondern um die Verfolgung von Linken. Das zeigt sich auch
daran, daß immer wieder FlugblattverteilerInnen von Zivilpolizisten
belästigt werden, die ihnen auch die Flugblätter wegnehmen wollten.
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Aber auch nicht organisierte Menschen
werden von der Polizei schikaniert. So wurde ein Auto mit Leuten, die von
einer Demonstration heimfuhren, gestoppt. Alle Personen wurden perlustriert
und ihre Personalien aufgenommen.
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Trotz und wegen dieser Erfahrungen ist
umso notwendiger, weiterhin zu protestieren und Widerstand zu leisten.
Die breiten Proteste sollen durch die Erfassung, Einschüchterung (über
Übergriffe und Mobbing) und Kriminalisierung geschwächt werden.
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Deshalb dürfen wir uns nicht vereinzeln
lassen:
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Kommt nicht allein, sondern in Gruppen,
geht geschlossen wieder von der Demo weg!
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Anzeigen, Übergriffe etc. dürfen
nicht totgeschwiegen werden, wir müssen sie öffentlich machen!
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Wir müssen uns gegenseitig beim Umgang
mit der Repression helfen:
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Darüber, daß wir untereinander
darüber sprechen! – Darüber, daß die Rechtshilfe informiert
wird, die Übergriffe zueinander in Bezug setzen und veröffentlichen
kann!
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Die Gefangenen dürfen nicht allein
gelassen werden – führen wir die Demonstrationen am Landesgericht
vorbei!
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Wenn ihr von der Polizei belästgigt
werdet (Anzeigen können auch erst später erfolgen) – meldet euch
gleich bei der Rechtshilfe!
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Sofortige Freilassung aller Gefangenen!
Sofortige Einstellung aller Verfahren!
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Rechtshilfe Wien – die Rechtshilfe
ist während jeder Demonstration unter der Nummer 535 91 09 erreichbar.
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Presseerklärung
der Rechtshilfe Wien zu den Festnahmen im Zuge der Opernballdemonstration
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Im Zuge der Opernballdemonstration am
2. März 2000 wurden 5 Personen festgenommen. Um ca. 22.00 Uhr wurde
im Zuge einer KünstlerInnenaktion gegen die schwarz-blaue Regierung
der Schauspieler Hubsi Kramer und Peter Siegel festgenommen.
Um 23.00 Uhr wurde ein Fotograf von
behelmten Zivilpolizisten in ein Lokal in Opernnähe gezerrt. Seine
Kamera wurde von den amtshandelnden Polizisten zerstört. Die anwesenden
Gäste konnten die Festnahme verhindern.
Um ca. 23.55 Uhr wurde eine weitere
Person auf dem Nachhauseweg auf dem Burgring von Zivilpolizisten festgenommen.
An dem Einsatz waren sowohl Zivilpolizisten als auch uniformierte Polizisten
beteiligt. Nach ZeugInnenaussagen kam es zu schweren Übergriffen seitens
der Polizei. Die Festgenommene wurde von den Beamten gegen eine Mauer geschleudert
und geschlagen.
Um ca. 0.30 Uhr kam es zu einem weiteren
Einsatz der Polizei in der Schwarzenberstrasse Ecke Mahlergasse im 1. Bezirk.
An diesem Einsatz waren vermummte Beamte beteiligt. 4 Personen wurden unter
vorgehaltener Waffe aus einem Taxi gezerrt, 2 von diesen Personen wurden
in weiterer Folge der Amtshandlung festgenommen. Obwohl alle Festnahmen
im 1. Bezirk erfolgten, wurden 3 der Festgenommenen in das Polizeikommissariat
im 16. Bezirk gebracht.
BeobachterInnen der Festnahmen, daruter
ein Bezirksrat und JournalistInnen, wurden jegliche Informationen über
den Grund der Amtshandlung und den weiteren Verbleib der Festgenommenen
verweigert.
Unter größten Schwierigkeiten
war es der Rechtshilfe möglich den Aufenthaltsort der Festgenommenen
zu erfragen. Alle weiteren Auskünfte verweigert die Polizei.
Die Wiener Polizei treibt ein doppeltes
Spiel: Während die obengenannten Polizeieinsätze stattfanden,
sprach Einsatzleider Schnabl in ZIB 3 über den gelungenen friedlichen
Polizeieinsatz.
Wir protestieren aufs Schärfste
gegen die Vorgangsweise der Polizei und fordern die sofortige Freilassung
aller Festgenommenen und die Einstellung der Verfahren.
Rechtshilfe Wien, 3. März 2000
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Presseerklärung
der Rechtshilfe 3.3.2000, 6.20 Uhr
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Von den in der vergangenen Nacht festgenommenen
Personen sind immer noch drei im Polizei-KOAT im 16. Bezirk. Es werden
keinerlei Informationen über diese Personen weitergegeben, weder vom
Bürgerdienst, noch von der Bundespolizeidirketion, noch vom KOAT 1160.
Bei den betroffenen Personen handelt es sich um die Frau, die um ca. 23.55
Uhr gegen eine Mauer geschleudert und geschlagen wurde, und um zwei Männer,
die in der Schwarzenberggasse von bewaffneten Zivilpolizisten aus dem Taxi
gezerrt wurden. Weiters wurde im Zuge dieser Aktion einer aus dem Taxi
gezerrten Frau der Reisepaß von der Polizei abgenommen und die Rückgabe
verweigert. Auch darüber wird keine Auskunft gegeben.
Das einzige, was wir doch noch erfahren
konnten, ist, daß über die Frau U-Haft verhängt wurde.
Bei den beiden Männern vermuten wir, daß ihnen mit der Begründung
"Verabredungs- und/oder Verdunkelungsgefahr ein Telefonat verweigert wird.
Es ist zu vermuten, daß auch über sie die U-Haft verhängt
wurde.
Die Rechtshilfe ersucht, bei den zuständigen
Stellen zu intervenieren und nach dem Verbleib der Festgenommenen zu fragen.
Bundespolizeidirektion: 31 31 00
Bürgerdienst: 531 47 – 0
KOAT 1160: 488 02 – 0
Wir ersuchen auch dringend alle ZeugInnen
des Vorfalls, sich bei uns zu melden: 535 91 09
Rechtshilfe Wien: 3.3.2000
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Aktualisierte
Presseerklärung der Rechtshilfe Wien zu den drei festgenommenen Personen,
3.3.2000, 14.00 Uhr
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Bei der heute von der Bundespolizeidirektion
Wien, Abteilung 1, einberufenen Pressekonferenz gaben Polizeipräsident
Stiedl, der Leiter der Staatspolizei Bachinger und der Wiener Polizeichef
Schnabl bekannt, dass die drei festgenommenen DemonstrantInnen weiterhin
in Haft behalten werden werden. Werner S., Eva L. und Hermann R. werden
"Sachbeschädigung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Landfriedensbruch
etc." vorgerworfen. Sie werden wahrscheeinlich heute noch in U-Haft übersteellt
werden und befinden sich derzeit in der Polizeidirektion am Schottenring.
Die Polizei behauptet in ihrer Presseeerklärung vom 3.3., daß
die Verhaftungen "im Zuge dieeser Ausschreitungen" vorgenommen worden seien.
Tatsächolich wurden sie auf dem Nachhauseweg (die Frau gegen 0.00
uhr, beim burggarten, die beiden männer gegen 0.45 uhr in der schwarzenbergstraße)
von Polizisten überfallen und festgenommen. Allein wegen dieser Widersprüche
fordern wir die sofortige Freilassung der Gefangenen.
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Für weitere Informationen wenden
sie sich bitte an die Pressestelle der Polizei:
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Doris Edelbacher
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Mag. Walter Ladik
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Tel.: 31310 - 7278
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Demonstrant
verprügelt, Zeuge massiv bedroht
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GRAS-Sprecherin Zeugin eines Polizeiübergriffs
Donnerstag abend gegen 23 Uhr wurden
sechs Personen (sämtliche Namen bekannt) ZeugInnen eines Polizei¸bergriffs.
Ein unbewaffneter, vereinzelner Demonstrant wurde in der Operngasse, direkt
hinter der TU von zwei mit Motorradhelmen vermummten Polizsiten offensichtlich
unbegründet niedergeschlagen und verhaftet. Als ein im gegen¸berliegenden
Lokal anwesender Zeuge den Polizei¸bergriff zu fotografieren begann,
wurde er von zwei weiteren Polizisten mit den Worten "Gib den Film her,
du Drecksau, oder ich schlag dich nieder!" am fotografieren behindert,
bedroht und bis ins Lokal verfolgt. Die Polizisten versuchten, dem Zeugen
den Photoapparat gewaltsam zu entreisen. Erst das Eingreifen von etwa 25
Lokalgästen konnte die beiden Polizisten von weiteren Übergriffen
abhalten. Das Hemd des Zeugen, der den Übergriff fotografiert hatte,
wurde vom Polizisten beschädigt. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen
Nennung der Dienstnummer verliessen die beiden Polizisten unter wüsten
Drohungen ("W!enn ich Euch erwisch, dann passiert was...") das Lokal. Die
den Übergriff dokumentierenden Fotos blieben unbeschädigt.
Die Grünen und Alternativen StudentInnen
(GRAS) werden dem Vorfall nachgehen und die Polizisten wegen Miþbrauch
der Amtsgewalt anzeigen. "Die Übergriffe der Polizei auf einzelne,
abseits stehende PassantInnen hatte bei dieser Demonstration System! Die
Aggression ging eindeutig von der Polizei aus!", so die ebenfalls im Lokal
als Zeugin anwesende Sprecherin der GRAS, Doris Müller.
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augenzeugenbericht:
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0:45 ecke schwarzenbergstr. 10 / mahlergasse
aus ca. 25 m entfernung höre ich
schreie und hilferufe und sehe polizeifahrzeuge mit blaulicht. ich laufe
zur ecke mahlerg. / schwarzenbergstr. 10, ca. 200m von der oper entfernt
und sehe 3 vermummte polizisten (das das polizisten sind wird mir erst
etwas später klar), ein taxi, 2 demonstranten, und einige andere uniformierte.die
vermummten polizisten in zivil drängen die beiden in einen geschäftseingang,
die ersten schläge von ihnen sind erkennbar. ein betroffener demonstrant
schreit "was ist da los, was passiert da?".
in den nächsten minuten stellt
sich heraus, dass die vermummten polizisten in zivil die beiden demonstranten
am nachhausefahren mit dem taxi hindern wollten und mit gezogener pistole
verhafteten. durch dazustoßende demonstrantInnen ein kamerateam und
weitere polizisten entsteht ein ziemliches wirrwarr, die scheinbar als
verdeckt geplante aktion der vermummten polizeikräfte geht ziemlich
baden, allen anwesenden ist klar, dass es sich um einen gezielten polizeiübergriff
handelt.auf die frage wer den einsatz leitet gibt es keine antwort, dienstnummern
werden verweigert, nach mehrmaligen nachfragen warum die beiden überhaupt
verhaftet werden sollen, wird mitgeteilt, dass sie widerstand geleistet
haben. dass kann wohl nur ein übler scherz sein - mit waffengewalt
durch vermummte polizisten eingeschüchtert, dann in handschellen gelegt
und abgeführt, ohne jeden widerstand der beiden. gut war, dass die
anwesenden sich nicht einschüchtern ließen, nach dem grund der
amtshandlung fragten, fragten, wieso handschellen angelegt werden, sofort
die rechtshilfe informierten und ein kamerateam anwesend war, das sicherlich
eine weitere eskalation seitens der exekutive verhinderte. so funktioniert
das also: am nachhauseweg vermummt und bewaffnet auf demonstrantInnen losgehen,
mir wird speiübel wenn ich mir das ganze nochmals überlege -
widerstand!
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Polizeistaat
erfindet Täter
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pa der plattform
gegen schwarz / blau
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offensichtlich war es der polizei
ein dorn im auge, daß auf dem gestrigen "antifaschistischen karneval"
keinerlei schäden und störungen stattgefunden haben. "wir haben
vermutungen, daß zwei in die demonstration eingeschleuste (vermummte!)
zivilpolizisten als provokanten auftraten, die anderen teilnehmerInnen
sich allerdings nicht provozieren ließen, sodaß sie wahllos
2 menschen aus einem taxi zerrten und verhafteten", zeigt sich kurt wendt,
presekontakter des aktionskomitees gegen schwarzblau erschreckt über
die polizeiwillkür. die beiden und eine frau werden bisher kommentarlos
festgehalten, polizei und justizbehörden verweigern jede auskunft,
etliche zeugen, fotos und videoaufnahmen von zeugInnen beweisen, daß
die verhaftungen ohne vorliegendem delikt stattfanden. "politischer widerstand
wird strafbar gemacht noch bevor die entsprechenden verbotsgesetze geschaffen
werden", ist sich wendt sicher, daß dies ein vorbote von gesetzen
gegen linke demonstrantInnen ist. "die polizei lobt oberflächlich
den zivilen protest und damit sich selbst und wenn wir den schutz der massen
verlassen werden wir von polizeilichen greifertrupps verprügelt und
verhaftet. wir lassen sich aber nicht auseinanderdividieren", schließt
wendt und ruft alle auf, sich morgen um 14 uhr an der demo am ballhausplatz
zu beteiligen, die sich zum gefangenenhaus, landesgerichtsstraße,
bewegen wird.
presseaussendung der
plattform gegen schwarz/blau
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weitere
demos - verstärkte repression
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Waehrend die Proteste gegen die FPoe/OeVP-Regierung
nicht abreissen, setzt der Staat alles daran, den linksradikalen Teil des
Widerstandes zu kriminalisieren. Erste konkrete Schritte wurden von der
Polizei eingeleitet. Nach der Grossdemonstration vom 19. Februar, an der
fast 300.000 Menschen teilnahmen, setzte es am Donnerstag, dem 24. Februar
die naechste, an der sich ueber 12.000 Personen beteiligten. Die Demo ging,
wie die anderen zuvor, durch verschiedene Bezirke, auch diesmal mit Jubel
aus Fenstern und Gasthaeusern begleitet. Unter dem Motto Volkstanz findet
jetzt auch jeden Samstag auf der Ringstrasse ein Protestzug, begleitet
von DJs statt. So auf die Art: Wir gehen erst, wenn ihr geht. Am Montag
ist Joerg Haider als Parteichef zurueckgetreten, auch der Justizminister
warf das Handtuch. Das bedeutet aber keinesfalls eine Entspannung der Situation:
Haider setzt weiter darauf, Bundeskanzler zu werden, und zieht noch immer
im Hintergrund die Faeden.
Der gestrige Opernball fiel heuer auf
die Donnerstagsdemo, die dadurch zur Opernballdemo mutierte. Die Medien
griffen das Thema gern auf, und verfielen in eine gnadenlose Hetze gegen
die radikale Linke und waermte die Geschichten der turbulenten Opernballdemos
Ende der 80er Jahre auf. Die TeilnehmerInnen wollten den Medien und der
Polizei aber keinesfalls den Gefallen tun, und deren Erwartungen von "randalierenden
Autonomen" erfüllen. So wurde dies als antifaschistischer Karnerval
angemeldet, um die Regierung und ihren Provinzball auszulachen. Dazu fanden
sich ca. 16.000 Menschen ein, bunt verkleidet, laut, froehlich und gehaessig.
Die Polizei konnte keinen ersichtlichen Grund zum Einschreiten finden,
wurde sie doch maximal mit Konfetti und Papierschlangen beworfen. Trotzdem
verpruegelte sie bei Gelegenheit immer wieder vereinzelte DemonstrantInnen.
Es waren auch viele (laut Polizei 200 in der Demo) Zivilpolizisten unterwegs,
teilweise vermummt und mit Lederjacken. Genau diese haben nach der Demonstration
4 Leute mit vorgehaltener Dienstwaffe (Pistole) aus einem Taxi gezerrt.
2 wurden festgenommen, und in U-Haft überstellt. Ihnen wird vorgeworfen:
Landfriedensbruch, Sachbeschaedigung, und Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Ferner werden sie als Redelsfuehrer bezeichnet. Die Medien wollen sie gar
als den harten Kern der Autonomen Szene hinstellen. Dasselbe versuchen
sie auch einer anderen Frau vorzuwerfen, die kurz zuvor brutal festgenommen
wurde. Was diese 3 Menschen gemeinsam haben, ist, dass sie sich gegen diese
Regierung und gegen den Rassismus engagiert haben. Und weil sie zur radikalen
Linken gehoeren sollen, sollen sie kriminalisiert werden. Alles, was die
Polizei hat, ist ein Konstrukt, das wohl so merkwuerdig ist, dass sie es
der Oeffentlichkeit vorenthaelt. Der buergerliche Teil des Widerstandes
schweigt bis jetzt.
Wir werden nicht schweigen, wir werden
uns auch weder von der Bewegung abspalten, noch kriminalisieren lassen!
Wir fordern die sofortige Freilassung der Gefangenen! Widerstand!
Weg mit dieser Regierung!
Rosa Antifa Wien (RAW)
- Wien, 3. 3. 2000
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Gewalttätige
Ausweiskontrolle während der Demo AugenzeugInnenbericht
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[zurück]
am 2.3. (opernball demo gegen blauschwarz)
um ca. 22.00 uhr kamen wir vom ring her über den schillerplatz zur
ecke Nibelungengasse/ Makartgasse, und sahen dort einen kleinen Tumult,
allerdings waren wir noch 10m entfernt. als wir näher kamen, nahm
ein mann in zivil einem jungen mann gerade den ausweis ab, "kripo" zischte
es durch die kleine menge. (ca. 25 personen)
der demonstrant schien geschockt, die
menschen neben ihm rieten ihm bei uns zu bleiben, während sich der
mann in zivil mit einem anderen einige meter entfernte und telefonierte.
er versuchte mehrmals mit dem demonstranten
alleine zu sprechen, aber keiner wich von seiner seite.
von ihm selber und einigen anderen
erfuhren wir, daß er gar nichts getan habe.er wäre nur maskiert
(wie viel andere auch) gewesen, mit einer haube vermummt quasi, zusammen
mit einem freund dessen maske auf der straße lag:eine motoradhaube
(mit 1 großem loch für augen und nase) und rosaroten sonnenbrillen,
(letzterer schaffte es davonzulaufen). plötzlich wurde der erstere
von 1 bullen in zivil von hinten angegriffen und auf die straße geworfen.
einfach so, unangekündigt, zwecks ausweiskontrolle. das war wohl der
kleine tumult. die ausweisabnahme haben wir dann selbst gesehen.
der polizist gab irgendwann den ausweis
zurück. die amtshandlungen wurden auch von zumindest 1 fotografen
(demonstrant) festgehalten.
wir haben die rechtshilfenummer weitergegenen,
und einige, die volle zeugen der geschehnisse waren, gaben ihre telefonnummern
und namen weiter. wir rieten ihm noch, da er schmerzen im knie hatte, ins
krankenhaus zu fahren. einige freunde blieben bei ihm, wir zogen weiter.
OPERNBall
daca
02.03.2000
Fotos : Dragica Knezevic
(auch Gestaltung) und Alexandra Bader (auch Text)
Während sich
voriges Jahr gerade ein paar Leute einfanden, um gegen den Opernball zu
demonstrieren, wollten heuer doch mehrere Tausend mal vorbeispazieren.
Am Demo-Donnerstag sammelten sie sich ab 19 Uhr am Ballhausplatz, vielfach
verkleidet, weil auch die Parole "antifaschistischer Karneval" ausgegeben
wurde. Der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt - es gab Verkleidungen
wie üblicherweise im Fasching und solche mit politischer Botschaft.
Vom Pestarzt des Barock bis zum A***** mit Ohren, drunter ein Mascherl,
über Hexen war alles vertreten. Ein Stelzengeher mimte eine Marionette,
und eine Gruppe zog einen schönen "trojanischen Esel" aus Holz mit,
der dann beim Zelt am HeldInnenplatz stehen wird. Natürlich waren
auch wieder Trillerpfeifen aller Art - in Wien mittlerweile fast nicht
mehr erhältlich - und Trommeln mit von der Partie. Wie üblich,
wenn sehr viele demonstrieren, trifft frau kaum Bekannte. Tja, es gab halt
viele DebütantInnen dabei, ihre erste Opernballdemo, und die erste
überhaupt ein paar Wochen zuvor :-)
Und wir zwei, Daca
und ich, verloren uns dann, als der Troß bei den Absperrungen zur
Oper angekommen war. Ein paar Leuchtraketen wurden in Richtung Opernball
geworfen, und die PolizistInnen mit Schildern, Helmen und Schlagstöcken
in Zweierreihen weckten bei vielen Erinnerungen an frühere Demos hier.
Allerdings gab es damals bis auf die ersten paar Demos wesentlich weniger
TeilnehmerInnen. Heute hat es einen ganz anderen Charakter - und es war
auch viel fröhlicher, trotz des Anlasses. So gab es FeuerschluckerInnen,
die schließlich auf das Dach des U-Bahn-Abganges beim Café
Museum kletterten. Unter den vielen Hunden waren zwei majestätische
Barsois, russische Windhunde (also doch Moskau, Herr Hojac!). Und
die DemonstrantInnen wurden von einem Polizisten der ganz besonderen Art
kontrolliert und aufgehalten: Er trug eine ordnungsgemäße Mütze
über den langen Haaren, dazu eine dreckige Uniformjacke, ein PLO-Tuch
darunter, Cowboystiefel und Revolverhafter (mit Kruzifix und Klobesen).
Das ist doch...richtig, Stefan Weber von Drahdiwaberl! Auch Helmut
Zenker war dabei, unverkleidet, und viele werde ich wohl gar nicht
registriert haben.
Da von 1000 PolizistInnen
und 150 Herrschaften von der Stapo die Rede war (auch von welchen, die
sich unauffälliger als sonst verhalten), wurden eine alte Bekannte
und ich argwöhnisch, als zwei Männer vom Rand aus skeptisch die
Menge mit den FeuerschluckerInnen in der Operngasse beobachteten. Zwar
hatten sie Pickerl mit dem durchgestrichenen schwarzblauen Mascherl, aber
das konnte nicht wirklich als Tarnung dienen. Meine Bekannte, sehr demoerfahren,
hatte trotzdem Befürchtungen, daß jemand unbefangen mit ihnen
reden könnte.
Naja, irgendwie wars
dann schon kalt, nach drei Stunden....und außerdem möchte ich
ja wissen, was sich dort abgespielt hat, wo wir nicht hinkonnten. Sicherlich
sinds dort a) weniger Leute und b) diese sind auch viel weniger kreativ
unterwegs. Beim bisserl Opernball-Übertragung, das ich noch mitkriege,
merke ich, daß ich sogar Leute kenne, die heute da drin sind und
erwähnt wurden. Später wird mir klar, daß ich auch jemanden
kenne, der diese Faschingsveranstaltung mal eröffnet hat.....
In der ZiB heißt
es dann, 6500 drinnen und bis zu 16.000 draußen; wird schon stimmen....und
man berichtet von Versuchen, Absperrungen zu durchbrechen, und die vielen
verschiedenen Transparente und Verkleidungen werden nicht gezeigt....
[top]
Yahoo! Schlagzeilen
Politik
Weitere Schlagzeilen:
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Donnerstag, 2. März
2000, 20:57 Uhr
Brüsseler Taxis
wollen keine Österreicher fahren
Brüssel (Reuters)
- Brüsseler Taxifahrer haben angekündigt, aus Protest gegen die
Regierungsbeteiligung
der rechten FPÖ in Österreich keine Mitarbeiter der Wiener Regierung
mehr zu transportieren.
Gewerkschaftsführer Tsiouri Dimos sagte der Nachrichtenagentur
Belga am Donnerstag,
vom 8. März an würden Taxis nicht mehr für Österreicher
fahren, die bei
der Botschaft oder
bei der EU- Vertretung des Landes in Brüssel arbeiten. Der Boykott
erfolge
im Namen der Opfer
des Nationalsozialismus.
Die belgische Regierung
gehört zu den schärfsten Kritikern der Regierungsbeteiligung
der
rechten FPÖ.
Österreichs Partner in der Europäischen Union (EU) haben aus
Protest gegen
die Koalition aus
FPÖ und bürgerlicher ÖVP ihre bilateralen Beziehungen zu
Österreich auf Eis
gelegt. Der zurückgetretene
FPÖ-Chef Jörg Haider wird international wegen öffentlich
geäußerter
Sympathien für den Nationalsozialismus kritisiert
roy/cal
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Donnerstag,
2. März 2000, 09:47 Uhr
Österreich: EU-Boykott wurde ausgeweitet
Wien (Reuters) - Der Generalsekretär
im österreichischen Außenministerium, Botschafter
Albert Rohan, rechnet nicht mit einer
raschen Aufhebung der Sanktionen der 14 anderen
EU-Staaten gegen Österreich. Die
Boykottmaßnahmen seien sogar ausgeweitet worden, sagte
Rohan der Wiener Tageszeitung "Der Standard"
von Donnerstag. Das sei für Österreich völlig
unverständlich. Es fänden auch
solche Kontakte nicht statt, die eindeutig auf technischer
Ebene lägen. "Einige Länder
gehen tief in die Beamtenebene bei der Verweigerung der
Kontakte", sagte Rohan. "Das entspricht
nicht dem Wortlaut der EU-Entscheidung."
Aus Protest gegen die Beteiligung der rechtspopulistischen
Freiheitlichen Partei (FPÖ) an der
neuen Regierung haben die 14 Partner Österreichs
in der Europäischen Union die
diplomatischen Kontakte eingeschränkt.
Bilaterale offizielle Beziehungen zur österreichischen
Regierung würden nicht gefördert
oder akzeptiert, hieß es in der EU-Erklärung. Botschafter Österreichs
würden nur
eingeschränkt empfangen. Kandidaten
des Landes für Posten in internationalen Organisationen würden
von den EU-
Staaten nicht unterstützt.
Rohan sagte, der Rücktritt von Jörg
Haider als Parteichef der FPÖ sollte Auswirkungen auf die Haltung
der europäischen
Partnerstaaten haben, weil seine Person
im Vordergrund der Kritik gestanden habe. "Wir wollen die Aufhebung der
EU-Maßnahmen, die wir als überzogen
und ungerecht ansehen, erreichen", fügte er hinzu. Für dieses
Anliegen sei die
neue Kompetenzverteilung in der FPÖ
günstig. Ob Haiders Rücktritt den Ausschlag für eine Aufhebung
der Sanktionen
geben könne, werde sich in den nächsten
Tagen erweisen.
Haider hatte sich am Montag von der Parteispitze
zurückgezogen. Sein Amt als Landeshauptmann (Ministerpräsident)
von Kärnten führt der 50-Jährige
weiter. Parteichefin wurde Susanne Riess-Passer, die Vizekanzlerin der
Koalition mit der
konservativen Volkspartei (ÖVP).
yahhoo
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