Es ist Zeit zu handeln!Solidarität mit Rojava und den kurdischen Befreiungskampf!Bereits seit Wochen
führen bewaffneten Banden des fundamentalistischen selbsternannten Islamischen
Staat (IS) Angriffe auf das Gebiet Rojava im Norden von Syrien. Hier entstand
vor zwei Jahren während des Bürgerkriegs ein Projekt der demokratischen
Autonomie in dem u.a. die Anhänger_innen verschiedener Religionen friedlich
zusammenleben. Dieses Projekt wird von den IS-Dschihadisten bekämpft.
Mit anhaltendem Terror durch Massaker, Vergewaltigung und Verschleppung
soll das Kalifat verwirklicht werden und treibt Hunderttausende in die
Flucht. Biji berxwedana YPG! Seit Jahrzehnten kämpft
die kurdische Bewegung auch bewaffnet mit der Partiya Karkerên Kurdistan
(PKK, Arbeiterpartei Kurdistan) für die Selbstbestimmung der kurdischen
Bevölkerung in der Türkei, Syrien, Irak und Iran. In der aktuellen Lage
kommen den Flüchtlingen Einheiten der PKK-Guerilla HPG aus der Türkei,
der Volksverteidigungseinheiten YPG und der Frauenbataillone YPJ aus Rojava
zu Hilfe. Ihnen gelang es einen humanitären Korridor freizukämpfen, um
den Flüchtlingen einen Ausweg zu öffnen. Bis zu 40.000 Menschen konnten
so vor der Ermordung durch den IS und dem Tod durch verdursten gerettet
werden. Die Peshmerga Einheiten der kurdischen Autonomieregierung unter
Barzani hatten die Flüchtlinge zuvor im Stich gelassen. Krieg beginnt hier ... Während die Rolle Deutschlands in der Krise deutlich ist, ist es in der aktuellen Kriegssituation schwerer. Denn vordergründig scheint die Bundesrepublik Deutschland nichts mit dem IS zu tun zu haben. Doch wer genauer hinschaut sieht die Verbindungen: Reaktionäre Folterstaaten wie Katar oder Saudi-Arabien waren es, die gemeinsam mit der Türkei den IS erst stark gemacht haben, um fortschrittliche Kräfte in der gesamten Region zu bekämpfen. Diese Staaten sind eng mit dem deutschen Kapital verbunden. So gehören z.B. Teile von VW, Siemens, Hochtief und der Deutschen Bank katarischen Staatsfonds. „Wer bei uns investiert, soll auch Waffen kaufen können.“ heißt es dazu aus Wehr- und Sicherheitskreisen und der deutsche Staat liefert seit Jahren. Die Türkei ist für die Kämpfer des IS besonders wichtig. Dient sie doch als Schleusungspunkt für Islamisten, die aus Europa kommend auf Seiten des IS in Syrien und dem Irak kämpfen wollen. Auch der NATO Partner Türkei wird seit Jahrzehnten und unabhängig von Regierungskoalition, mit den Waffen unterstützt, mit denen die türkische Armee ihre blutige Unterdrückung gegen die kurdische Bevölkerung und Bewegung praktiziert. Weg mit dem PKK Verbot! Nicht nur außen- und wirtschaftspolitisch ist Deutschland an der Seite derer, die für die aktuelle Situation von Massaker und Genozid verantwortlich sind. Im November 1993 wurde nach einer beispiellosen Hetzkampagne gegen die kurdische Bevölkerung in der BRD die PKK und alle ihr nahestehenden Organisationen als „Terrororganisation“ verboten. Es folgte eine Welle von Durchsuchungen und Verhaftungen. Durch öffentliche Hetze gegen Kurd_innen wurde ein Klima von Hass und Angst geschaffen, das von der simplen Gleichung bestimmt war: „Kurd_innen = PKK = Terrorist_innen“. In Hannover wurde am 30. Juli 1994 der jugendliche Kurde Halim Dener von einem deutschen Polizisten erschossen, weil er PKK-Plakate geklebt hatte. Ein anderes Beispiel ist das Desinteresse der deutschen Justiz am Verbleib von Andrea Wolf, die sich Mitte der 90er dem Kampf der PKK in Kurdistan anschloss. 1998 wurde sie von türkischen Militärs gefangen genommen, gefoltert und getötet. Dieses Kriegsverbrechen wird von der Türkei bestritten. Die zuständige Staatsanwaltschaft tut nichts. Das Verbot hat nach wie vor Bestand und findet rege Anwendung. Die Repression trifft kurdische Kulturvereine und öffentliche Strukturen der kurdischen Bewegung, insbesondere aber kurdische Jugendliche und Aktivist_innen, die sie sich mit der Bewegung identifizieren und politisch engagieren. Wir stehen hinter dem Kampf der kurdischen Bewegung gegen den Terror des IS. Wir stehen hinter dem Aufbau einer offenen und demokratischen Gesellschaft in Rojava und ganz Kurdistan. Lasst uns den internationalen Antikriegstag am 1. September nutzen, um eine breite Bewegung der Solidarität mit Rojava und dem kurdischen Befreiungskampf zu beginnen. Mit Druck von unten • verhindern wir weitere Waffenlieferungen von Deutschland an die Türkei, Saudi-Arabien und Katar! • kippen wir das Verbot der PKK! • organisieren wir die praktische Solidarität mit Rojava Interventionistische Linke (IL) am 14. August 2014
Solidarität Konkret: Spendet! • Für eine Blutbank für Kobane. Infos unter www.medico.de • Für das Frauenzentrum SARA zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Infos unter http://frauenzentrumsara.blogsport.eu • Für den Wiederaufbau der Heyva-Sor-Zentrale in Kobanê. Infos unter http://rojavasolidaritaet.blogsport.de |