Türkische Nationalisten provozieren auf Buchmesse

Auf der Frankfurter Buchmesse hat eine Gruppe türkischer Nationalisten einen südkurdischen Stand angegriffen und eine dort aufgehängte Kurdistan-Fahne zerrissen. Zuvor waren in türkischen Medien provokative Meldungen über die Fahne erschienen. Kurden, die sich am Stand des Verlages Mesopotamien befanden, griffen bei dem Vorfall ein und entfernten die Angreifer, unter denen sich auch der Repräsentant der türkischen Arbeiterpartei Ali Mercan befand. Die Polizei begnügte sich damit, die Personalien festzustellen. Ein Auflauf türkischer Medienvertreter, die sich bereits vor dem Angriff in der Umgebung des Standes versammelt hatten, zeigt auf, dass sie bereits im Vorfeld von dem Geschehen informiert waren. Wie bekannt wurde, ist auch das türkische Generalkonsulat in Berlin darum bemüht, die Fahne entfernen zu lassen.

Heute um 12.30 Uhr wird auf der Buchmesse, Halle 5.0, D 950, eine gemeinsame Presseerklärung des kurdischen PEN-Clubs und kurdischer Verlage erfolgen.

Im Rahmen der Buchmesse finden u. a. in Halle 5.0 A954 folgende Veranstaltungen statt:

18.10.
12-14 Uhr: „Wer sind die Kurden? – Von der Vergangenheit bis zur Gegenwart kurdische Geschichte und Literatur“ (Mehmet Bayrak, Selim Ferat, Yılmaz Sezgin, Günay Aslan)
16-18 Uhr: „Pressefreiheit und Demokratie in der Türkei. Menschenrechte im Demokratisierungsprozess“ (Ragıp Zarakolu, Feleknas Uca, Şeyhmus Diken, Fuat Kav, Ahmet Birsin)
19.10.
10-12 Uhr: „Treffen kurdischer Dichterinnen aus allen vier Teilen Kurdistans“
12-14 Uhr: „Entwicklungsprozesse der kurdischen Sprache“ (Dr. U. Bedran Barnas, Dr. Ludwig Paul, Lerzan Jandil, Lokman Turgut)
16-18 Uhr: „Kurdische Frauen zwischen Tradition und Moderne“ (Dr.Işık İşcanlı, Feleknas Uca, Vertreterinnen von Utamara und Ceni)

Quelle: ÖP/ANF, 17.10.2008, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan