Kurdischer Gefangener im Iran hingerichtet In der ostkurdischen Stadt Mako im Iran wurde Fesih Yasemini heute wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der PJAK (Partei für ein freies Leben in Kurdistan) hingerichtet. Fesih Yasemini ist seit 2007 der Dritte, der im Iran wegen des Vorwurfs Verbindungen zur PJAK zu haben, hingerichtet wurde. Weitere 14 kurdische politische Gefangene im Iran sind akut von Hinrichtung bedroht. Der Kurde Fesih Yasemini wurde vom iranischen Staat erhängt. Die Hinrichtung, die heute in den Morgenstunden stattfand, ist noch nicht offiziell bestätigt worden. Yasemini war im Dorf Hindwana bei der Stadt Xoy in der Region Qutura als Einwohner gemeldet, als er im November 2008 in der ostkurdischen Stadt Mako zusammen mit Rustem Arkiya verhaftet wurde. Im Dezember 2008 wurde er vom Revolutionsgericht mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der PJAK zum Tode verurteilt. Yasemin ist der Dritte kurdische politische Gefangene im Iran, der seit 2007 unter dem Vorwurf Mitglied der PJAK zu sein, hingerichtet wurde. Vor ihm hat İhsan Fetahiyan am Morgen des 11. November im Sine-Strafvollzug durch Erhängen sein Leben verloren. Durch die starken Reaktionen von Kurd_innen auf diese Hinrichtung konnten die Todesurteile gegen Hebibullah Letifi und den Gefangenen des Sequiz Strafvollzugs, Şerko Maarfi, gestoppt, jedoch nicht aufgehoben werden. Gegen den PJAK-Kämpfer Hikmet Demir wurde 2007 nach schwerer Folter in verletztem Zustand die Todesstrafe vollzogen. Er war der erste PJAK-Gefangene, der im Iran hingerichtet wurde. In iranischen Gefängnissen sind mindestens 14 politische Kurd_innen von Hinrichtung bedroht. Die meisten davon sind mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft oder Unterstützung der PKK oder PJAK inhaftiert. ŞERKO MAARFİ: Gemeldet als Einwohner der Stadt Bane wurde der 30-jährige Şerko Maarfi mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der PJAK am 2. Oktober 2008 in Bane verhaftet. Nach monatelangen Verhören und Folter wurde Maarfi im Januar 2009 vom Saquiz Revolutionsgericht wegen „Kampfes gegen Allah“ zum Tode verurteilt. Über den Umfang der Strafe gegen Maarfi wurden keinerlei Untersuchungen durchgeführt. Nach starken Reaktionen wurde seine Hinrichtung im November 2009 gestoppt, aber nicht aufgehoben. Er ist immer noch vom Tode bedroht. HEBİBULLA LETİFİ: Der 26-jährige Hebibullah Letifi wurde 2007 in Sine mit dem Vorwurf der Unterstützung der PJAK verhaftet. Vom Revolutionsgericht wurde Letifi am 12. August 2008 zum Tode verurteilt. Im Oktober 2009 wurde er, zeitgleich mit İhsan Fetahiyan, in eine Todeszelle verlegt. Nach heftigen Reaktionen auf den Vollzug der Todesstrafe von Fetahiyan im November 2009 wurde Letifis Hinrichtung gestoppt, jedoch nicht aufgehoben. In den letzten Tagen wurde Letifi aus dem Strafvollzug in Sine an einen unbekannten Ort gebracht. Dagegen haben Mitgefangene des Gefängnisses in Sine protestiert. Letifi ist akut vom Tode bedroht. FERZAD KEMANGER: Der kurdische Lehrer Fersad Kemanger wurde im Juli 2006 zusammen mit seinen Freunden Ferhad Wekili und Eli Heyderiyan verhaftet. Kemanger, der bei der Lehrervereinigung verantwortlich für Kommunikation war, hatte bis zu seiner Verhaftung 11 Jahre an einem technischen Kolleg unterrichtet. Bei den Folterungen wurde ihm ein Bein gebrochen, ein Arm verbrannt, Teile seiner Haar ausgerissen und sein Kiefer schwer verletzt. Er leidet immer noch an schweren Gesundheitsschäden. Im Februar 2008 wurde er vom Revolutionsgericht zum Tode verurteilt. Zuerst in Kirmaşan, dann in Sine und Kamyaran, zuletzt in Teheran saß er mindestens 16 Monate in Einzelzellen. Momentan befindet sich der 33-Jährige im berüchtigten Gefängnis von Kerec nahe der Hauptstadt Teheran. FERHAD WEKİLİ: Im Juli 2006 wurde der kurdische Lehrer Ferhad Wekili gemeinsam mit Ferzad Kemanger und Eli Heyderiyan verhaftet. Ebenso wie seine Freunde erlitt er schwere Folter und wurde monatelang in Einzelzellen gefangen gehalten. Gleichzeitig mit Kemanger und Heyderiyan wurde er zum Tode verurteilt und sitzt im Gefängnis Kerec, das als Guantanamo des Iran bezeichnet wird. Die Verhandlung, in der sein Todesurteil entschieden wurde, dauerte 7 Minuten. ELİ HEYDERİYAN: Gemeinsam mit Ferzad Kemanger und Ferhad Wekili verhaftet, wurde auch gegen Eli Heyderiyan im Juli 2006 die Todesstrafe ausgesprochen. Er befindet sich wie seine Freunde im Gefängnis von Kerec. RUSTEM ARKİYA: Zusammen mit dem heute hingerichteten Fesih Yasemini wurde Arkiya im November 2008 in Mako verhaftet und im Dezember 2008 wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der PJAK zum Tode verurteilt. ZEYNEB CELALİYAN: Zeyneb Celaliyan aus Mako wurde Mitte 2008 in der Stadt Kirmaşan mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der PJAK verhaftet. Am 14. Januar 2009 wurde vom Revolutionsgericht gegen sie die Todesstrafe verhängt. Diese Verhandlung, in der Celaliyan nicht durch einen Anwalt vertreten wurde, dauerte 7 Minuten. FERHAT ÇALIŞ: Ferhat Çalış wurde während eines Gefechtes zwischen dem iranischen Militär und Guerillas der PJAK im Dezember 2008 zusammen mit Ramazan Ahmet verhaftet. Sie wurden beide zum Tode verurteilt. Çalış, der als Einwohner von Şırnak registriert ist, befindet sich im Gefängnis von Urmiye. RAMAZAN AHMET: Ahmet wurde zusammen mit seinem Freund Ferhat Çalış während eines Gefechtes zwischen iranischen Streitkräften und der PJAK im Dezember 2008 verhaftet. In der ersten Woche des Januars 2009 wurde gegen ihn ein Todesurteil ausgesprochen. Der, in der südwestkurdischen Stadt Qamışlo gemeldete Ramazan Ahmet befindet sich im Urmiye-Gefängnis. ENWER ROSTEMİ: Der kurdische Jugendliche Enwer Rostemi wurde im Januar 2009 im Landkreis Ciwanro in Kirmaşan verhaftet und erlitt schwere Folter. Mit den Vorwürfen der Mitgliedschaft in der PJAK und der Teilnahme an Straßenprotesten wurde er der „Feindschaft gegen Allah“ beschuldigt. Rostemi befindet sich im Gefängnis von Kirmaşan und wurde im März 2009 um Tode verurteilt. Schon vor 3 Jahren war Rostemi verhaftet worden und gegen eine Kaution über 60 Millionen Tümen wieder freigekommen. ŞAKİR BAKİ: Baki wurde in der ostkurdischen Stadt Meriwan verhaftet und im März 2009 wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der PJAK zum Tode verurteilt. Im Gefängnis von Sine gefangen gehalten wurde gegen den in Van geborenen Şakir Baki zuerst eine 30-jährige Haftstrafe verhängt. Nachdem er Widerspruch einlegte, wurde die Haft in eine Todesstrafe umgewandelt. Seit zwei Jahren befindet sich Baki in Gefangenschaft. Während politischer Tätigkeit in der Stadt Meriwan wurde er von staatlichen Kräften verhaftet. MEHEMED EMİN AGUŞİ: Mehemed Emin Aguşi, gemeldet in der Stadt Piranşehir, wurde 2007 im Dorf Kanî Sêv nahe Piranşehir zusammen mit Ehmed Pola Xani und dem gebürtigen Aserbaidschaner Mehemedî aus Miyanduaw mit dem Vorwurf der staatfeindlichen Politik gegen den iranischen Staat verhaftet. Nach monatelanger schwerer Folter in Gefangenschaft wurde Aguşi gegen Kaution freigelassen, jedoch 2009 erneut mit dem gleichen Vorwurf verhaftet. In seiner Verhandlung vor dem Revolutionsgericht von Urmiye im November 2009 wurde gegen Aguşi die Todesstrafe verhängt. Es ist nicht bekannt der Mitgliedschaft, welcher Partei oder Vereinigung er beschuldigt wird. SEYD CEMAL MEHEMEDİ: Der 38-jährige Seyd Cemal Mehemedi aus dem Dorf Xûrxûre bei der Stadt Selmas wurde Ende 2008 mit dem Vorwurf der Unterstützung der PJAK verhaftet. Nach schwerer Folter und Einzelhaft wurde Mehemedi vom Gericht in Selmas zuerst zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. 2009 wurde das Urteil in ein Todesurteil umgewandelt. MİSTEFA SELİM EYLUYİ: Es ist nicht genau bekannt, wann Eyluyi verhaftet wurde. Eyluyi, Einwohner der Stadt Eylu bei Sequiz, soll, den Meldungen zufolge, seit einigen Jahren in Haft sein. Mit dem Vorwurf bei einer bewaffneten Aktion gegen den Staat in der Stadt Nehawend im Gebiet Loristan beteiligt gewesen zu sein, wurde Eyluyi zum Tode verurteilt. Quelle: ANF, 6.1.2010, ISKU |
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