Kleinkindern
aus Şengal Einreise in die Türkei verweigert
Der Überlebenskampf
der kurdischen Êeziden aus Şengal findet kein Ende. Auf der Flucht vor
der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) wurden sie mit weiteren
Rückschlägen in Silopi konfrontiert. Viele Frauen sind über die Grenze
nach Silopi gegangen, jedoch wurde dieses Recht unter anderem einem vier
monatigem Baby und ein- und zweijährigen Kindern verweigert, weil sie
keine Pässe besitzen. Die êzidischen Frauen, die in Silopi damit nicht
gerechnet haben, rufen die Behörden Südkurdistans und der Türkei dazu
auf, diese unverständliche Vorgehensweise zu beenden. Die Verweigerungen
der Einreise bei den Passkontrollen an der Grenze vom Irak in die Türkei
sind inakzeptabel.
Ein Mann wurde mit seinem zweijährigen Neffen bei der illegalen Einreise
an der Grenze erwischt. Die Mutter des Kindes wird in dem Flüchtlingslager
der Gemeinde festgehalten. Die Mutter sagt, dass sie aufgrund des Krieges
in die Türkei gekommen sind. Als ob das nicht schon genug wäre. „Weil
mein Kind keinen Pass hatte, durfte es die Grenze nicht überschreiten.
Ich musste mein Kind gezwungenermaßen bei seinem Onkel lassen. Solch eine
Einstellung kann nicht akzeptiert werden, was soll mein Kind dort alleine.
Ich will mein Kind so bald wie möglich wieder bei mir haben“, so Frau
H..
Auch die Mutter Helef S. fordert die Behörden auf, wenigstens ihr Kind
sehen zu dürfen. „Mein Kind ist noch klein und ich bin seit vier Tagen
getrennt von ihm. Wenn wir eine Alternative gehabt hätte, wären wir nicht
gekommen. Als wir von Zaxo aus kamen, schlief mein Kind im Auto. Aufgrund
seines fehlenden Passes mussten wir uns trennen. Ich konnte mich nicht
einmal verabschieden. Ich will mein Kind zurück“, fleht die Mutter.
Ehlem S., eine Mutter eines kleinen Sohnes erklärt: „Ich habe meinem Sohn
Levent seit sechs Tagen keine Milch geben können, weil ihm bei der Passkontrolle
die Einreise verweigert wurde. Er musste daher mit meinem Ehemann alleine
in Zaxo bleiben. Ich hoffe, dass diese Probleme schnell behoben werden.“
Die menschliche Tragödie des Volkes aus Şengal geht in Silopi weiter.
Aufgrund der Angriffe der IS-Terroristen haben 1300 êzidische Kurden ihre
Dörfer und Häuser verlassen und halten sich nun in dem Flüchtlingslager
der Gemeinde von Silopi auf. Hier wird der Alltag sowohl durch die Hitzewelle
als auch durch die Gefahr von Infektionskrankheiten erschwert.
ANF, 13.08.2014,
ISKU
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