Der erste landesweite Streik der Call Center der Telecom ist gut aufgenommen worden. Es ist schwer, das zahlenmaessig genau anzugeben, wegen der in kleine Einheiten auf alle Provinzen aufgeteilten Telecom-Call Center. Nach Informationen der Basisgewerkschaft war die Beteiligung gut. In Florenz erreichte sie z.B. 50 Prozent. Auch in anderen Staedten wie Mailand, Bologna und Rom war die Beteiligung betraechtlich. Insgesamt war sie in der 187 hoeher, dem wichtigsten Call Center mit etwa 8.000 ArbeiterInnen.
Der landesweite Streik der Call Center der Telecom betraf insgesamt etwa 18.000 ArbeiterInnen der Abteilungen 12, 182, 183, 187, 189 Data.com/Rete, 191, CRU, CNA-Data.com und CN- ATI, sowohl Front-end als auch Back-office, während der ganzen Arbeitsschicht.
Die Basisgewerkschaft FLMU-CUB drueckt ihre Zufriedenheit mit dem Erfolg des Protestes aus, der die Erwartungen uebertraf, trotz des Druckes des Unternehmens auf die ArbeiterInnen und in einigen Faellen des Boykotts der offiziellen Gewerkschaften.
In diesem Zusammenhang verurteilt die FLMU-CUB einen gravierenden Fall der Einschraenkung der Streikfreiheit, der in Terni geschah: Einige bei der CGIL organisierte ArbeiterInnen, die die Absicht hatten, sich dem Streik anzuschliessen, wurden von einem Gewerkschafter der CGIL angerufen und aufgefordert, nicht zu streiken. Er kuendigte an, dass das moegliche Fehlen bei der Arbeit nicht rechtmaessig sein koenne, da der Streik - seiner Meinung nach - die Region Umbrien nicht betreffe.
Anlaesslich des Streiks hat die Basisgewerkschaft FLMU-CUB auch eine OEFFENTLICHE DEBATTE "Call Center: neue Arbeit, alte Ausbeutung. Wie verteidigen sich die ArbeiterInnen" mit den ArbeiterInnen der Call Center und Informationsdienste [organi d'informazione] organisiert: um 17:30 am Sitz der Gewerkschaft CUB, Via Nazionale 57, Florenz.
Der Streik wurde angesetzt, um "humanere" Arbeitsbedingungen zu erreichen und gegen die neuen Arbeitzeiten und die neue Arbeitsorganisation vorzugehen, die die Telecom gerade einfuehrt:
- Gegen die Prekarisierung und Flexibilisierung
- Gegen die neuen Arbeitszeiten und die Organisation "Modell Call Center"
- Gegen die Verlagerung und Auslagerung der Arbeit und der ArbeiterInnen
- Fuer den Verbleib der Arbeitsplaetze auf lokaler Ebene
- Fuer humanere Arbeitsbedingungen und das Beibehalten von Schicht-Tausch
- Fuer die Einhaltung der Gesundheits- und Sicherheits-Standards
In Bezug auf diese Punkte wird die Auseinandersetzung in den Call Centern der Telecom mittels weiterer Initiativen fortgesetzt, ueber die in den naechsten Tagen entschieden wird.
Federazione Lavoratori Metalmeccanici Uniti - Confederazione Unitaria di Base
Firenze, Via Nazionale 57. Tel./fax 055/494858. email: flmufi@dada.it