2007
Selbstmord im provisorischen Gefängnis
Gestern nachmittag, den 14. Oktober, hat Zahra E. A., 27 Jahre alt und Studentin der medizinischen Fakultät in Hamedan (ca. 300 km südlich von Teheran), in einem provisorischen Gefängnis Selbstmord begangen. Sie hat sich aufgehängt.
Zahra war am Freitag, den 12. Oktober, mit einem jungen Mann in einem Park spazieren. Sie wurde von der Sittenpolizei festgenommen, weil es nach der Scharia strafbar ist, wenn eine Frau mit einem fremden Mann angetroffen wird.
Zwei politische Hinrichtungen im Iran
Der Verein zu Verteidigung von Politischen Gefangenen und Menschenrechten berichtet über die Hinrichtung zweier Kurden namens Kyumars Mohamadi und Nader Mohamadi aus der Stadt Sanandaj. Ihnen waren "bewaffnete Handlungen gegen Sicherheitskräfte und Geheimdienste " zur Last gelegt worden.
Ihre Eltern sagten, dass keiner von ihnen vor dem Islamischen Revolutionsgericht einen Anwalt hatte. Und obwohl beide über einen langen Zeitraum stark gefoltert worden seien, hätten sie die Beschuldigungen zurückgewiesen.
2007
Nomaden im Iran - einige Bilder
Weder unter der Schah-Regierung noch unter der Islamischen Republik Iran gab und gibt es Schulen oder Finanzhilfen für Nomaden. Direkt neben der Zivilisation leben Nomaden wie vor tausenden von Jahren.
Freie Universitäten im Iran
Kurz nach der Revolution haben Rafsanjani, der heutige Leiter des Expertenrats, und seine Freunde freie Universitäten im ganzen Iran gegründet. Es handelt sich um Privatuniversitäten und es werden Studiengebühren erhoben. Jedes Jahr bekommen ca. 3 Mio. Jungen und Mädchen ihr Abitur. Für ein Studium an der Universität muss eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. Die staatlichen Universitäten können ca. 200.000 Studenten aufnehmen. Die Übrigen können auf die freien Universitäten gehen, vorausgesetzt sie haben genug Geld.
Sowohl bei armen als auch bei reichen Eltern besteht ein hohes Interesse, dass ihre Kinder irgendwie beschäftigt werden. Weil keine Arbeitsplätze vorhanden sind, schicken sie ihre Kinder auf die freien Universitäten. Arbeiter oder Bauern versuchen sogar doppelte Schichten zu arbeiten um ihre Kinder zu finanzieren. Nach dem Studium können die Absolventen der freien Unis keinen richtigen Job finden, weil selbst die Regierung den Abschluss für wertlos hält.
In diesen Universitäten sind normalerweise sehr wenige Fachleute im Lehrbetrieb tätig, es existieren kaum Labors oder sonstige fortgeschrittene Ausstattungen. Trotzdem kann man überall im Iran, in grossen und kleinen Städten solche "Universitäten" finden. Manchmal wird ein Haus mit ein paar Zimmern bereits "Universität" genannt.
Ein nackter Mann im iranischen Innenministerium
Ein Iraner aus Somesara (Nordiran), dessen Frau erkrankt war, musste seine Frau mit dem Auto ins Krankenhaus nach Teheran fahren. Als er zurückfahren wollte, bermerkte er, dass er nicht mehr genug Benzin hatte. Er ging zum Innenministerium, konnte aber dort sein Problem nicht lösen. Daraufhin wollte er zum Innenminister persönlich, um ihm sein Problem darzustellen. Dies wurde ihm jedoch nicht erlaubt. Laut schreiend riss er sich seine Kleider vor dem Gebäude vom Leib. Er wurde schnell von der Polizei festgenommen.
Datteln im Südiran - einige Bilder
Der iranische Dattelexport stand vor der Islamischen Revolution entweder an erster oder zweiter Stelle im Nahen Osten. Danach ging der Export stark zurück.
Zuckerarbeiter im Haft Tapeh (Südiran - Shush)
Seit zwei Jahren haben Zuckerarbeiter im Iran ohne Erfolg gekämpft. Die Versprechungen der islamischen Regierung waren nur Schall und Rauch.
Seit drei Tagen streiken nun die Zuckerarbeiter im Staat Shush vor dem Gouverneursgebäude . Am heutigen Montag waren 2500 Arbeiter vor Ort.
Laut einem Interview von Radio Farda mit dem freien Journalisten Abedini hat heute am dritten Tag des Streiks die Regierung ihre Sondereinheiten aus verschiedenen umliegenden Staaten nach Shush geschickt. Die Sicherheitskräfte waren ebenfalls beteiligt, sie haben u.a. fotografiert und gefilmt. Die Parolen der streikenden Arbeiter beschränkten sich laut Journalist auf Forderungen des ausstehenden Lohnes.
Radio Farda sprach zudem mit einem der Streikenden, der meinte, dass seit drei Tagen ihre Vertreter telefonisch bedroht worden seien und sich deswegen heute versteckt halten müssten. In den letzten Tagen hätten die Sicherheitskräfte und Sondereinheiten die Versammlung auflösen wollen, ohne dass sie dies auch durchsetzen konnten. Es würde gesagt, dass morgen weitere Sicherheitskräfte und Polizei herbeigeschafft werden und auch der Gouverneur habe den Arbeitern gedroht, dass wenn sie morgen weitermachten sie antiislamisch seien und die islamische Gesellschaft in Unruhe versetzen wollten, weswegen sie festgenommen würden. Der Arbeiter hat gefragt, ob die Arbeiter denn Sklaven seien, dass sie ohne Lohn arbeiten müssten? Er verlangt von allen internationalen Menschenrechtsorganisationen und Arbeitervereinigungen eine Unterstützung.
Ein anderer Arbeiter sagte in einem Interview mit Radio Barabari: "Unser Problem sollte von jemandem wie Ahmadinejad gelöst werden aber er ist ist oft auf Reisen in der ganzen Welt, er hat anderen Länder geholfen, aber uns vergessen. Er hilft Bolivien und Venezuela, in Afghanistan, Palästina und Pakistan baut er Häuser aber die Arbeiter im Iran leben sehr schlecht. Wir schämen uns vor unseren Kindern und Familien. Heute konnte ich meinen Kindern kein Frühstück geben. Wir haben nichts zu verlieren. Egal was passiert, wir müssen unser Recht bekommen." Er sagte weiter: "Der Sohn eines Ayatollahs hat Zucker aus dem Ausland importiert und in solchen Mengen gelagert, dass es für den ganzen Iran fünf Jahre lang ausreichen würde. Dieser Zucker wird für 300 Tuman pro Kilo verkauft. Die inländische Konkurrenz muss ihren Zucker für 600 Tuman pro Kilo verkaufen. Wer hat da noch Interesse unseren Zucker zu kaufen?" Der Arbeiter behauptet weiter, dass die Sondereinheiten sich nicht aus iranischen Polizisten rekrutieren, sondern arabisch sprechen, mit libanesischem oder palästinensischem Dialekt.
2007
"Interviews" im Iran
Eine übliche Art im Iran, die Bevölkerung zu Wort kommen zu lassen, sind staatliche Fernseh-Interviews, bei denen die Interviewten ihre Antworten von vorgehaltenen Blättern ablesen sollen. Das Bild zeigt so ein Interview.
Hinrichtung von angeblichen Übeltätern im Iran
Seit einigen Monaten werden regelmäßig mitten in der Nacht, um 2 oder 3 Uhr morgens, Kleinkriminelle oder Personen, von denen nur behauptet wird, dass sie mit Drogen, Schmuggel oder Gewaltdelikten zu tun hätten, angegriffen, geschlagen und anschliessend festgenommen. In einem Schnellgericht werden sie abgeurteilt und in der Öffentlichkeit hingerichtet.
Anstatt gegen Wirtschaftskrise, Armut, Arbeitslosigkeit oder Inflation anzukämpfen, möchte die Islamische Republik mit diesen Methoden die iranische Gesellschaft islamisieren. Gleichzeitig werden zahllose Milliarden für Militär und die Finanzierung der Hisbollah in der ganzen Welt ausgegeben.