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20 Jahre Schanzenfest – 20 Jahre Rote Flora

Erklärung der Roten Flora zum 2. Schanzenfest am 12.09.2009

2009-09-09

Die aktuelle Entwicklung im Schanzenviertel zeigt, dass es sich nach wie vor lohnt um den öffentlichen Raum zu kämpfen. Auch im 20sten Jahr seines Bestehens hat das Fest seinen nicht kommerziellen und selbst organisierten Charakter bewahrt und ist Teil von politischer Gegenöffentlichkeit. Nicht von ungefähr ist diese Veranstaltungen der offiziellen Politik seit Jahren ein Dorn im Auge. CDU-Innensenator Ahlhaus hat nach dem letztjährigen Fest den Ehrgeiz entwickelt, das Fest entweder als angemeldet zu kontrollieren oder sonst zu verbieten. Das Ergebnis ist bekannt: Das Fest im Juli diesen Jahres ist weder angemeldet, noch verboten oder gar kontrollierbar geworden. Und die mittlerweile schon „traditionellen“ Auseinandersetzungen nach dem Fest konnten mit dem größten und zugleich brutalsten Polizeieinsatz nicht verhindert werden. Vielmehr hat die provokative Polizeitaktik zum Ende des Festes für allgemeine Empörung gesorgt. Nicht zuletzt deswegen gibt es nun am 12.September eine Neuauflage des Festes: unangemeldet und widerständig. Und es zeigt sich, dass es zumindest temporäre Ansätze gibt, dem allumfassenden staatlichen Kontrollanspruch Paroli zu bieten. Wir wollen dabei nicht unterschlagen, dass es in den vergangenen Jahren auch Widersprüche zur Entwicklung des Festes und seinem nicht immer politischen Charakter gab und gibt. Doch trotz allem hat sich gezeigt, dass das Schanzenviertelfest bisher nicht Teil einer kommerzialisierten und gentrifizierten Stadtlandschaft bzw. einer dumpfen Partymeile geworden ist. Ähnlich wie das Projekt der Roten Flora ist das Schanzenfest die politische Option,sich Freiräume aktiv anzueignen und zu gestalten. Es ist an allen, daraus etwas zu machen.

Dass sich daran nicht nur die CDU, sondern auch Nazis stören, sagt ebenso viel über die CDU aus wie über die Nazis und kann nicht wirklich verwundern....

Wir sehen das Fest u.a in einem Zusammenhang mit den Mobilisierungen für das Centro Sociale, dem Kampf gegen das „Bernhard-Nocht-Quartier“ und für den Erhalt des Altonaer Grünzuges – diese aktuellen Kämpfe zeigen, dass es keine Ruhe für neoliberale Stadtentwicklung und die ökonomische Verwertung des öffentlichen Raumes gibt!

Schanzenfeste feiern wie sie fallen!
Für das Recht auf Stadt!
Centro bleibt!
Nazis und Ahlhaus in die Produktion!