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Bottleparty
mit Hafensicht
Eine Presseerklärung von Park Fiction:
THATS GENTRIFICATION
Wundern Sie sich über die martialische, von Stahlzäunen
und Securities beschützte Baustelle am Hafenrand von St. Pauli,
zwischen Pudelclub und Hafenstrasse? Hier entsteht kein Mauermuseum
hier wird eine Party vorbereitet: so feiert die börsengebeutelte
New Media Economy.
Flora-Käufer Klausmartin Kretschmer, der sich vor wenigen
Wochen durch das Fällen von Bäumen vor den Hafenstrassenhäusern
in St. Pauli bekannt gemacht hatte, hat seine ebenfalls frisch erworbenen
"River"-Kasematten (unter dem Schauermannspark, Teil des
Park Fiction Geländes), an die Veranstalter eines "hamburger
dialog" genannten "nationalen Kommunikationskongresses"
vermietet.
In der "mediaNight" (Pressetext hamburger dialog) wird
sich die geladene New Media Szene die Enthüllung eines peinlichen
Riesengraffitis anschauen: "Das Werk zeigt die Medienmetropole
Hamburg in ihrer führenden Rolle als Keimzelle der Neuen Medien:
Symbole der neuen Medienwelt wie die Speicherstadt, die Cap San
Diego als Treffpunkt der onlineKapitäne oder die Häuser
der großen Verlage stehen für globale Kommunikation,
ausgehend von Hamburg." Doch nicht um die sich hier formulierende
schwer unterbietbare Provinzialität und Geschmacklosigkeit
der Hansestadt geht es hier (Schirmherr des Events ist Bürgermeister
Runde), sondern darum:
- die von Kretschmer erworbenen Kasematten liegen unter dem Schauermannspark,
einer öffentlichen Grünanlage.
- Der Schauermannspark ist Teil des Planungsgebietes von Park Fiction,
des öffentlichen Planungsprozesses und Kunstprojekts für
den hier von AnwohnerInnen geplanten Antoni-Park.
- auf die massiven, wiederholten Anfragen besorgter AnwohnerInnen,
was in und um die Kasematten geschehen werde, wurde von Investor,
städtischen und bezirklichen Gremien wiederholt beteuert, dass
nichts bekannt sei, der Schauermannspark nicht vom Kasemattenbesitzer
genutzt werde. Eine behutsame und vorsichtige Restaurierung des
Gebäudes werde vorgenommen, so Kretschmer, dann werde man weitersehen.
- Andernorts äussert der Investor hingegen, er begehre genau
den Schauermannspark zu nutzen.
- Die Stadt leistet, als Trägerin des Kongresses, genau diesen
privaten Enteignungswünschen des Investors Vorschub, übergeht
die AnwohnerInnen-Interessen.
- Der Investor gibt einen Vorgeschmack darauf wie er sich die Refinanzierung
seiner Immobilie vorstellt: Zweckentfremdung des öffentlichen
Raums für profitable "Multimedia-Events".
- Dieser ungeheuerliche Vorgang, mitten in ein schwebendes Verfahren
hinein Kretschmer hat bislang keinen Bauantrag vorgelegt,
Behörden und Bezirke versicherten noch vor wenigen Wochen,
der Park auf den Kasematten bleibe öffentlicher Grund und Teil
des AnwohnerInnenkonzepts Park Fiction, eine Nutzung der Parkflächen
durch den Investor sei ausgeschlossen wird von der Stadt
Hamburg sanktioniert.
- Gleichzeitig wird die Realisierung des Parks nach AnwohnerInnenwünschen
von bezirklichen Grünausschüssen seit Monaten verschleppt
und behindert.
Parallel zum Multimedia-Event treffen sich Digitalisierungs-Gegner
deshalb am 23. April, zur abendlichen Bottleparty am unteren Ende
des Schauermannsparks.
KEIN MITLEID MIT DER NEW ECONOMY
( Die volle Breitseite Peinlichkeit: www.hamburger-dialog.de )
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