Die Rubonia in München 1918-1923

Im diesem Artikel geht es um ein paar eingefleischte Antisemiten und Antikommunisten, die Hitler von Anfang an folgten. Das unsichtbare Band, das sie verbindet, ist blau-weiß-schwarz und der Spruch dazu "Mit Wort und Tat für Ehr und Recht!". Es ist das deutschbaltische Korps Rubonia Riga, gegründet 1875. Die handelnden Personen sind: Alfred Rosenberg, Max Erwin von Scheubner-Richer, Otto von Kursell und Arno Schickedanz.

Zunächst sei auf das Umfeld der Entstehung der NSDAP verwiesen. Ende 1918/ Anfang 1919 herrschte in München die Räterepublik. Die Rote Armee mußte als Selbstschutz gegen den "Weißen Terror" der zurückkehrenden Soldaten und Offiziersverbände gebildet werden. In Geheimgesellschaften und Freikorps sammlt sich die "Reaktion" gegen die junge Weimarer und die kurze bayrische Räterepublik. Zwei dieser Organisationen sind der "Thule-Orden" und die Deutsche Arbeiter-Partei (DAP), die sich 1920 zur NSDAP umbenennt. Neben der militärischen Reorganisierung der republikfeindlichen Truppen, preschen Automobile durch die Straßen Münchens und pflastern die Bürgersteige mit Hetzflugblättern, Fememorde terrorisieren die Nächte der Republikanhänger. Wenig später im Mai 1919 überrennen Freikorps und Truppenteile die Räterepublik.

Die Organisationsgeschichte und Struktur der wichtigen Ideengeber und organisatorische Vorläufer der nationalsozialistischen Herrschaft, Thule-Gesellschaft, Organisation Consul bzw. ihre Zeitschriften "Auf gut Deutsch", "Völkischer Beobachter" und die des Lehmann-Verlages werden weitgehend ausgelassen. Dazu sei auf Hermann Wilhelm (München 1989) "Dichter, Denker, Fememörder" oder Heller/ Maegerle (Stuttgart 1998) "Thule. Vom Völkischen Okkultismus bis zur Neuen Rechten" verwiesen.

Anhand von 4 deutschbaltischen Biographien soll aufgezeigt werden, welche Rolle das Korps der Rubonen in der frühen DAP/NSDAP spielte.

1) Im November 1918 setzte sich Alfred Rosenberg aus dem kommunistischen Moskau und Riga nach Deutschland/München ab. In seinen ersten Wochen findet er Unterkunft beim antisemitischen Zeichner und Karikaturisten Otto von Kursell – seinem Korpsbruder (s.u.). Schnell stößt er auf die Thule-Gesellschaft, die 1917 aus dem "Germanen-Orden/Ring" hervorging und von einem Hochstapler namens Freiherr von Sebottendorf (Rudolf Glauer) geführt wird. In der Thule-Gesellschaft finden sich u.a. der Verleger Julius F. Lehmann, dessen Verlag massenhaft "sozialdarwinistische" Publikationen über "Euthanasie", "Eugenik", "Rassenkunde" hervorbringt; Gottfried Feder, der das erste NSDAP-Programm (mit)schrieb; Karl Harrer (Kontakt zur DAP); der Ingeneur Paul Tafel; der Zahnarzt Friedrich Krohn (Entwarf die Hakenkreuzfahne der NSDAP), Hermann Bauer (jüdischer Gymnasialprofessor), und die Studenten Hans Frank (später Reichskommissar für das Generalgouvernment wofür er 1946 hingerichtet wird), Rudolf Heß (Assistent beim Geopolitiker Prof. Karl Haushofer) und eben Alfred Rosenberg.1

Bei der Thule-Gesellschaft trifft er den Organisator des "Germanenringes", den Kunststudenten Walter Nauhaus. Der stammt aus Südafrika und ist wie Rosenberg ähnlich antikommunistisch und antisemitisch eingestellt. Eine Tänzerin und Kollegin seiner Frau, Edith von Schrenk, macht Rosenberg mit Dietrich Eckart bekannt – noch bevor der Hitler kennenlernte.2 Für Eckarts antisemitisches Organ "Auf gut Deutsch" karikierte und zeichnete von Kursell und schrieb Rosenberg eifrig.3 Hitler widmet Eckart später sein Machwerk "Mein Kampf".

Noch Ende des Jahres 1918 bzw. Anfang 1919 schloß sich Rosenberg der Deutschen Arbeiterpartei an (Nr. 625/125), deren Mitglied Nr. 555/55 bekanntlich Hitler war.4 Rosenberg lebte bis zum 19.2.1923, bis er die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt, in der Angst als Ausländer russischer Nationalität abgeschoben zu werden. Währenddessen wurde er neben seinen Beiträgen "Auf gut Deutsch" in der DAP "Experte" für Sowjetrußland und "außenpolitischer Berater" Hitlers. Von Rosenberg wurden die berüchtigten gefälschten "Protokolle der Weisen von Zion" als Beleg für die "jüdische Weltverschwörung" publiziert und in die Nazi-Propaganda eingebaut. Die Protokolle fügten sich in das Hetzprogramm der Thule-Gesellschaft gegen die Münchner Räterepublik ein und steigerten die antisemitische Stoßrichtung.5

Seine eigene Publikation "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" – extrem antisemitisch und antikommunistisch – sollte die 700seitige Parteibibel werden, stieß aber auf Hitlers Animositäten. Der Konflikt mit Hitler wird häufig völlig überbetont – Rosenberg wurde immerhin Chef des "Völkischen Beobachters" nach Eckarts Tod 1923, von Hitler als Führer eingesetzt als er 1925 in den Bau mußte, usw. Er wurde 1946 bekanntlich wegen Verbrechen an der Menschlichkeit hingerichtet.

Alfred Rosenberg trug das blau-weiß-schwarze Band der Rubonia seit 1911. Er wurde während seines Architekturstudiums als Nummer 244 aufgenommen. Und Rosenberg blieb der Rubonia verbunden, indem er den Beitrag "Rubonia im Exil" zum "Rubonenbuch 1875-1925", das im Jahr 1925 herauskam, lieferte.6

2) Wer war es also, der dem Nazi-Ideologen und Chef der Partei von 1925, Alfred Rosenberg, Unterschlupf gewährte? Otto von Kursell (1884-1967) wird im Album Rubonorum als Nummer 206 geführt. Dort läßt sich folgendes lesen:

Er studierte 1903-5 in Riga Architektur. Im Anschluß ging er ins Deutsche Reich und arbeitete seit 1907 in München als Künstler und unternahm Reisen nach Estland, auf denen er den deutschen Adel und die Industriellen portraitierte. Im 1. Weltkrieg kämpfte er auf weißrussischer Seite und im "Selbstschutz" in Reval bis 1918. Zurück in München wurde er Vorsitzender des Baltenverbandes Bayern, Präsidiumsmitglied des Estländischen Adels und arbeitete als freier Künstler, schuf Bildnisse Hindenburgs, Adolf-Friedrich von Mecklenburgs, Ruprecht von Bayern, Ludendorffs (s.a.), Prof. Haushofers und anderer führender Männer des 3. Reiches. 1933 wird er zum Professor an der "Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst" in Berlin ernannt, [1933] Ministerialrat als Leiter der Kulturabteilung im Reichserziehungs[kultur]ministerium. "Nebenbei Leiter der volksdeutschen Arbeit in staatlichen Rahmen"; Aufbau der "Volksdeutschen Mittelstelle [VoMi], die die Interessen aller Umsiedler zu vertreten hatte", 1938 Berufung in den Reichstag, 1944 Direktor der staatl. Hochschule für freie und angewandte Kunst. Nach Auslagerung der Hochschule nach Schlesien wird er im September 1945 "von Russen" verhaftet und bis März 1950 u.a. in Buchenwald inhaftiert. Ab 1954 wieder in München malt er Papst Pius XII und Bischof Landesdorfer im Auftrag des Deutschen Ordens, bei dem er 1950 Unterschlupf fand – so weit das Album der Rubonia.

Für die Rubonen blieb auch er nicht untätig: er arbeitete am "Rubonenbuch 1925" mit und schrieb im Jahre 1967 "Erinnerungen an Max von Scheubner-Richter".7

Dieser relativ vollständigen Kurzbiographie fehlen nur noch ein paar anrüchige Daten: von Kursell war als Mitglied des alten baltischen Adels und seinen Jahren in München viel besser anerkannt und integriert als Rosenberg. Seine grundlegende antikommunistische Haltung und seine Verbundenheit mit der "Bewegung" hat er schon 1921 in einem Band von Karikaturen zu "jüdisch-kommunistischen Revoluzzern" veröffentlicht, über den sein späterer Chef beim "Kampfbund für Deutsche Kultur" Hans Hinkel noch 1939 schwärmt. In diesem späteren "Kampfbund", dessen Grundidee – den Kampf gegen "jüdische Kulturverräter" von Kursell schon 1918 äußerte8 – rückt er 1931/32 als Abteilungsleiter "Bildende Kunst" auf.

Das Album Rubonorum "vergaß" dann noch seinen NSDAP-Beitritt am 1.5.1925 (den er unter falschem Namen wegen des Parteiverbots vollzog), seine Tätigkeit als Präsidialrat der Reichskammer für Bildende Kunst ab 1936 und seinen SS-Beitritt 1937.9 In diesen Funktionen "säuberte" er aktiv die Kunstszene von allen/m "Undeutschen" und treibt Künstler in die Erwerbslosigkeit, ins Exil und in den Tod.

Als Leiter der "VoMi" agierte von Kursell im Stab von Rudolf Hess bis Ende 1936. In der "VoMi" waren die deutschen Auslandsorganisationen (VDA, Deutsche Stiftung, Deutsche Akademie, Deutscher Auslanddienst u.a.) organisiert, um sie in den "Volkstumskampf" einzubauen. Anfang 1937 gibt er die Leitung an die SS in Person des SS-Obergruppenführers Werner Lorenz ab. (s.u. bei Schickedanz)10

3) Ähnlich wie zum etablierten von Kursell dürfte Rosenbergs Verhältnis zum Korpsbruder Max Erwin Ludwig von Scheubner-Richter (1884-9.11.1923) gewesen sein. Scheubner-Richter war während seines Chemie-Studiums 1904-6 in Riga der Rubonia als Nummer 215 beigetreten. Scheubner-Richter nahm – so das Album Rubonorum - schon 1904/5 am sog. Deutsch-Baltischen Selbstschutz gegen die revolutionären Unruhen in Rußland teil und ging nach Deutschland. Ab 10.8.1914 habe er sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet. Nach Fronteinsatz, diversen Auszeichnungen und Beförderung wurde er in die Türkei abkommandiert. Als Vizekonsul in Erzerum (Türkei) führte er vom August 1915 bis Juni 1916 eine "militärpolitische Expedition".11 Danach wechselnde Einsätze u.a. in Straubing (München), im Regiment unter Adolf-Friedrich von Mecklenburg, und in Stockholm, schließlich 1917/18 im Oberkommando des Heeres Riga. Scheubner-Richter war 1917/18 nach Tropenkriegsdienstunfähigkeit schon zum Leiter der Pressestelle des AOK (Armeeoberkommando) VIII in Riga aufgestiegen und machte den Vormarsch der deutschen Truppen in Frühjahr 1918 in Estland mit, wofür das EK I erhielt.

In Riga hatte er im Januar 1919, wie das Album Rubonorum schreibt, die Wahrung der Interessen des Deutschen Reiches für die Baltischen Staaten übernommen, nachdem August Winnig (der offizielle Gesandte der neuen Regierung) nach Berlin zurückbeordert worden war.12 Darauf wurde er von den Bolschewisten verhaftet und entging seiner Todesstrafe nur durch Intervention des Auswärtigen Amtes.13 Aus der Tatsache, daß er am 9.11.1923 vor der Feldherrenhalle in München "fiel", kann auf die Art seiner Tätigkeit bei der Abstimmungsdurchführung in Ostpreußen, die das Album noch erwähnt, geschlossen werden. In München

"schuf er ... eine außenpolitische Organisation mit der Zeitschrift ‚Aufbau‘, die zum Verständnis [!] zwischen Deutschen und den Ostvölkern beitragen sollte, arbeitete als Idealist[!] organisatorisch an der Verwirklichung des völkischen Gedankens[!]."14

Die seltsam halboffene, verherrlichende Ehrung durch das Album verdeckt kaum die nationalsozialistische Biographie Scheubner-Richters – die Ahnung, daß "da noch mehr ist" ließ sich leicht bestätigen. Als biographische Stichpunkte fehlten nur die NSDAP-Mitgliedschaft ab 1920 und die Tätigkeit als Geschäftsführer der "Rechten Fraktion" in Danzig sowie die Beteiligung am Kapp-Putsch 1920, in dem er von Kapp als Chef des Nachrichtendienstes vorgesehen war. Die wichtigste Funktion, die er für die Nationalsozialisten innehatte, war jedoch die des Finanziers und des außenpolitischen Beraters von Hitler in den Anfangsjahren. 15

Die finanziellen und politischen Verbindungen Scheubner-Richters liefen zu Industriellen, preußischen Junkern, Aristokraten wie den Wittelsbachern, hohen kirchlichen Stellen, vermögenden Rußland-Emigranten (wie dem General Biskupski und dem Thronfolger Großherzog Kyrill, die den Sturz Lenins planen). Beim Kapp-Putsch wirkte Scheubner-Richter mit, mußte aber nach München flüchten, von wo die Kapp-Freikorps aufgebrochen waren. Im Herbst 1920 schlossen er und seine Frau sich Hitler an. Er wurde zum wichtigsten und weitab erfolgreichsten Ermittler ungeahnter und umfangreicher Geldquellen und somit zu einem der entscheidenden Förderer der Nazi-Partei. Unter den Geldgebern finden sich das spanische Königshaus, einige Schweizer Geschäftsleute, kurzzeitig Henry Ford und der französische Geheimdienst. Hitler selbst sagte nach dem Tod Scheubner-Richters vor der Feldherrenhalle 1923, daß er als einziger für die "Bewegung" unersetzlich gewesen sei. 16

Nun noch eine Episode über den "Fall" Scheubner-Richters:

Für den Hitler-Ludendorff-Putsch oder "Marsch auf die Feldherrenhalle" hatte Scheubner-Richter zunächst mit Rosenberg einen Putschplan entworfen, der nicht weiter verfolgt wurde. Am 9. November 1923 holte er persönlich den für den Putsch unentbehrlichen Ludendorff(s.a.) aus Ludwigshöhe mit dem Auto ab und ging in der ersten Reihe mit Ludendorff (s.a.) und Hitler auf die Polizeiketten zu. Nachdem die ersten Schüsse fielen, "fällt" Scheubner-Richter zu Boden und reißt Hitler mit, dessen Arm auskugelt. Der Chef des Freikorps "Bund Oberland" Weber steht am Rand und heult hysterisch. Nur Ludendorff (s.a.)ging weiter auf die Polizeiketten zu. Da sich die Führungsriege der Nazis duckte, waren außer Scheubner-Richters tödlicher und Göring leichter Verletzung alle anderen Getöteten und Verletzten einfache Gefolgsleute der NSDAP. 17

4) Ein Mitarbeiter Scheubner-Richters bei der Berliner außenpolitischen Organisation "Der Aufbau" war sein Korpsbruder Arno Schickedanz. Schickedanz wurde 1893 geboren und beging 1945 Selbstmord im "Führerbunker des Ostministeriums" Berlin. Er wird bei der Rubonia als Nummer 245 geführt und wurde am selben Tag wie Alfred Rosenberg in die Rubonia aufgenommen (2.3.1911). Sodann heißt es im Album Rubonorum kurz

"War im Herbst 1918 Freiwilliger in einem Deutschen Kavallerieregiment, nach Ende des 1.WK bis 1923 Mitarbeiter Max von Scheubner-Richters (AR 215) in der außenpolitischen Organisation "Der Aufbau"; später im Stabe Rosenbergs leitend tätig und Mitarbeiter im Reichsministerium Ost" 18

Arno Schickedanz‘ tief antisemitische Einstellung schrieb er 1927 in seinem Machwerk "Die Juden. Eine Gegenrasse" auf über 300 Seiten nieder. Mit der Behauptung "Gegenrasse" ordnet er Jüdinnen und Juden jenseits der Rasseideologie vom Menschen ein, als Nicht-Menschen. Gleichermaßen antisemitische und vernichtungswillig äußerte er sich 1933 in den NS-Monatsheften (Heft 1, S.1-39).

Doch damit nicht genug – auch er tat sich schon in der Frühphase der Nazi-"Bewegung" hervor. So wurde er mit anderen nach dem Hitler-Ludendorf-Putsch noch im November 1923 aus Bayern ausgewiesen. 19 Mitte der 20er Jahre ist er Redakteur beim Völkischen Beobachter, unter seinem Korpsbruder Rosenberg als Chefredakteur.

Im Jahre 1931 konnte Schickedanz wegen seiner ausgezeichneten Kontakte zum baltischen Adel Rosenberg in der Funktion als Führer des Außenpolitischen Apparates der NSDAP einen England-Besuch vermitteln. Rosenberg traf offenbar keine offiziellen Stellen aber immerhin Montagu Norman, den Gouverneur der Bank of England, der nach seinem Studium in Dresden deutschfreundlich eingestellt und ein enger Freund Hjalmar Schachts (Reichsbankpräsident 1931 bis 1938) war.20

Arno Schickedanz wurde als Vertreter des Außenpolitischen Amtes (Dienststelle Rosenberg) nach der Eingliederung der "Deutschen Stifung" in die "VoMi" 1937 zum Verbindungsmann der "VoMi" zum Auswärtigen Amt.21

 

Abschluß

Auerbach meint, selbst wenn "die Balten" nicht in den ersten Jahren zum innigsten Freundeskreis Hitlers gehörten, der sich ständig in Stammkneipen und –cafes traf, so sind sie doch dem engen Kreis der Parteiführung zuzurechnen, insbesondere Rosenberg und Scheubner-Richter.

Die vier hier beschriebenen Mitglieder der Rubonia verstärkten die antisemitische und antikommunistische Ausrichtung der NSDAP, sie lieferten viele der theoretischen Versatzstücke und Mythen aus denen die Nazis ihre Ideologie zusammenflickten, sie hatten die entscheidenden Kontakte zu den Geldgebern, sie gaben mit Verzögerung (bis auf einen) für die "Bewegung" ihr Leben: einer "gefallen", einer hat sich im Mai 1945 selbst getötet und einer wurde mit dem Tod bestraft.

Sie hatten ihre Korpszeit dabei nicht vergessen. Dies zeigen die Beiträge zu den korpseigenen Publikationen und die Tatsache, daß sie einen Subkonvent der Rubonia in München gründeten, der 1923 bestätigt wurde und bis 1930 existierte.

 

Literatur

Album Rubonorum 1875-1972, bearb. von Woldemar Helb (Alb. Rub.275), hg. Von Philisterverband der Rubonia, [o.O., Erlangen?] 1972

Auerbach, Hellmuth: Hitlers politische Lehrjahre und die Münchner Gesellschaft 1919-23, in VjhfZG 25 (1977), S.1-45

Autorenkollektiv: Lexikon der Parteiengeschichte, Band I-IV, Köln, 1984

Baumgärtner: Weltanschauungskampf im Dritten Reich. Die Auseinandersetzung der Kirchen mit Alfred Rosenberg. Mainz 1977

Bullock, Alan: Hitler, Düsseldorf, 1953

Davidsson, M.G.: Kunst im Dritten Reich 1933-1945, Tübingen: Grabert, 1992

Franz-Willing, Georg: Die Hitlerbewegung. Die Anfänge 1919-22, Hamburg, 1962

Gilbhard, Hermann: Die Thule-Gesellschaft: vom okkulten Mummenschanz zum Hakenkreuz. München: Kiessling, 1994

Gordon, H.: Hitlerputsch 1924, Frankfurt/Main, 1971

Gossweiler, Kurt: Kapital, Reichswehr und NSDAP 1919-24, Köln, 1984

Heller, F.P.; Maegerle, A.: Thule. Vom Völkischen Okkultismus bis zur Neuen Rechten. 2. Aufl., Stuttgart, 1998

Horn, W.: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP 1919-1923, Düsseldorf, 1972

Pool, Suzanne; Pool, James: Hitlers Wegbereiter zur Macht, Bern/München, 1979

Wilhelm, Heinrich: Dichter, Denker, Fememörder. Rechtsradikalismus und Antisemitismus im München von der Jahrhundertwende bis 1921. Berlin 1989

Wulf, Joseph: Die Bildenden Künste im 3. Reich, Frankfurt/ Main, 1983

Yonan, Gabriele: Ein vergessener Holocaust. Die Vernichtung der christlichen Assyrer in der Türkei, Göttingen, 1989


  1. Auerbach, 1977, 9
  2. Baumgärtner, 1977, S.9; Wilhelm, 1989, 167; dort mehr zu Eckart.
  3. Davidson, 1992, 347
  4. Auerbach, 1977, 21; Wilhelm, 1989, 168; Quellen widersprüchlich, da Rosenberg – nach Baumgärtner, 1977, 9 - 1939 sein 25jähriges [sic] Jubiläum reklamierte und darin angibt am 24.2.1920 als Nummer 625 in die DAP eingetreten zu sein. In der DAP wurde erst mit 500 (=Dietrich Eckart) begonnen zu numerieren. Die Umbenennung in NSDAP erfolgte am 24.2.1920.
  5. Auerbach, 1977, 21; Baumgärtner, 1977, 9f; Wilhelm, 1989, 168.
  6. Alb.Rub., 1972, S. 165
  7. Alb.Rub., 1972, S. 142
  8. Wulf, 1983, 156. 1921 erscheint ein von ihm illustrierter Gedichtband Dietrich Eckarts "Totengräber Rußlands" beim Deutschen Volksverlag München (auch in russisch!); er illustrierte die Ausgabe "Der Hitlerprozeß" 1924 usw.
  9. Davidson, 1992, 347f
  10. Lexikon Parteiengeschichte, 1984, II/364
  11. Wie euphemistisch! Scheubner- Richter "hatte den Krieg recht abenteuerlich und als deutscher Konsul [sic] in Erzerum verbracht und zu Unruhen unter den Armeniern und kurdischen Stämmen beigetragen". Bullock, 1953, S. 61. Einige Noten, die er 1915 an Bethman-Hollweg richtete sind in Yonan, S.271 u. 279 (dort Zeitangabe als "Verweser in Erzerum 17.2.-5.8.1915", S.272) wiedergegeben. Gossweiler verweist auf die Kenntnisse die Scheubner-Richter in diesem für die deutsche Geo- und Rohstoffpolitik enorm wichtigen Region sammelte. Gossweiler, 1984, 356-359.
  12. auch in Franz-Willing, 1962, 132: Scheubner-Richter arbeitete im Pressestab von August Winnig (SPD), der dennoch den Kapp-Putsch unterstützte.
  13. "Mit Hilfe seiner Frau Mathilde von Scheubner, einer adligen Fabrikantentochter, gelingt ihm die Flucht(s.o.!). Abermals setzt er sich nach Deutschland ab und wird in Berlin Direktor einer einflußreichen antikommunistischen Propagandaagentur [Der Aufbau]. Er errichtet ein umfangreiches Netz mit Beziehungen und Verbindungen zu den verschiedensten antikommunistischen und antidemokratischen Politikern und Militärs." Wilhelm, 1989, S.168f
  14. Der obige Abschnitt bis auf die Kommentare und Erweiterungen in Fußnoten aus: Alb.Rub. 1972, S. 149
  15. Auerbach, 1977, 21; Wilhelm, 1989, S.168. Scheubner-Richter war mit zudem Geschäftsführer des Deutschen Kampfbundes, dem Zusammenschluß der militärischen Einheiten Bund Oberland, SA und Freikorps. Horn, 1972, 114
  16. Franz-Willing, 1962, 188,191; Lexikon Parteiengeschichte III/456; Pool, 1979, 54ff u. 62; Wilhelm, 1989, S.169. Hitler: "Alle sind ersetzbar nur einer nicht: Scheubner-Richter" Franz-Willing, 1962, 133
  17. Bullock, 1953, 86 u. 93
  18. Alb.Rub., 1972, 165
  19. Gordon, 1971, 448.
  20. Pool, 1979, 270f.
  21. Lexikon Parteiengeschichte, II/364
  22. Auerbach 1977, 21