Tuerkei: Tuerkei: Prozesstermin gegen Dino Frisullo
Regionalbüro Friedenszug "Musa Anter"
& Internationale Menschenrechtsdelegation 1998
Prozeßtermin gegen Dino Frisullo - Delegation reist nach Diyarbakir
Am Samstag, dem 21. März 1998 wurde der italienische Journalist und
Fraktionsmitarbeiter im italienischen Parlament, Damiano Frisullo (Rom), in
Diyarbakir festgenommen. Seitdem wird er im Gefängnis von Diyarbakir
gefangengehalten.
Frisullo war mit einer Menschenrechtsdelegation anläßlich des Newroz-Festes
als Beobachter in die Türkei gereist. An Newroz war die italienische Delegation
Teil der 80 000 friedlich feiernden Menschen auf dem Batikent-Platz. Doch
Polizei und Militär verwandelten das Fest und die nachfolgende Demonstration
in eine Menschenjagd. BeobachterInnen berichteten, daß Menschen mit
aufgeplatzten Wunden und gebrochenen Knochen versuchten, sich in Seitenstraßen
in Sicherheit zu bringen, während die Polizei auf Frauen und Kinder einschlug,
die bereits verletzt auf dem Boden lagen.
Damiano Frisullo wird vorgeworfen gegen $ 312 des Strafrechtes verstoßen, d.h.
die Bevölkerung aufgewiegelt zu haben. Nach Aussagen der deutschen Delegation
hat sich er sich lediglich gewaltfrei in der Demonstration aufgehalten und ein
Ankündigungsplakat des Festes getragen. Daß sich die Staatsanwaltschaft bis
heute weigert, ihn freizulassen entbehrt jeder juristischen Handhabe und steht
in unmittelbarem Zusammenhang mit der Kriminalisierung des Friedenszuges "Musa
Anter" vom vergangenen Jahr. Als Teilnehmer des Friedenszuges war Damiano
Frisullo auch damals verhaftet worden und steht derzeit deswegen zusätzlich
unter Anklage. Alle in beiden Verfahren mit ihm Angeklagten befinden sich
jedoch auf freiem Fuß.
Der Prozess gegen Dino Frisullo wird am 28.4.1998 in Diyarbakir stattfinden.
InteressentInnen, die sich an einer Delegation zur Prozeßbeobachtung
teilnehmen möchten können sich an Knut Rauchfuss wenden.
Wir bitten um die Rücksendung unterschriebener Listen des Appells "Freiheit
für Dino Frisullo und alle anderen politischen Häftlinge in türkischen
Gefängnissen" bis zum 23.4.1998. Die Unterschriften sollen dort von der
Delegation dem Richter übergeben werden.
Für weitere Auskünfte ist Herr Rauchfuss durchgängig unter der
Mobiltelefonnummer 0171-7127375 erreichbar.
|