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Leipzig: Leipzig: Niederlaendische AntifaschistInnen demonstrieren

                          

PRESSE-ERKLAERUNG 'WIR WERDEN NICHT UNTÄTIG ZUSEHEN' Niederländische AntifaschistInnen demonstrieren in Leipzig Am 1. Mai werden nach Erwartungen ca. 10.000 Neonazis in Leipzig demonstrieren - das hat auch die Niederländische Öffentlichkeit realisiert. Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands hält damit nach "Dresden" ihren zweiten großen Aufmarsch in diesem Jahr. Bei Prognosen von bis zu 10.000 TeilnehmerInnen ist mit der größten Demonstration der NPD und ihrer Jugendorganisation JN (Junge Nationaldemokraten) seit Jahrzehnten zu rechnen. Deutsche AntifaschistInnen aus dem bürgerlichen Spektrum vom DGB, PDS bis hin zu autonomen antifaschistischen Gruppen mobilisieren massiv für Gegenaktivitäten am 1. Mai. Da die deutsche Politik offenbar nicht gewillt ist gegen den Naziaufmarsch vorzugehen, kündigen die Gegendemon strantInnen an, Aktivitäten der Neofaschisten unter allen Umständen zu verhindern. Auch Niederländi sche AntifaschistInnen werden sich an den Protesten beteiligen. Die Deutsche Öffentlichkeit reagiert sensibler auf Proteste aus dem Ausland gegen den wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland. Durch die Teilnahme Nicht-Deutscher AntifaschistInnen soll der Druck auf die Deutsche Politik erhöht und nicht zuletzt die Deutsche antifaschistische Bewegung unterstützt werden. Die Reise niederländischer AktivistInnen wird durch AFA-Rotterdam (AntiFascistische Aktie Rotterdam) organisiert. Pressesprecher Peter Müller äußert sich wie folgt: "Wir werden nicht untätig zusehen wenn erneut zehn- bis fünfzehntausend Nazis durch die Straßen marschieren. Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands und mit ihr die militante Neonazi-Szene wächst mehr und mehr. In Sachsen zählt die NPD inzwischen 1000 Mitglieder. Bundesweit ist die Mitgliederzahl im letzten Jahr von 3000 auf mehr als 4000 Rechtsextremisten hochgeschnellt. Der organisierte Rechtsextremismus von NPD & Co. greift die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland auf. Das schlägt sich in den schon seit Jahren skandierten Parolen "Arbeit zuerst für Deutsche" und "Ausländer raus" nieder. Jetzt scheinen sie Erfolg zu haben: Erst vergangenen Sonntag erhielt die Deutsche Volksunion (DVU) 13% der Wählerstimmen bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. Und überhaupt scheinen rechtsextreme Gewalttaten in Ostdeutschland an der Tagesordnung zu sein. Die Reaktionen der Deutschen Regierung gleichen vielmehr einer halbherzigen Feuerwehrpolitk. Erst auf massiven Druck werden rechtsextreme Parteien und Organisationen (meistens viel zu spät) verboten, und immer mit dem Ziel das Ansehen im Ausland nicht zu gefährden. Das ist ihnen nicht gelungen. Militante Neonazis aus dem Umfeld verbotener Organisationen organisieren sich mehr und mehr in der NPD. Dabei gehen nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Verwaltung, die Finanzen in der NPD auf. Sie etabliert sich somit als Sammelbecken aller rechtsextremen Kräfte. Die NPD ist seit 30 Jahren eine legale Partei; die Reaktionen der Innenministerien stellt eine "kosmetische Kampagne" dar. Wir fordern das vollständige Verbot aller rechtsextremen und rassistischen Organisationen und Verbände. Da im Rahmen des rechten Konsens der Neofaschismus von staatlicherseite unzureichend bekämpft wird, müssen wir uns selbst organisieren und konsequent gegen Neofaschisten vorgehen. Uns ist bewußt, daß das nicht immer mit dem Gesetz zu vereinbaren ist, aber einmahl mehr müssen wir sagen: Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!" ********** Anti Fascist Action-Rotterdam Postbus 25253 3001 HG Rotterdam The Netherlands tel/fax +31 10 4678822 http://mediaport.org/~afa/

 

29.04.1998
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