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Duisburg: Nehmt am Widerstand der Samstagsmuetter teil

                          

STOPPT DAS VERSCHWINDENLASSEN NEHMT AM WIDERSTAND DER SAMSTAGSMÜTTER TEIL! Seit dem 27.5.´97 versammeln sich die Samstagsmüttern vor dem Galatasaray-Gymnasium, damit sie das Schicksal ihrer Angehörige, die von dem faschistischen, türkischen. Staat festgenommen wurden, erfahren. Durch ihre Sitzblockaden versuchen die Samstagsmütter gegen das Verschwindenlassen durch den faschistischen türkischen Staat, die damit oppositionelle Kräfte zum Schweigen bringen will, zu protestieren. Die Polizei antwortet jedesmal mit unvergleichbar brutalen Repressionen. Sie werden jedoch wie ihre Angehörigen nicht aufgeben, sondern ihre Stimme weiter erheben. Wenn die Herrschenden glauben, daß sie ihre Existenz aufrecht erhalten können, indem sie Revolutionäre, Demokraten und Fortschrittliche foltern oder verschwinden lassen, und am kurdischen Volk Greueltaten ausüben, so liegen sie falsch. Ganz im Gegenteil. Der Widerstand in der Türkei und in Kurdistan wird weitergehen. Die Liste der Verschwundenen reicht von Lateinamerika bis hin in die Türkei und der Widerstand reicht von den Plaza de Mayo-Müttern bis hin zu den Samstagsmüttern. Auf diese Liste werfen wir nun einen Blick: 1967: Guatemala, wo eine Militärdiktatur herrschte und das Volk unter dem Staatsterror litt. Viele oppositionelle verschwanden. Seitdem kann im Gulan-Gebiet nicht mehr gefischt werden, da sich (Menschen-) Leichen in den Netzen verfangen. 1973: Chile, am 11 September wurde Alende von der faschistischer Generaalenbande um Piniche, der unter amerikanischer Führung handelte, gesturzt. Tausende Revolutionäre und demokraten wurde in ein Stadion gebracht und viele wurden ermortet. Tausende sind nach Festnahmen "verschwunden". 1976: Argentinien. Im Sommer 1976 eroberten die Generäle den Präsidentenpalast in Cosaroza und errichteten viele Folterzentren. Eins des berühmtesten Folterzentren war das Marineschiff "33 Arientaals". Viele politisch Aktive, die da gefoltert wurden, sind "verschwunden". Die Leichen, die später aus dem Jon Ropse-See rausgefischt wurden, waren die von argentinischen Oppositionellen, die als "Verschwundene" galten. Unter des Militärdiktatur sind 40.000 Menschen "verschwunden". Von den meisten wurden die Leichen nicht gefunden. Und die Türkei… Am 12.9.`80 erwachte das Land mit den Geräuschen der Stiefeln der Soldaten. Das ganze Land wurde zu einem Gefängnis verwandelt. Außer einigen Reichen wurden alle als Gefangene betrachtet. Wie schon in Guatemala, Uruguay, Chile und Argentinien folgte darauf der Staatsterror . Hunderttausende wurden gefoltert. Dutzende wurden erhängt. Viele Oppositionelle wurden von "Unbekannten" ermordet. In den 90-er waren ca. 100 Menschen "verschwunden". Die Herrschenden haben 1995 den totalen Krieg gegen die Opposition erklärt. Das Verschwindenlassen ist ein Bestandteil dieser Kriegführung. Haydar Eren, Mahsut Tepeli, Nurettin Öztürk, Hüseyin Toraman, Hasan Güllünay, Ismail Bahceli, Aysel Malkoc, Ferhat Tepe wurden ermordet. Ihre Leichen wurden jedoch nie gefunden. Später wurde Hasan Ocak mit Draht erdrosselt aufgefunden. Sie leben aber mit dem Widerstand ihrer Angehörigen weiter. Jetzt hat das Schweigen ein Ende. Das Verschwindenlassen muß sofort beendet werden. Bis dahin werden wir unsere Stimme mit den Samstagsmüttern zusammen erheben. Der wachsende Widerstand der Samstagsmütter muß von uns auch in Europa unterstützt werden. Der Widerstand in der Türkei und in Kurdistan muss über uns von Europa nach Lateinamerika weitergetragen werden. Wer sich als Mensch versteht darf nicht im Angesicht des Verschwindenlassens nicht schweigen, denn Schweigen ist akzeptieren. · Die Menschenwürde wird die Folter besiegen. · Kampf den Faschismus in der Türkei und in Kurdistan Duisburger Solidaritätsgruppe mit den Samstagsmüttern Ort: Königstr. / Duisburg Datum: Samstag, der 24.10.1998 Uhrzeit: 11:00-13:00

 

22.10.1998
Duisburger Solidaritätsgruppe mit den Samstagsmüttern    Zurück zur Übersicht

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