Erklaerung von InternationalistInnen zum Tod von Andrea Wolf - Ronahi
Die Informationsstelle Kurdistan e.V. dokumentiert eine Erklärung von
InternationalistInnen:
Nichts und niemand kann unseren Tag verdunkeln - Ronahi,
eine Revolutionärin können sie töten, aber nicht den Freiheitswillen der
Menschen
Unsere Genossin Andrea Wolf - Ronahi wurde in den Bergen Kurdistans von
der türkischen Armee ermordet!
Andrea - Ronahi stärkte als Internationalistin seit Mitte der 90er Jahre
den nationalen Befreiungskampf in Kurdistan, der sich in der 20jährigen
Geschichte der Arbeiterpartei Kurdistan PKK entwickelt hat und zur Kraft
geworden ist. Mit ihrem Leben und ihrem Kampf gab sie ein Beispiel für
den lebendigen Internationalismus der kurdischen Befreiungsbewegung. Ob
in Europa oder die letzten Jahre in Kurdistan, das Ziel, für das sie
kämpfte, war die Befreiung der Völker weltweit, ihre dringlichste
Aufgabe - Die Befreiung der Frau. So fand sie ihren Platz in den Reihen
der YAJK, der Frauenarmee des Freien Frauenverband Kurdistans. Von
diesem wollte sie lernen, in diesen ließ sie ihre Erfahrungen fließen,
die sie in vielen Jahren politischer Arbeit gewonnen hatte. In den
Jahren in Kurdistan hat sie niemals ihre Aufgaben in der Metropole
vergessen. So war es natürlich ihr Gedanke und ihr Wunsch ihre Kraft und
Erfahrungen nach Europa zurückzubringen.
Bei einem Gefecht zwischen der Volksbefreiungsarmee ARGK und dem
türkischen Militär in der Provinz Van in Nordkurdistan wurde sie
gefangen genommen und später vom Feind liquidiert. Wir kennen den Feind
und wissen von seiner Brutalität speziell Frauen gegenüber. Wir wissen,
wie die türkische Armee ihre Gefangenen behandelt und wie die Leichen
unserer Freundinnen und Freunde danach aussehen. Wir kennen die blutige
Spur die das türkische Militär durch die Berge, Städte und Dörfer zieht,
und daß kein Mensch, kein Tier, nicht einmal die Natur vor ihrem
Zerstörungswillen verschont bleibt.
Aber wir kennen auch die Kraft des kurdischen Befreiungskampfs, die
Perspektive, das Licht, das durch ihn für die Menschen auch über
Kurdistan hinaus aufgerissen wurde. Durch ihn haben Tausende wieder die
Kraft zum Leben und Kämpfen gefunden. Wir lieben das Leben, das Lachen
und das Singen unser Freunde und Freundinnen in den Bergen und sind mit
ihnen verbunden.
So ist jede gefallene Freundin und jeder gefallene Freund ein Stich in
unser Herz und fügt uns schwere Wunden zu.
Doch niemals werden wir unsere im Kampf Gefallenen Genossinnen und
Genossen vergessen. Jede und jeder einzelne lebt in unseren Herzen und
in unserem Kampf weiter. Mit ihrem Leben werden wir eine Welt ohne
Ausbeutung und Unterdrückung aufbauen.
Ronahi, liebste Freundin, Menschen wie du sind das Licht des Kampfes für
das Leben in Freiheit und Gerechtigkeit
Heval Ronahi! Ew nikarin roja me taribikin - Sie werden unseren Tag
nicht verdunkeln können
Sehit namirin! - Unsere gefallenen Revolutionärinnen und Revolutionäre
sind unsterblich!
November 98
Heval Pelda, Ruken, Sipan und Haki
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