Berlin: Veranstaltung "Rechtsextremismus - Ursachen und Gegenstrategien am 17.12

                          
Bei kaum einem Thema wird soviel Unsinn verbreitet wie bei der Frage nach
den Ursachen des Rechtsextremismus. "Modernisierungsverlierer",
"desintegrierte Jugendliche", "Erziehungswaisen" sind die Etiketten mit
denen jene bedacht werden, deren Lebensziel darin besteht, jeden greifbaren
Farbigen an der nächsten Laterne aufzuknüpfen. Einen "verzweifelten Hilferuf
ohnmächtiger Jugendlicher" will man erkannt haben, psychologisch Inspirierte
sprechen von einer "neuen vaterlosen Generation" und die politische Rechte
will wissen, daß die wertvergessene antiautoritäre Erziehung der 68er, bei
Jugendlichen adoleszentes Verhalten provoziert, welches sich in einer großen
Affinität zu Uniformen, Autoritäten und rassistischen Pogromen äußert.
 
 Aufklärung verspricht unsere Veranstaltung mit:
 
    Prof. Birgit Rommelspacher, Berlin "Rassismus ist kein vorrangiges
 Problem der Zu-kurz-Gekommenen, sondern vor allem ein Problem der
 Etablierten bzw. jener, von denen erwartet wird und die von sich selbst
 erwarten, daß sie einmal dazugehören werden - mit aller Gewalt."
 
    Prof. Christoph Butterwege, Köln  "Solange das Marktprinzip den zentralen
 Regulierungsmechanismus der Gesellschaft darstellt, gibt es (zumindest der
 Möglichkeit nach) Sozialdarwinismus und einen günstigen Nährboden für
 Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt."

    Burkhard Schröder, Journalist aus Berlin "Warum ist der Osten
 Deutschlands so braun? Die ultrarechte Szene ist anders als im Westen - sie
 ist zu einer sozialen Bwegung geworden, aus historischen Gründen und aus
 Gründen, die sich nur als historischer Sonderfall beschreiben lassen."
 
    N.N., Antifaschistische Aktion Berlin "Eine antifaschistische Strategeie
 muß sich an folgendem Prinzip orientieren: Ausgrenzung auf allen Ebenen.
 Die Drohung, seine Arbeit, seine Gesundheit, in Jugendzentrum einzubüßen,
 dürfte bei einem Nazi allemal stärker wiegen als der Verweis auf das Leiden
 seiner Opfer."
 
 
    17. Dezember 1998, 18:00 Uhr
    FU Berlin Garystraße 35
    Henry-Ford-Bau Hörsaal C
 
 
 Hochschulgruppe der Antifaschistischen Aktion Berlin [AAB]
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/aab