Göttingen: Stadt droht mit Demonstrationsverbot
Presseerklärung #2
Stadt Göttingen droht mit Demonstrationsverbot!
Der kurdische Befreiungskampf und seine Unterstützung sind legitim!
In einem Fax an die Autonome Antifa (M) kündigte die Stadt Göttingen ein
Verbot der für Samstag, den 27.02.´99 geplanten Bündnisdemonstration "Für
eine politische Lösung in Kurdistan!", zu der mehr als 20 Gruppen und
Organisationen aufrufen, an. Der billige Vorwand für das Verbot ist die
Befürchtung, daß Werbung für die PKK gemacht und ihre Symbole gezeigt
werden könnten. Dieser Verstoß gegen das Vereinsgesetz stelle eine
"Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" dar. Angesichts der momentanen
Situation versteht die Autonomen Antifa (M) die Verbotsdrohung als politisch
motiviert und nicht als Resultat von "Sicherheitsbedenken". Die Autonome
Antifa (M) wird auf verschiedenen Ebenen gegen ein potentielles Verbot
vorgehen. Rechtliche Schritte sind angekündigt.
Die vorgeblichen Befürchtungen von Verstößen gegen das Vereinsgesetz
begründet die Stadt Göttingen damit, daß die Autonome Antifa (M) in ihrem
Aufruf im Internet die Aufhebung des PKK-Verbots fordert. Die Forderung nach
Aufhebung als PKK-Verbots ist nicht kriminell, sondern gerechtfertigt. Die PKK
gehört als legitime politische Vertretung des kurdischen Volkes an den
Verhandlungstisch und muß als Kriegspartei akzeptiert werden. Mit dem PKK-
Verbot macht sich die BRD zum Handlanger des türkischen
Vernichtungskrieges gegen die kurdische Bevölkerung. Ansonsten ist es auch
juristisch total absurd und mehrfach gerichtlich widerlegt, daß allein die
Forderung nach Aufhebung des PKK-Verbots Werbung für die PKK ist.
Weiterhin führt die Stadt die Beteiligung von "PKK-sympathisiernden
Kurdenorganisationen" als potentiellen Verbotsgrund an. Bei beiden
aufrufenden kurdischen Gruppen handelt es sich um in der BRD legale
Organisationen. Indem die Beteiligung dieser Gruppen zum Verbotsgrund
gemacht wird, spricht die Stadt Göttingen der Kurdisch-Europäischen
Freundschaftsgesellschaft (KEFG) und dem Verband der StudentInnen aus
Kurdistan (YXK) praktisch ein politisches Betätigungsverbot aus.
Eine Sprecherin der Autonomen Antifa (M) erklärte: "Die Autonome Antifa (M)
wird sich von den Drohungen der Stadt Göttingen nicht einschüchtern lassen.
Das Anliegen der Demonstration ist legitim, Solidarität mit dem kurdischen
Befreiungskampf zu zeigen, ist gerade jetzt notwendig."
Dokumentation des Aufrufs:
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/aam/kurdistan.html
Quelle: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/aam/presse/99-02-25.html
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