Hamburg: 6. Mai 99, Veranstaltung: Gegen ein Europa des Kapitals - soziale Widerstandsperspektiven in Euroland
Gegen ein Europa des Kapitals - soziale Widerstandsperspektiven in Euroland
In Köln findet vom 3.-4. Juni der nächste Gipfel der EU - diesmal
unter deutschem Vorsitz - statt. Vom 18.-20. Juni folgt ihm der letzte
Weltwirtschaftsgipfel in diesem Jahrhundert. Wie bei den vergangenen
Weltwirtschafts- und EU-Gipfeln wird auch in Köln dafür gesorgt werden,
daß diese Gipfel nicht ohne lautstarke Proteste verlaufen. Von ihrem
laut verkündeten Ziel, weltweit das wirtschaftliche Wohlergehen zu
fördern, ist die herrschende Weltordnung weit entfernt. Der Angriffskrieg
der NATO gegen Jugoslawien manifestiert dieses in dramatischer Weise.
Soziale Widerstandsperspektiven müssen nun vor der Realität des
Kriegszustandes in Europa entwickelt werden. Eine Kriege der aus der Logik
der Kapitalinteressen, maßgeblich des deutschen und europäischen Kapitals,
geführt wird.
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Selbst
in dem reichen Westeuropa sind über 20 Millionen Menschen erwerbslos, 60
Millionen werden offiziell als Arme gemeldet. Ausgrenzung von Menschen
findet aber nicht nur auf der ökonomischen und sozialen Ebene statt. In den
Ländern der Europäischen Union manifestiert sich tagtäglich sowohl intern,
als auch an den Außengrenzen ein rassistische Verständnis von Staat und
Gesellschaft. Gegen diese Politik in Euroland bildet sich immer wieder
Protest und Widerstand. In Frankreich sorgten die Erwerbslosengruppen von
AC! in Zusammenarbeit mit Migrantlnnengruppen für wahrnehmbaren Protest. In
der BRD fanden monatliche Proteste gegen Erwerbslosigkeit statt, die jedoch
marginal blieben. Vor zwei Jahren demonstrierten in Amsterdam rund 50.000
Menschen gegen Erwerbslosigkeit, ungesicherte Beschäftigung, Ausgrenzung und
Rassismus und die Auswirkungen der Politik von Maastricht. Am 29.5. wird
in Köln wieder gemeinsam gege! ! n die Auswirkungen der EU-Politik und der
herrschenden Kriegspolitik demonstriert.
Wir wollen auf der Veranstaltung eine Analyse der sozialen Kämpfe in
Frankreich und der BRD vornehmen und darüber diskutieren, wo welche
Widerstandsperspektiven in der Zukunft liegen können. Referenten:
(von AC! - agir ensemble contre le chômage -gemeinsam handeln gegen
Erwerbslosigkeit, Paris) Martin Dieckmann (IG Medien, Hamburg) Paul Stern
(Bündnis Erwerbslosenaktionstage, Bielefeld) angefragt
Donnerstag, 6. Mai, 19.30 Uhr, W3 Nernstweg 32-34
Veranstalter: Hamburger Bündnis gegen EU- und G8-Gipfel
|