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Eisenach: Demo am 28.5. gegen "Deutsche Burschenschaft"

Antifaschistische Bündnisdemonstration:

Eisenach: 28. Mai `99 18.00 Uhr (Neue Uhrzeit!) Marktplatz

> Rechte Strukturen aufdecken!
> Gegen Burschenschaften aktiv werden!

Ein antifaschistisches "Bündnis gegen Burschenschaften" ruft für Freitag,
den 28. Mai zu einer Demonstration unter dem Motto "Rechte Strukturen
aufdecken! Gegen Burschenschaften aktiv werden!" in Eisenach auf. Anlaß ist
das jährliche "Wartburgfest" der "Deutschen Burschenschaft" vom 27.-30. Mai
in Eisenach, zu dem auch Altbundeskanzler Kohl erwartet wird. Beginn der
Demonstration ist 18.00 Uhr auf dem Eisenacher Marktplatz, mit 300
DemonstrantInnen wird gerechnet. Ein Vertreter des mit aufrufenden
Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus - Für internationale Solidarität
äußerte dazu: "Mit der Demonstration am 28.Mai wollen wir in Eisenach gegen
jede studentische Verbindung, die universelle Freiheits- und
Gleichheitsrechte ablehnt, demonstrieren. Wir wenden uns gegen
Nationalismus, imperiales Großmachtstreben, Militarismus und Rassismus. Der
Bündnischarakter soll die Wichtigkeit der Demonstration für alle Menschen
wiederspiegeln, denen an einer antifaschistischen Praxis gelegen ist und
diese unterstützen."

Die AufruferInnen sehen in der "Deutschen Burschenschaft" eine studentische
Verbindung, welche für ein politisches Spektrum steht, das als "konservativ
bis faschistisch bezeichnet werden kann." In einem Flugblatt wird dies
konkretisiert: So soll schon während des Wartburgfestes 1817 das Buch eines
jüdischen Schriftstellers verbrannt worden sein. Diese ersten
antisemitischen Strömungen verstärkten sich im Laufe der Zeit. Ende des 19.
Jahrhunderts war bei Burschenschaften der Ausschluß bzw. die Nichtaufnahme
jüdischer Studenten verbandsoffiziell. Burschenschafter beteiligten sich
führend am Kapp- und Hitler-Putsch, die Weimarer Republik wurde bekämpft,
der Nationalsozialismus ausdrücklich begrüßt. Nach 1945 führte dies in allen
Besatzungszonen zu einem Verbot der Burschenschaften durch die Alliierten.
Dieses Verbot wurde unterwandert, in den 50iger Jahren kam es in den alten
Bundesländern zu Neugründungen studentischer Verbindungen.

Besonders Studenten aus den Reihen der "Deutschen Burschenschaft" sollen in
Organisationen und Gruppierungen zu finden sein, in denen
rechtsextremistische und rassistische Positionen vertreten werden. Eine
Distanzierung von rechtsextremen Parteien wie der "Nationaldemokratischen
Partei Deutschlands" und den "Rebublikanern" findet von seiten der Deutschen
Burschenschaft nicht statt. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein:
Verbindungshäuser wurden des öfteren offen faschistisch auftretenden Gruppen
zur Verfügung gestellt und der Auschwitz-Leugner David Irving zu
Veranstaltungen eingeladen. Nach wie vor wird antisemitisches Gedankengut
bei Burschenschaften, die in der "Deutschen Burschenschaft" sind, gepflegt.

"Die politische Pluralität der ,Deutschen Burschenschaft' beschränkt sich
auf die politisch Rechte!" so der Vertreter des Arbeitskreis
Antifaschismus/Antirassismus. Die als Einzelfälle deklarierten öffentlich
gewordenen Vorkommnisse seien nur die Spitze eines "Eisberges."

Die VeranstalterInnen der Demonstration rufen alle Menschen auf, sich
gemeinsam gegen den zunehmenden rechten Zeitgeist zu stellen und am 28. Mai
1999 in Eisenach gegen Burschenschaften zu demonstrieren.


UnterstützerInnen: Anarcho Randalia! Werfende Verbindung zu Osnabrück;
Angelo Lucifero (HBV-Thüringen); ANO/KL (Antifa Neckar-Odenwald/Keine
Lichterketten); Antifa-Archiv-Osnabrück e.V.; Antifaschistische Aktion
Ulm/Neu-Ulm; Antifaschistisches Aktionsbündnis Nürnberg; Antifa Weimar;
Antirassismus Referat der StuVe (Erlangen); Arbeitskreis
Antifaschismus/Antirassismus-Für internationale Solidarität Eisenach;
Autonome Antifa (M) Göttingen; Autonome Antifa Weser/Ems (AA/BO);
DGB-Ortskartell Eisenach; Gewerkschaft HBV Thüringen, Landesleitung;
GewerkschafterInnen für Menschenrechte, gegen Faschismus und Rassismus,
Eisenach; Gruppe Landfriedensbruch; Infoladen Sabotnik; Infotelefon
GARFIELD; Initiative gegen den CC (Coburg); jugendantifa gegen den strom
(Duisburg); Jugendantifa Weimar; Klaus Schüller (DGB-Landessekretär
Thüringen); Offenes Antifa-Plenum Erfurt; PDS-Stadtverband Eisenach; Phillip
Virgin (PDS-Jugendkoordinator); Referat Antifaschismus/Antirassismus im
StudentInnenrat der Fachhochschule!
Jena; Sozialistischer Hochschulbund Erlangen-Nürnberg (SHB); Steffen Dittes
(PDS Fraktion Thüringer Landtag); Unabhängiger Studierendenausschuß
Universität Ulm, Referat AAA; Verein gegen Fremdenfeindlichkeit und
Rassismus e.V.

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Für diejenigen, die sich auf dem Weg nach Köln befinden, werden
Übernachtungsmöglichkeiten organisiert. So kann am Freitag in Eisenach
demonstriert und am Samstg nach Köln gefahren werden. Um die Organisation zu
erleichtern, bitte die benötigten Schlafplätze unter der Telefonnummer
0361-5661321 angeben. Unter selbiger Telefonnummer können auch aktuelle
Info`s und Plakate/Flugi`s bestellt werden.

 

25.05.1999
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