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com.une.farce Nummer 2 erschienen

                          

com.une.farce Zeitschrift fuer Kritik im Netz und Bewegung im Alltag http://www.copyriot.com/unefarce Die Nummer 2 der com.une.farce, Internet-Zeitschrift fuer Kritik im Netz und Bewegung im Alltag, ist ab heute im Netz. Nicht nur das: das Layout hat sich grundlegend gewandelt. Unter http://www.copyriot.com/unefarce findet sich nun eine Startseite, die das Navigieren zu den einzelnen Nummern der farce und den gewohnten Rubriken, sowie der neuen Rubrik encore.une.farce erleichtern soll. encore.une.farce wurde eingerichtet, um interessante Beitraege, die schon einmal in Printmedien erschienen sind, im Netz erneut zur Verfuegung stellen zu koennen. Die Nummer 2 der farce enthaelt folgende Beitraege: Kosov@ / NATO: Oekonomie des Krieges und der Kommunikation von Alain Kessi Wenn ich die Meinungsaeusserungen und Wortwechsel ueber den Krieg der NATO gegen Jugoslawien, und der jugoslawischen Fuehrung gegen die albanische Bevoelkerung Kosov@s, mitverfolge, auf verschiedenen e-mail-Verteilern sowie in persoenlichen Gespr=E4chen mit Leuten, faellt mir auf, wie verunsichert viele sind. Es scheint vielen AktivistInnen Schwierigkeiten zu bereiten, die elementarsten Prinzipien einer tradierten linksradikalen Politik in eine Zeit hinueberzuretten, in der ein Krieg nicht mehr so einfach als imperialistisch/antiimperialistischer - hier boese ImperialistInnen, dort tapfere BefreiungskaempferInnen - gedeutet werden kann. Es scheint mir, dass nicht die Prinzipien selber aufzugeben sind. Nach wie vor sollen Menschen und ihr gelebtes Leben vor der grossen Politik stehen. Nach wie vor geht es darum, gegen Angriffe auf unsere Autonomie solidarischen Widerstand zu entwickeln, ohne Unterschiede unter uns einzuebnen. Nach wie vor gilt es, diskursive Ablenkungsmanoever zu durchschauen und eine Analyse im Verstaendnis von oekonomischen und sozialen Machtmechanismen zu verankern. NATO-Osterweiterung: Der Mythos von der Wiedervereinigung Europas von Alain Kessi Die NATO-Osterweiterung ist Teil eines Versuchs, nach 1989 die Existenz der NATO neu zu legitimieren. Starke Bilder wie die "Ueberwindung von Yalta" werden herangezogen. Die Verlockung des reichen Westens macht diesen Mythos auch im Osten attraktiv. Auch wenn den Leuten klar ist, dass es um Machtinteressen geht. Diese Machtinteressen sind innerhalb der NATO keineswegs homogen. Antagonismen und Konkurrenz zwischen verschiedenen M=E4chten innerhalb der NATO ergeben eine Dynamik, die die einzelnen Akteure unter Zugzwang setzt. Schluss mit dem juengsten Gericht (frz. im Orig: Pour en finir avec le jugement de dieu) von Franco "Bifo" Berardi 1977. Das Jahr der Wasserscheide. Fruehling: Die Hoffnung der Moderne voellig zusammengezogen, voellig verdichtet in jenen Maerztagen. Das Theater der Piazza Verdi und der Barrikaden, der Versammlungen in Bologna und Rom, der freien Radios, die in hundert Staedten mit voller Stimme verkuenden, dass es moeglich ist, sich aus den Ketten des Bestehenden zu befreien, dass das Versprechen von Glueck, Freiheit und Gleichheit jetzt eingeloest wird. Die Voraussetzungen dafuer erscheinen gegeben. Die Macht der Intelligenz kann nicht laenger in den dumpfen Grenzen des oekonomischen Gesetzes gefangengehalten werden. Technisch- wissenschaftliche Intelligenz und kreative Vorstellungskraft stellen sich vereint gegen die Herrschaft des Kapitals und die Disziplin der Lohnarbeit. "Natuerlich sind zehn Deutsche duemmer als fuenf Deutsche" Zur Kampagne gegen die doppelte Saatshoerigkeit der CDU Von Sonja Br=FCnzels Anfang dieses Jahres fuehrte die CDU gegen die Plaene der neuen rot-gruenen Bundesregierung zur Reform des deutschen Staatsangehoerigkeitsrechts eine einigermassen erfolgreiche Unterschriftensammlung durch. Aufhaenger war dabei die Frage, ob Einwanderern eine doppelte Staatsangehoerigkeit ermoeglicht werden sollte. Einige linksradikale Politclowns konterten mit einer Gegenaktion, der "Kampagne gegen die doppelte Staatshoerigkeit und fuer die Integration der CDU". Der Text diskutiert einige Erfahrungen, die bei dieser Gegenkampagne gemacht wurden. Keine postautonomen Boh=E8me-Phantasien Der Kongress "Existenzgeld und radikale Arbeitszeitverkuerzung" (19.-21.3.99, Berlin) von Serhat Karakayali Das Thema Existenzgeld und damit die von der Berliner Gruppe fels veranstaltete Arbeitskonferenz haben in den letzten Monaten einiges an Publizitaet erfahren. Neben Veroeffentlichungen in verschiedensten linken Zeitschriften sowie kontroversen Diskussionen in den verbliebenen politischen Szenen, wurde sogar von manchen Gruppen (etwa JungdemokratInnen /Junge Linke) unabhaengig vom VorbereiterInnenkreis zum Kongress mobilisiert. Darueber hinaus wurde der Aufruf auch von diversen europaeischen Initiativen und Einzelpersonen uebersetzt und verbreitet. Ein Bericht =FCber die Veranstaltungen und Diskussionen auf dem Kongress. Strategie der Arbeitsverweigerung Existenzgeldforderung klammert Rolle der Hausarbeit aus von der Frauengruppe "Glanz der Metropole" Die Frauengruppe 'Glanz der Metropolen' hat auf der Konferenz "Existenzgeld und radikale Arbeitszeitverkuerzung" einen Redebeitrag zur feministischen Kritik an der Forderung nach Existenzgeld gehalten. Zentraler Ansatzpunkt ihrer Kritik ist: Wenn unbezahlte Arbeit/Nicht-Lohnarbeit weiterhin aus dem Begriff des Oekonomischen ausgeblendet wird und zusammen mit dem Sozialen, dem Politischen und dem Kulturellen dem Bereich des Au=DFeroekonomischen zugeschlagen wird, kann keine brauchbare Kritik des Lohnarbeitsmodells und des Arbeitsbegriffes entwickelt werden. Die Rolle der unbezahlten Hausarbeit wird bei der geforderten Entkoppelung von Einkommen und Arbeit, die sich nur auf die Lohnarbeit bezieht, verdeckt. Einmal egoexpress nach Freiburg und zur=FCck, bitte Helmut Reinecke: Kryptogramme der Macht, Freiburg: =C7a ira, 1998 von Dirk Kretschmer "Kryptogramme der Macht. Philosophische Attacken" heisst das Buch, das bei einer Redaktionssitzung der farce vor mir auf dem Tisch liegt. Autor ist ein gewisser Helmut Reinicke. Mmh, schreibt der nicht Kinderbuecher oder so? Nee, der ist Professor f=FCr Philosophie in Flensburg, erfahre ich aus der Kurzinfo des Freiburger =C7a ira-Verlags, und da=DF er schon so einiges veroeffentlicht hat. Etwa ein Hegel-Register und "Revolte im buergerlichen Erbe" (was immer das auch bedeuten mag) in den 70ern oder die "Gaunerwirtschaft" in den 80ern. Zuletzt was zur "Sozialpathologie der Deutschen" und "Verdammtes Mexiko". Warum verdammt? Eine Freundin erz=E4hlt mir dann spaeter, dass der Reinicke nach USA geflogen ist, sich dort den Kofferraum voller Donnerbuechsen gepackt hat und damit die Zapatistas in Chiapas begluecken wollte. Sah ja auch scheisse aus, die sind teilweise mit Holzgewehren rumgerannt, als alles anfing, im Januar 1994. Hat aber nicht geklappt. In Mexiko wird sein Wagen durchsucht. Den mexikanischen Cops ist der Gringo aus Germany mit dem Buffalo-Bill-Bart wohl nicht ganz geheuer. Reinicke landet im Knast. Verdammtes Mexiko? Verdammt daemlicher Plan! Was die Bilder nicht erz=E4hlen Ronit Matalon: Was die Bilder nicht erzaehlen, Reinbek: Rowohlt, 1998 von Micha Elm Was die Bilder nicht erzaehlen ist eine autobiographisch gefaerbte Erzaehlung von Ronit Matalon. Sie stoebert der Geschichte ihrer Familie nach; einer Familie juedischer Herkunft im Kairo der dreissiger Jahre, die oekonomisch verarmt, kulturell dem Grossbuergertum nahestehend, mit der 1952 von Nasser initierten sozialistischen Machtuebernahme das Land verlassen muss. Zwei Kapitel des Romans sind Essays einer anderen Autorin, Jacqueline Kahanoffs, die Matalon dazu verwendet, die Stimmung im Kairo der dreissiger Jahre zu beschreiben. In ihnen kommt die Zerrissenheit der jungen Frauen der juedischen, griechischen, syrischen und koptischen Minderheiten zum Ausdruck, deren Emanzipation mit ihrer gehobenen Bildung enden soll. Die Frauen sehen sich in einer Vermittlerinnenrolle zwischen europaeischen Befreiungsideen und arabisch-moslemischer Gesellschaft. encore.une.farce FEED THE RICH! Call for solidarity with 'Cherrie Pie 3' Die Fiktion vom wilden Balkan von Mark Terkessidis BEING ABLE TO SAY NEITHER / NOR Cynthia Cockburn (WIB London) Zivile Ziele von Florian Schneider

 

02.06.1999
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