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Northeim: Demo 26.6.: Weg mit der faschistischen Kameradschaft Northeim!

WEG MIT DER FASCHISTISCHEN KAMERADSCHAFT NORTHEIM!

Am 26. Juni 1999 wird eine Demonstation gegen die faschistische
Kameradschaft Northeim stattfinden. Die Demonstration soll ein deutliches
Signal vieler verschiedener gesellschaftlicher Kräfte gegen den
organisierten Neofaschismus in der Region Northeim stattfinden. Beginn: 13
Uhr Ort: Northeim, Am Münster Busabfahrt Göttingen: 11.30 Uhr, Schützenplatz

Im folgenden Text wird ein Überblick über die Aktivitäten der Kameradschaft
Northeim und insbesondere über die Person Thorsten Heise dargestellt,
welcher eine Schlüsselrolle in der organisierten Naziszene einnimmt.

Thorsten Heise und die Kameradschaft Northeim Bis zum Verbot der FAP
(Freiheitliche Arbeiterpartei Deutschlands), war Thorsten Heise
Landesvorsitzender dieser neofaschistischen Partei. Die Mitglieder fielen
durch Brutalität und Überfälle gegen Andersdenkende auf und rekrutierten
sich vorwiegend aus dem Nazi-Skinhead-Spektrum. Auch der Faschist O. Simon,
der Silvester 1990/91 Alexander Selchow in Rosdorf bei Göttingen erstach,
war FAP-Anhänger. 1989 versuchte Thorsten Heise einen libanesischen
Flüchtling zu überfahren. Zum anstehenden Prozess 1991 tauchte er unter,
wurde jedoch kurz darauf in Berlin gefaßt. 1990 führte er einen Angriff von
80 Faschisten auf das Jugendzentrum Innenstadt (JUZI) in Göttingen an.
Mehrfach fiel er wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und
Körperverletzung auf. Thorsten Heise kann getrost a ls juristisches Phänomen
bezeichnet werden. Staatsanwaltschaft und Gerichte verurteilten ihn, wenn
überhaupt, nur zu Bewährungsstrafen - zuletzt im November 1998 wegen
Körperverletzung und im Mai 1997 wegen Verwendung ver fassungswidriger
Symbole. Ein Verfahren gegen ihn, wegen uneidlicher Falschaussage beim
sogenannten Mackenrode-Prozeß im April 1998 steht noch aus. Heise versuchte
durch seine Zeugenaussage in Zusammenarbeit mit der Gött inger
Staatsanwaltschaft die Verurteilung eines Antifaschisten zu ermöglichen,
obwohl dieser ein Alibi hatte. Nur ein einziges Mal wurde Heise zu einer
8monatigen Haftstrafe verurteilt: als er 1994 SchülerInnen mit einer
Gaspistole beschoß. Seit dem Ende seiner Haftstrafe 1996/97 tritt Heise
wieder in der Öffentlichkeit auf, jetzt nicht mehr als "Parteifunktionär der
FAP", sondern im Zusammenhang mit der "Kameradschaft Northeim". Zur Zeit
existieren- neben d en Wahlparteien- faktisch nur noch die NPD/JN und die
sogenannten Unabhängigen Kameradschaften (UK). Die UK wollen sich nicht
uneingeschränkt unter das Banner der NPD stellen, sind eher
nationalsozialistischer Ideologie u nd Symbolik verhaftet und rekrutieren
ihre Anhänger größtenteils aus der westdeutschen Nazi- Skinheadszene. Auch
die Kameradschaft Northeim gehört zu den UK. Thorsten Heise organisiert als
deren Anführer nach wie vor di e faschistische Szene in und um Northeim.
Regelmäßig finden bei ihm zu Hause (Mittelweg 21 in Northeim)
"Kameradschaftsabende" statt. Er ist bis heute Bindeglied zwischen
rechtsorientierten Skinheads und faschistischem Sp ektrum. Neben Parteien
und Organisationen hat sich in der Naziszene eine Struktur mit eigenen
Bands, Labels und Vertrieben entwickelt. Auch hier spielt Heise als
Konzertveranstalter eine wichtige Rolle. Er veranstaltete zahlreich e Nazi-
Skin-Konzerte, mit bis zu 1000 Teilnehmern. 1997 wurde bei ihm eine
mittlerweile verbotene CD ("Northeim Vol.1") produziert. Rechtsrock ist für
organisierte Neofaschisten noch heute eine hilfreiche Schnittstelle zu
unpolitischen Jugendlichen, um sie als Nachwuchs für ihre Organisationen zu
gewinnen. Anders als noch vor einigen Jahren ist es dem neofaschistischen
Lager neben den alltäglichem Terror mittlerweile möglich, Großaufmärsche
durchzuführen. An diesen Aufmärschen nehmen zum Teil über 4000 Nazis teil
(März 1998
in München, Mai 1998 in Leipzig, September 1998 in Rostock, ...). Darüber
hinaus fanden und finden regelmäßig kleinere Aufmärsche statt. Thorsten
Heise nahm, teilweise als Organisator, an fast allen Naziaufmärschen der l
etzten Jahre teil.

Die Zeit ist reif... Die Demonstration steht unter dem Motto " Den rechten
Vormarsch stoppen! Weg mit der faschistischen Kammeradschaft Northeim!" und
ist ein Teil der Kampangne " Antifa Offensive 99". Die letzten Aktionen,
wie die Demonstration und Blockade 1994 oder die Demonstration 1996, liegen
bereits einige Jahre zurück. Kommt am 26. Juni nach Northeim. Treffpunkt ist
13 Uhr Am Münster in Northeim. Von Göttingen f ahren um 11.30 Uhr Busse am
Schützenplatz ab. Busfahrkarten gibt es im Buchladen Rote Straße,
Nikolaikirchhof 7, 37073 Göttingen.

Raus auf die Straße, statt heim ins Reich!
Den rechten Vormarsch stoppen!

Informationen über:

Autonome Antifa [M]
c/o: Buchladen Rote Straße
Nikolaikirchhof 7
37073 Göttingen

Tel. 0551 / 770 4889
Fax 0551 / 770 4362
e-mail:  aam@mail.nadir.org
http:www.nadir.org/nadir/initiativ/aam

 

19.06.1999
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