Berlin: Internationaler Block auf Demo am 1.10.
Aufruf zum Internationalistischen Block auf der Demonstration des Berliner
Unterstützungskomitees für die revolutionären Gefangenen in der Türkei
Freitag, 01.10.99, 17 Uhr Kottbusser Tor, Kreuzberg 36
Solidarität mit dem Knastaufständen in der Türkei!
Seit vergangenen Montag kämpfen über Tausend Gefangene in mehr als einem
Dutzend türkischen Knästen gegen ihre unmenschlichen Haftbedingungen. Sie
haben die Gefängnistrakte besetzt, teilweise die Wärter als Geiseln genommen
und verbarrikadieren sich gegen die Angriffe von Polizei und
Sondereinsatzkommandos. Zuvor verübten aus Kurdistan abgezogene Sondereinsatzkräfte der
Polizei ein Massaker im Zentralgefängnis von Ankara. Dabei sind 10 politische
Gefangene unterschiedlicher linker Gruppierungen ermordet worden. Mittlerweile
soll die Zahl der Toten auf über 20 angewachsen sein . Mehrere Gefangenen
wurden durch Folter getötet und durch Messerstiche verstümmelte.
RechtsanwältInnen und Angehörige der Gefangenen wurden nicht zu den Gefangenen gelassen
und teilweise bei Solidaritätskundgebungen vor dem Gefängnis verhaftet.
Solidarität mit dem hungerstreikenden Gefangenen in Peru!
Seit dem 21. September 1999 sind die politischen Gefangenen des
Marinegefängnisses der Militärbasis von Callao, die Genossen Victor Polay Campos,
Peter Cardenas Schulte und Miguel Rincon, allesamt Mitglieder der nationalen
Führung der MRTA (Bewegung Tupac Amaruh) im Hungerstreik. Victor Polay Campos
und Peter Schulte Cardenas befinden sich seit sieben Jahren in diesem
Hochsicherheitsgefängnis, Miguel Rincon seit eineinhalb Jahren. Das
Hochsicherheitsgefängnis der Marinebasis von Callao ist acht Meter unter der Erde
konstruiert worden. Mit 60 cm dicken Wänden und Türen ohne Gucklöcher haben sie
wahre Gräber für lebende Menschen geschaffen, in denen die in permanenter
Isolation Opfer systematischer psychischer und physischer Folter wurden und ihnen
Nahrung und medizinische Versorgung verweigert wird. Unter diesen
Bedingungen und der starken physischen Angeschlagenheit haben sie nun eine Kampfform
gewählt, die ein Ende machen will mit dem unmenschlichen und irrationalen
Haftbedingungen und der Isolation, für die das Fujimori-Regime verantwortlich
ist.
Rettet das Leben der politischen Gefangenen im Iran
Das iranische Regime plant ein erneutes Blutbad unter den politischen
Gefangenen, diesmal gegen die AktivistInnen der Demokratiebewegung vom Juli '99.
4 Personen sind schon zum Tote verurteilt. Hunderte warten noch auf ihre
Verurteilung. Repräsentanten des Regimes drohen unverhohlen der kleinen
jüdischen Gemeinde Irans mit Vernichtung, machen sie doch in antisemitischer
Manier "jüdische Agenten" für die Proteste im Sommer verantwortlich.
VertreterInnen verschiedener exiliranischer Gruppierungen befinden sich seit dem 27.9.99
vor dem iranischen Generalkonsulat in Berlin-Dahlem im Hunger- und
Sitzstreik um gegen die drohenden Massaker in iranischen Knästen zu protestieren
Mit einem Internationalen Block auf der Demonstration am Freitag wollen
wir uns mit den kämpfenden Gefangenen in Peru, Iran und der Türkei
solidarisieren. Auch sitzen noch 7 Gefangene aus der RAF und fast hundert kurdische
und türkische revolutionäre Gefangene (u.a. der PKK und der DHKP-C) in den
Trakten der BRD-Knäste. Die Killfahndung gegen Horst Ludwig Meyer in Wien
zeigt, daß die Vernichtung von RevolutionärInnen herrschende Praxis auch in den
europäischen Metropolen ist und war (Stammheim).
Solidarität mit den weltweiten Knastkämpfen!
Unterstützt die kämpfenden Gefangenen in der Türkei, im Iran und in Peru!
Freilassung aller linken politischen Gefangenen in der BRD!
Freilassung von Andrea Klump!
UnterzeichnerInnen: gruppe mücadele, Unabhängige Antifa FU, Prozeßgruppen
zu den DHKP-C Prozessen, VolksKulturHaus, Komitee zur Unterstützung der
politischen Gefangenen im Iran, Union der Volksfedaian Iran - Deutschland, Linke
Arbeiterunion Iran, Auslandskomitee der Fedaianorganisation (Minderheit),
Iranischer Kulturverein e.V. (Exilkunst), Verein iranischer Flüchlinge in
Berlin e.V.
*Ende*
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