Berlin: Das Clubhaus der Vandalen ist weg!
KEIN RAUM FÜR FASCHISTEN - DAS CLUBHAUS DER VANDALEN IST WEG!
Das Clubhaus war über Jahre ein zentraler Sammelpunkt der faschistischen
Szene in Berlin-Brandenburg. Der Treffpunkt in der Liebermannstr.97
[Berlin-Weißensee] hatte auch internationale Bedeutung im braunen Netzwerk.
Durch entschlossenen antifaschistischen Widerstand wurde das Clubhaus der
Vandalen aus Weißensee vertrieben!
Die Elf Oil Deutschland GmbH [der Vermieter] hat den Vandalen gekündigt. Der
Vertrag mit den Vandalen enthält die Klausel auf ein Jahr Kündigungsfrist.
Die Vandalen selber wollen aber schon vor Jahresende das Clubhaus verlassen.
Die 1982 gegründeten Vandalen kommen aus der Ost-Berliner Heavy-Metal-Szene
und bezeichnen sich selber als ? Ariogermanische Kampfgemeinschaft?. Seit
Mitte der 80er Jahre betreiben die Vandalen auf einem ehemaligen
Fabrikgelände in Weißensee ihr Clubhaus. Schon vor der Wende hatten die
Vandalen gute Kontakte zu westdeutschen Naziorganisationen. Unter anderem
hatten und haben die Vandalen Kontakte zu Arnulf Priem, zu Kadern der FAP
und der ebenfalls verbotenen Wiking-Jugend.
Anfang der 90er intensivierten sich die Zusammenarbeit zwischen den
Faschisten. Die Vandalen waren aktiv am Aufbau der faschistischen Strukturen
in Ostdeutschland beteiligt. Sie beteiligten sich an Wehrsportlagern und an
den jährlichen Treffen in Halbe. Nicht nur westdeutschen Faschisten hatten
mit den Vandalen einen ihrer besten Anknüpfungspunkte in Ostberlin.
Auch österreichische und belgische Naziterroristen knüpften mit den Vandalen
Kontakte, z.B.: Joos Vermeehren, Chef des Flammse Block [einer
faschistischen Gruppe aus Belgien]. Oder auch die VAPO-Aktivisten Günther
Reinthaler und Peter Binder. Die Vandalen versteckten die gesuchten
Naziterroristen nicht nur bei sich, sondern vermittelten auch Kontakte zu
Waffendealern.
Heute arbeiten die Vandalen eng mit der NPD und dem Blood&Honour - Netzwerk
zusammen. Zum Beispiel bei der Organisierung von Nazipartys, die Vandalen
betrieben nicht nur die Band Landser, sondern auch einen Partyservices mit
Faßbiergroßhandel. Bei größeren Nazikonzerten in Berlin und Umgebung sind
sie immer organisierend dabei.
Landser; Mitglieder der Vandalen gründeten 1993 die Band Landser. Die
Band und ihre Texte sind zwar verboten, trotzdem ist Landser die meist
gehörte Band in der rechten Subkultur. Mit Texten wie ?wenn in der Nacht die
Kreuze brennen, dann könnt ihr stinkenden Kaffer um eure Leben rennen? ruft
Landser offen zur Ermordung von Immigranten auf.
Am 24. Juli wurde durch eine Durchsuchung der Polizei bekannt, daß sich das
Clubhaus der Vandalen in der Liebermannstraße 97 auf einem ehemaligen
Fabrikgelände befindet. Hans B., Mitglied der Vandalen, wollte an diesem
Tage seine Hochzeit mit Susanne Bauer feiern. Die 29jährige arbeitet in der
Pressestelle der NPD in Stuttgart. Aus dem ganzen Bundesgebiet waren
bekannte Faschisten gekommen, so auch der Betreiber des Cafe Germania in
Dresden Helmar Braun und der durch seinen NPD-nahen Musikvertrieb bekannte
Jens Phüse.
Nach dem bekannt wurde, wo sich das Clubhaus der Vandalen befindet, setzte
die Antifa Weißensee zusammen mit dem Antifaschistischen Aktionsbündnis III
[AAB III], durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die Vandalen und den
Vermieter [Elf Oil Deutschland GmbH] unter Druck. Das AAB III informierte
die Presse, Lokalpolitiker und Abgeordnete. Aufgrund der guten
Öffentlichkeitsarbeit konnte ein Bündnis aus über 40 Einzelpersonen,
Parteien und Gruppen organisiert werden. Unter anderem war die
Vizebürgermeisterin aus Weißensee an der Vorbereitung beteiligt. Wir werten
es als großen Erfolg, daß es gelang ein so breites Bündnis gegen die
Vandalen auf die Beine zu stellen. Trotzdem bleibt festzustellen, daß es nur
durch Druck und auf Initiative der Antifa Weißensee und des AAB III zu
Aktionen kam.
Dieses Bündnis bereitete die Demonstration am 11.09.99 vor. Dadurch sollte
der Druck auf die Vandalen und den Vermieter weiter verstärkt werden. Über
800 Menschen konnten am 11.09.99 gegen die Vandalen mobilisiert werden. Wir
halten das für Ausbaufähig, aber für einen Randbezirk in Berlin und die
kurze Mobilisierungszeit ist das heutzutage schon erfolgreich.
Es bleibt zu sagen, daß um effektiv gegen Nazistrukturen vorzugehen, ein
breites Bündnis erforderlich ist, man aber in diesem an seinen eigenen
antifaschistischen Positionen festhalten und versuchen muß seine Ideen
gemeinsam mit dem Bündnis zu realisieren!
Egal wo die Vandalen versuchen werden ein neues Clubhaus zu errichten, werden
wir den AntifaschistInnen vor Ort aktiv helfen dagegen vorzugehen. Hier im
Norden Berlin gibt es immer noch die REP-Bundeszentrale [Pankow], die leider
in letzter Zeit in Vergessenheit geriet. Nicht nur den militanten Rechten
müssen wir antifaschistischen Widerstand entgegensetzen, auch den Rassisten
und Schreibtischtätern. Wer Ausländerhetze betreibt und forciert darf nicht
unbehelligt bleiben!
Deshalb schaut nicht weg, greift ein!
Antifa heißt aktiv werden!
Antifa Weißensee
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