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Aachen: 9.11. Kundgebung

                          

Aus der Geschichte lernen Für eine Zukunft frei von Rassismus,Faschismus,Krieg Gegen das Vergessen In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ließ die nationalsozialistische Führung der Stadt Aachen die Synagoge von ihren Helferinnen und Helfern in Brand setzen. Jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden mißhandelt, ihre Wohnungen und Geschäfte demoliert. 268 Menschen wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen deportiert. All dies geschah unter den Augen, mit der Duldung und teilweisen Zustimmung der Aachener Bevölkerung. Dem Novemberpogrom waren die jahrelange Ausgrenzung, behördliche Erfassung und Kriminalisierung von Menschen aus rassistischer und politischer Feindschaft vorausgegangen. Der 9. November war für sie nicht der Schlußpunkt einer vom rassistischen Wahn getriebenen Staatspolitik, sondern der Beginn der Massenvernichtung von Millionen Menschen. Das darf sich nie wiederholen. 61 Jahre danach darf es keinen Schlußstrich unter die Geschichte geben. Wir rufen zu Kundgebung und Demonstration auf am Dienstag, 09. November 17.30 Uhr Auftakt am Willy Brandt Platz Ansprachen: Gerd Diefenbach, Aachener Friedenspreis; Andrea Genten, Flüchtlingsbeauftrage Bistum ; ein Mitarbeiter der "Wege gegen das Vergessen"; Friedhelm Leitzer und Bärbel Ehlert spielen Klezmer-Musik Damit Auschwitz nie mehr sei... Im letzten Jahr hat Deutschland unter Bruch des Grundgesetzes und des Völkerrechts die Volksrepublik Jugoslawien überfallen. Nach der Beseitigung des Asylrechts ist dies der zweite gravierende Fall, in dem grundlegende Lehren aus der Zeit des deutschen Faschismus missachtet wurden. Daß von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen dürfe, war seit 1945 Konsens. Dieser Konsens wurde am Ende einer Phase der Militarisierung seit 1991 gebrochen. Mitte der 80er Jahre ging es beim sog. "Historikerstreit" noch um den Versuch, Auschwitz zu relativieren, in dem man es mit anderen Greueltaten verglich nach dem Motto "So etwas gab es auch anderswo!" 1999, mit dem Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien, wurden weitere wichtige Grenzen überschritten. - - Zur Begründung der deutschen Kriegsbeteiligung wurde dieses Jahr Jugoslawien mit Nazi-Deutschland verglichen. Der Unterschied zwischen einem Krieg eines Landes gegen andere Staaten und kriegerischen Auseinandersetzungen innerhalb eines Landes wurde einfach weggewischt. Jugoslawien hat kein anderes Land überfallen, im Gegensatz zu Nazi-Deutschland. - - "Nie wieder Krieg" ist die Lehre von Auschwitz. Bis Außenminister Fischer sie umdrehte "Wegen Auschwitz - wieder Krieg". Er hat es auf die Spitze getrieben mit der geschichtslosen Propaganda, wonach das Wissen um Auschwitz den Krieg gegen Jugoslawien nicht nur rechtfertige, sondern sogar notwendig mache. So lässt sich jeder Krieg rechtfertigen! Von der Regierung wurde versucht, das Erbe des Antifaschismus auseinander zu reißen. Krieg und Faschismus sind zwei Seiten einer Medaille. Antifaschismus in Deutschland ist Antimilitarismus oder er ist kein Antifaschismus. Aus der Geschichte lernen: - - gleiche soziale und demokratische Rechte für alle hier lebenden Menschen - - den Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit aller - - das Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda - - die Rücknahme der Änderung des Art. 16 GG (Asylrecht), das Bleiberecht und die Freizügigkeit für alle - - Ächtung und Verbot von Rüstungsexporten als Bestandteil des Grundgesetzes - - Keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder - - Keine Umrüstung der Bundeswehr zur Interventionsmacht Die Demonstration wird unterstützt: Aachener Friedenspreis, Deutscher Gewerkschaftsbund, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der AntifaschistInnen, Asta d. Fachhochschule, Sozialistische Alternative Voran, Partei des demokratischen Sozialismus, Freundschaftsgesellschaft BRD- Kuba, Deutsche Kommunistische Partei, SJD-Die Falken, Asta der Katholischen Fachhochschule, MilitarismusgegnerInnen, Gruppe Z Stolberg, Linke Liste an TH und FH, Fachschaft Philosophie der RWTH, Aachener Antikriegsbündnis, Griechische Gemeinde, Türkisches Volkshaus, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Weitere Veranstaltungen : 19.00 Uhr Aula Carolina, Pontstr.: Gedenkveranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit // 20.30 20,30 Theresienkirche, Pontstr.: Politisches Nach(t)-Denken Freundeskreis christlich- jüdisches Forum

 

09.11.1999
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