Heidelberg: Anwerbungsversuch des VS
Rote Hilfe e.V. OG Heidelberg
Heidelberg, den 06.12.1999
PRESSEMITTEILUNG
Am Freitag, den 03. Dezember 1999 versuchte ein Mitarbeiter des
Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, der sich als
''Klaus Brecht`` auswies, einen jungen Menschen aus dem Umfeld der
linken Szene in Heidelberg für die Mitarbeit bei seiner Behörde
anzuwerben. Der Verfassungsschutz versucht in letzter Zeit immer wieder
- - in besonders infamer Weise -, vor allem junge Menschen für seine
Zwecke zu benutzen, indem die Betroffenen oft bei ihren Eltern
aufgesucht werden. Dies dient aus Sicht des Verfassungsschutzes wohl
dazu, diese Menschen durch die Gegenwart der Eltern in eine
Rechtfertigungssituation gegenüber diesen zu bringen und so größeren
Druck zu erzeugen. Bei dem uns am Wochenende gemeldeten Fall wartete der
Schnüffler sogar ab, bis die betreffende Person einen Gelegenheitsbesuch
bei den Eltern machte, um dann mit der Tür ins Haus zu fallen.
Die Person machte jedoch deutlich, dass keinerlei Interesse an einem
Gespräch besteht und verwies den Beamten des Hauses. Die betreffende
Person verhielt sich in zweierlei Hinsicht absolut richtig:
1. Beamte des Verfassungsschutzes haben keinerlei Befugnisse, eine
Aussage oder Mitarbeit zu verlangen, deshalb verweist mensch sie am
besten gleich des Hauses und
2. die betroffene Person meldete diesen ''Anquatschversuch`` sofort der
''Roten Hilfe e.V.`` und erklärte sich einverstanden, diesen Vorgang zu
veröffentlichen, denn nichts ist dem Verfassungsschutz unliebsamer, als
eine Öffentlichkeit, die seine Arbeit kritisch wahrnimmt und ans
Tageslicht befördert.
Die Rote Hilfe e.V. Heidelberg protestiert hiermit zum wiederholten Male
ausdrücklich gegen die Anwerbeversuche des Geheimdienstes, insbesondere
bei jungen Menschen unter Ausnützung von Familienverhältnissen.
Für die Abschaffung der Geheimdienste!
Solidarität ist eine Waffe!
Rote Hilfe e.V. OG Heidelberg
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