Gera: Antifa-Demo war Teilerfolg
Pressemitteilung des Bündnis gegen Rechts (Gera) vom 12. Februar 2000:
Antifaschistische Demonstration war großer Erfolg
Bisher größte antifaschistische Demonstration gegen NPD in Gera
"Mit 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der antifaschistischen
Bündnisdemonstration haben sich unsere Erwartungen mehr als erfüllt",
kommentiert das Bündnis gegen Rechts Gera die Ereignisse des 12. Februar
in Gera. Das Bündnis, bestehend aus autonomen Antifagruppen,
Gewerkschaften, PDS und Bündnis 90/Die Grünen, hatte dazu aufgerufen, den
Naziaufmarsch zu verhindern und solidarisch mit den Flüchtlingen zu sein.
Leider konnte das Ziel, den Naziaufmarsch zu verhindern, durch das
unverständliche Auftreten des Oberbürgermeisters Rauch, nicht verwirklicht
werden. Rauch hatte im Vorfeld des 12. Februar antifaschistische
Aktivitäten diskreditiert.
Dennoch betrachtet das Bündnis es als Erfolg, dass durch die
Gegendemonstration die Route der NPD erheblich verkürzt wurde.
Als überzogen bezeichnet das Bündnis den Polizeieinsatz. Die eingesetzten
Beamten hätten mehrfach gefilmt und zumindest einmal eine Person
festgenommen. Es waren Sondereinheiten vor Ort.
Mit der Demonstration bekräftigt das Bündnis seine Solidarität mit
Flüchtlingen. In Redebeiträgen wurde eine dezentrale Unterbringung in
Wohnungen gefordert. Durch die praktizierte staatliche Flüchtlingspolitik
würde Rassismus Vorschub geleistet. Flüchtlinge und Menschen ohne
deutschen Pass würden in sämtlichen Lebensbereichen benachteiligt, sei es
bei der Unterbringung, der Bewegungsfreiheit oder dem Anspruch auf soziale
Unterstützung.
Die antifaschistische Demonstration könne nur als Auftakt zu weiteren
Aktivitäten gegen Rechts verstanden werden. "Auch in Zukunft werden wir
uns allen faschistischen Aktivitäten entgegenstellen! Um Nazis
gesellschaftlich zu isolieren und langfristig handlungsunfähig zu machen,
bedarf es der öffentlichen Positionierung vieler gesellschaftlicher
Gruppen und Persönlichkeiten", so eine Bündnisvertreterin abschließend.
- -Ende der Pressemitteilung-
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