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Hannover: Sektiererische und rechtsradikale Gruppe aktiv


PRESSEERKLÄRUNG

Sektiererische und rechtsradikale Gruppe in Hannover aktiv

Am 17. Februar soll die alljährliche Vortragsserie des Schiller-
Instituts im Centralhotel Kaiserhof in der hannoverschen Innenstadt
mit einem Referat des Hannoveraners Frank Hahn zum Thema die
"Idee von der Nation" beginnen. Die Vorträge sollen monatlich, mit
zumeist kulturellen Themen, fortgesetzt werden. Beim Veranstalter
handelt es sich aber keineswegs um eine kulturelle
Bildungseinrichtung, sondern um einen Ableger einer Gruppe, der
von einer kritischen Öffentlichkeit sektiererische und rechtsradikale
Inhalte vorgeworfen werden.

Das Schiller-Institut gehört zur sogenannten LaRouche
Organisation (LO), die auch als Europäische Arbeiterpartei bekannt
ist. Die LO wurde in den 70er Jahren in den USA gegründet und
noch im selben Jahrzehnt nach Europa ausgedehnt. Als erstes
wurde die Europäische Arbeiterpartei gegründet, welche in den
80er Jahren durch die Patrioten für Deutschland ersetzt wurde.
Dabei vollzog sich zugleich auch der Wechsel von einer
sektiererischen linken Position zum Rechtsradikalismus. Bei den
Patrioten war nicht nur der spätere Europaabgeordnete der
Republikaner Emil Schlee sondern auch besagter
Frank Hahn aktiv. Heute tritt die LO unter dem Namen
Bürgerrechtsbewegung Solidarität bei Wahlen mit dem Slogan "Wir
haben das Patentrezept" an.

Die LO wird in der einschlägigen Literatur als klassisches Beispiel
für eine politische Sekte vorgestellt. Mehrere Aussteiger und
Aussteigerinnen haben inzwischen über die inneren Strukturen der
Gruppe berichtet. Verwiesen sei hier auf das Buch von Aglaja
Beyes-Corleis "Verirrt. Mein Leben in einer radikalen
Politorganisation" (Herder Verlag, Freiburg 1994).

Die Inhalte, die die LO vertritt, bestehen aus drei Komponenten:
Totaler Technikfanatismus, dem Glauben an eine
Weltverschwörung und ein vollkommen dualistisches Weltbild,
nach der die Geistesgeschichte in simples Gut und Böse aufgeteilt
wird. Die Besiedelung des Planeten Mars, eine Autobahn von
Europa nach Hong Kong oder die Errichtung von Atomkraftwerken
werden als Lösung für alle Menscheitsprobleme betrachtet.
Umweltzerstörungen, wie z.B. das Ozonloch, werden als natürliche
Phänomene verharmlost. Umweltschützer sind für die LO nur Teil
einer Verschwörung mit dem Ziel die Technik zu vernichten. Hinter
der Verschwörung steht eine britische Elite, die das alte britische
Reich wieder errichten will. Britische Philosophen und
Wissenschaftler stehen, so Veröffentlichungen der LO, schon seid
Jahrhunderten für "zersetzenden Ungeist".

Das Schiller-Institut ist Teil des Verlags-, Vereins-, Parteien- und
Institut- Imperiums des us-amerikanischen Politikers Lyndon
LaRouche. Dieses Netzwerk wird auch eingesetzt, um für
autoritäre Diktaturen, wie z.B. dem Irak oder dem Sudan zu
werben. Immer wieder arbeitet die LO auch mit rassistischen
Gruppen, wie z.B. dem Ku-Klux-Klan oder antisemitischen
Gruppen, wie z.B. dem Nation of Islam, zusammen.

AnhängerInnen der LO stehen vor Banken, Supermärkten,
Postämtern u.ä. im Großraum Hannover. PassantInnen werden
angesprochen, um ihnen Veröffentlichungen zu verkaufen,bzw. zu
schenken oder sie in die Vorträge des Schiller-Instituts zu locken.
Die langen und ermüdenden Vorträge, die an kulturellen Inhalten oft
kaum keinen Sinn ergeben, sind es grundsätzlich nicht, die
deutlich machen, daß es sich bei der LO um eine
hochproblematische Gruppe handelt. Neue Anhänger und
Anhängerinnen werden finanziell und psychisch ausgebeutet, so
berichten Aussteiger und Aussteigerinnen. Ihnen wird die Weltsicht
aus Gut und Böse sowie ein Weltuntergangsszenarium
aufoktroyiert, welches zu Wut und Haß gegen Andersdenkende
führt.

Solche Umtriebe auf den Straßen Hannovers und in den Räumen
des Centralhotels Kaiserhof sollten nicht ohne öffentliche Kritik
bleiben. Den Einwohnern und Gästen der Landeshaupt- und EXPO-
Stadt Hannover sind die Hintergründe der LO größtenteils nicht
bekannt. Dies ist ideal für eine Gruppe, die auf Täuschung setzt.
Nur wenn die kritische Informationen über die Praktiken und
ideologischen Hintergründe dieser Organisation an die
Öffentlichkeit gebracht werden, kann verhindert werden, daß
weiterhin gutwillige Personen auf das Schiller-Institut hereinfallen.


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Rolandstr. 16
30161 Hannover

 

15.02.2000
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