Demo für ZwangsarbeiterInnen-Entschädigung durch Norderstedter Unternehmen
Etwa 60 Menschen - und damit mehr als erwartet - beteiligten sich am Abend
des 21.März an einer Demonstration gegen das Norderstedter Unternehmen
Plambeck & Söhne. Plambeck weigert sich bisher, in den Entschädigungsfonds
der deutschen Wirtschaft einzuzahlen, obwohl dem Unternehmen die Ausbeutung
von mehr als 100 ZwangsarbeiterInnen mittlerweile fast lückenlos
nachgewiesen wurde und Firmenchef Jürgen Plambeck noch vor kurzem sagte, er
würde sich nicht verweigern, lägen genügend Informationen vor. Gleichzeitig
weigert sich Plambeck natürlich, die eigenen Informationen und Dokumente der
Öffentlichkeit vorzulegen. Seit Anfang Dezember bemüht sich deshalb das Info
Archiv Norderstedt erfolgreich, die Firmengeschichte aufzudecken, seit Mitte
Januar gibt es ein Norderstedter Bündnis zum Thema, dem auch AVANTI -
Projekt undogmatische Linke, die Hamburger Bürgerschaftsgruppe REGENBOGEN
und die VVN angehören. Auch nach der Demonstration vom 21.3. wollen die
OrganisatorInnen gegen Plambeck vorgehen, die Demo war nur ein erster
Schritt, den Druck auf die "Familiendynastie" zu erhöhen. Die Demo zog nach
einer halbstündigen Auftaktkundgebung in der Einkaufsstraße "Schmuggelstieg"
zunächst am HSV-Gelände vorbei, wo Plambeck einerseits gerade ein
Internatsgebäude fertiggestellt- und andererseits 1944 unter Ausbeutung von
ZwangsarbeiterInnen Baracken errichtet hat. Anschließend ging es weiter zum
Firmensitz in der Ochsenzoller Straße 147, wo während einer
Abschlußkundgebung auch Filmausschnitte über NS-Zwangsarbeit an das
Firmengebäude projiziert wurden.
Weder Jürgen Plambeck, noch Senior-Chef Edmund Hinrich Plambeck haben sich
bislang zu der neuerlichen Aktion geäußert. Weitere - inhaltliche -
Informationen zur Plambeck-Geschichte und Entschädigungsforderungen gibt es
unter www.pds-sh.de/bo-norder/nadelstiche.htm, und da in den Ausgaben 12/99
und 01/00. Ansonsten ist das Norderstedter Bündnis zu erreichen unter c/o
Soziales Zentrum Ulzburger Straße 6a 22850 Norderstedt Fax: 040 / 529 50 104
ZwangsarbeiterInnen entschädigen !!
Plambeck muß zahlen !
Kein Vergeben - Kein Vergessen !
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