Eisenach: Antifademo am 25.03.00
Pressemitteilung des AK AntiFa/AntiRa (PF 1245; 99802 Eisenach)
Eisenach, 11.03.2000
Klares Bekenntnis zu Courage und gegen Neofaschismus
Unterstützerkreis der antifaschistischen Bündnisdemonstration in seiner
Breite für Eisenach bisher einmalig
Ein klares Bekenntnis für Courage und gegen Neofaschismus will ein breites
gesellschaftliches Bündnis mit einer Demonstration am kommenden Samstag in
Eisenach setzen. In dem Aufruf heißt es: "Wir, die Unterzeichnenden
erklären hiermit, heute und in Zukunft nicht tatenlos zuzusehen, wenn
Menschen die Grundlagen eines vom Gedanken der Verständigung getragenen
gleich-berechtigten Zusammenlebens aller angreifen."
Beginnen wird die Demonstration am 25. März um 13.00 Uhr an der Werner-
Assmann-Halle.
Zu den Aufruferinnen und Aufrufern gehört der Arbeitskreis Antifaschismus/
Antirassismus, das DGB-Ortskartell Eisenach, Landesjugendpfarrer Ricklef
Münnich, die Kreisverbände der PDS, SPD und FDP, Mehr Demokratie e.V. und
weitere Gruppen und Einzelpersonen. Damit ruft ein für Eisenach bisher
einmaliges breites Bündnis zu einer antifaschistischen Demonstration auf.
Mit der Demonstration solle ein Klima gegen Rechts geschaffen werden.
Die öffentliche Debatte über den Umgang mit rechten Aufmärschen reduziere
sich allzu oft auf die Frage des Verbotes. Weder mit noch ohne Verbote
könne das Anwachsen neofaschistischer Strukturen gestoppt werden.
Erforderlich sei, dass sich mehr Menschen gegen Rassismus, Nationalismus
und autoritäre Politikmodelle bekennen. Wenn Alt- und Neonazis öffentlich
auftreten, müsse die demokratische Gesellschaft sich politisch und
öffentlich dagegen positionieren.
Zu viele Menschen und Organisationen der Zivilgesellschaft hätten in der
vergangenen Zeit gegenüber faschistischen Aktivitäten geschwiegen.
Stadtbekannter Neonazi meldet "Mahnkundgebung" an
Eine "Mahnkundgebung" hat ein stadtbekannter Eisenacher Neonazi für die
Zeit der antifaschistischen Bündnisdemonstration vor seinem Haus
angemeldet. Die "Mahnkundgebung" könnte anreisenden Neofaschisten als
Legitimation dienen, von der Polizei nicht an den Stadtgrenzen abgewiesen
zu werden.
Mit dieser "Mahnkundgebung" zeige sich einmal mehr, dass Neofaschisten
sich in Eisenach organisieren und keine Scheu besitzen, ihre
menschenverachtende Politik auf die Straße zu tragen.
"Neofaschisten und Rassisten können sich nur dann durchsetzen und
öffentlich präsent sein, wenn nicht genügend Menschen aufstehen und
Widerstand leisten. Wir werden nicht hinnehmen, dass rechte Politik
Menschen wegen ihres sozialen oder politischen Hintergrunds, wegen ihrer
Herkunft, wegen ihrer weltanschaulichen, religiösen oder sexuellen
Orientierung, wegen ihres Aussehens oder einer Behinderung diskreditiert
oder diskriminiert", so ein Vertreter des Arbeitskreis Antifaschismus
(Eisenach).
- - Ende der Pressemitteilung -
Zur Demonstration rufen auf:
Antifaschistische Aktion eisenach; Arbeitskreis Antifaschismus/
Antirassismus - Für internationale Solidarität; DGB-Jugend Thüringen; DGB-
Ortskartell Eisenach; FDP KV Eisenach; GewerkschafterInnen für
Menschenrechte-Gegen Faschismus und Rassismus (Eisenach); Landesstelle für
Evangelische Jugendarbeit in Thüringen; Klaus Schüller (DGB-Landesbezirk);
Kurdistan Initiative Eisenach; Mehr Demokratie e.V.; Peter Grohmann (Autor
und Kabarettist); PDS KV Wartburgkreis; Ricklef Münnich
(Landesjugendpfarrer); Sigfried Linke (Gewerkschaftssektretä DGB
Südthüringen); SPD KV Eisenach; Thomas Schmidt (Kreisvorsitzender DGB-
Südthüringen); Thüringisches Umweltzentrum; Ulrich Heiß (Pfarrer,
Eisenach); Ulrich Töpfer (Bündnis 90 - Die Grünen/KV Schmalkalden-
Meiningen); Uta und Dieter Bernecker (Thüringer Bibelgesellschaft);
AnStiftung Dresden - Projekte gegen das Vergessen (Stand: 21.03.00)
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