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Eisenach: Antifa Demo am 25.03.00

Überlasst den Nazis nicht die Straße!
Courage zeigen! nicht im Gleichschritt marschieren!

In letzter Zeit gestaltet sich Thüringen immer mehr zum Aufmarschgebiet
der "Rechten Szene". Fast wöchentlich finden mittlerweile
Demonstrationen, Konzerte, Plakataktionen, Infostände, etc. von Alt- und
Neonazis statt. Kaum ein Tag vergeht, wo nicht wieder Jagd auf Linke,
Flüchtlinge, Homosexuelle, u.s.w. gemacht wird.
Auch in Eisenach ist eine Organisierung der Naziszene zu beobachten. Aus
einem losen Zusammenhang einzelner Neonazis ist mittlerweile die
"Kameradschaft Eisenach" geworden. Laut eigenen Informationen der Nazis
und Briefen an vermeintliche AntifaschistInnen, wollen sie dieses Jahr
in Eisenach die "Nationale Offensive 2000" starten. Ihre erste Aktion
war im Januar ein Kameradschaftsabend in Mosbach. Bei allen Aufmärschen
der NPD in Thüringen sind Eisenacher Neonazis zu sehen, meistens in der
1.Reihe.
Ihren Schwerpunkt wollen sie dieses Jahr allerdings auf Eisenach legen.
Mit Flugblatt- und Plakataktionen, Infoständen, Kameradschaftsabenden,
Demonstrationen, etc. wollen sie sich auch hier die Straße erobern. Dazu
schreiben sie in einer Pressemitteilung: "Wichtig sei auch , ... , daß
der Otto Normal Verbraucher merke, daß nicht wie von den Systemmedien
und selbsternannten Antifaschisten behauptet, wir versuchen mit Gewalt
zu argumentieren oder etwa kriminelle Faschisten seien." Allerdings
fällt es schwer, das zu glauben. Erinnern wir uns nur an die geplante
NPD Demonstration am 14.8.1999 in Eisenach. Am Vorabend wurde der
Anmelder der Demo, Patrick Wischke, zu Hause verhaftet, weil er seine
Mutter zusammengeschlagen hatte. Wischke, führendes Mitglied der
"Kameradschaft Eisenach", ist schon mehrfach wegen Körperverletzung
angeklagt und auch verurteilt wurden. Eisenach ist ein beliebter
Wallfahrtsort des rechten Spektrums: 1997 wollte sich die sogenannte
"Offensive für Deutschland" auf der Wartburg gründen. Dies verhinderten
antifaschistische Proteste.
Jährlich findet der Burschentag der Deutschen Burschenschaft in Eisenach
statt.
Im Vorfeld der Landtagswahlen gab es Infostände und einen
Demonstrationsversuch der rechtsextremen NPD.
Am Rand von antifaschistischen Veranstaltungen provozierten mehrmals
Neonazis.
Den Thüringer Innenminister Köckert scheint das öffentliche Auftreten
der Neonazis nicht zu stören, antifaschistische Aktivitäten hingegen
schon: Als im Sommer letzten Jahres mehrere hundert Menschen gegen die
Burschenschaften in Eisenach auf die Straße gingen, sprach Köckert von
anreisenden Chaoten und Gewalttätern. Kommt es zu rechten Aufmärschen,
wie am 26.02.2000 in Erfurt, wo Parolen wie "Ausländer Raus" skandiert
wurden, ist aus dem Innenministerium nur zu hören, "daß auch Neonazis
ihre Meinung frei äußern dürften." Wenn Neonazis mit ihrer
Meinungsäußerung Grundrechte außer Kraft setzen, ist das mehr als
fragwürdig. An eine politische Positionierung gegen Rassismus und die
Unterstützung antifaschistischer Proteste wird im Innenministerium nicht
gedacht.
Wir sind nicht gewillt, einer derartigen Entwicklung länger zuzusehen.
Deshalb unterstützen wir, die Antifaschistische Aktion eisenach(AAe),
die am 25.3.2000 stattfindende Bündnis-Demonstration. Wir wollen an
diesem Tag mit vielen Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen
Spektren in Eisenach auf die Straße gehen, um ein Zeichen gegen
Faschismus und Rassismus zu setzen. Eine weiterführende Diskussion über
den Umgang mit Neonazis ist aber dringend notwendig.
Denn nicht mit Verboten von Naziaufmärschen und Organisationen wird das
Problem Neofaschismus gelöst. Die Rassisten und Faschisten können dann
sicher auftreten, wenn sie eine breite Akzeptanz durch die Bevölkerung
erfahren. Daher ist es notwendig, das viele gesellschaftliche Gruppen
sich öffentlich gegen Rassismus und Faschismus positionieren.
Wir fordern alle auf, entschlossen Alt- und Neonazis entgegenzutreten!
Kampf dem Faschismus in Eisenach und überall!
Organisiert den Antifa-Widerstand!!!

Kommt zur Demo:


25/03/00-13/00/Uhr
Werner/Aßmann/Halle
Eisenach

Infos:0170/6508125

 

22.03.2000
Antifaschistische Aktion Eisenach   [Email] [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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