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Eisenach: Auch dieses Jahr Aktionen gegen Burschenschaftstreffen!

Leider veranstaltet auch im Jahre 2000 die "Deutsche Burschenschaft" ihren
Burschentag in Eisenach, diesmal vom 15.6.-18.6.. Aber auch dieses Jahr werden sie nicht allein
sein. Denn neben einer antifaschistischen Demonstration wird es wieder
Infoveranstaltungen, Party, Info-stände, etc. geben. Wir lassen nicht zu, daß sich die Hintermänner von
Rostock und Solingen, diejenigen,
die für Patriachat, Ausbeutung und Rassismus verantwortlich sind, ungestört
treffen können.

Die "Deutsche Burschenschaft" steht als drittgrößter Dachverband
studentischer Verbindungen für ein
politisches Spektrum, welches als konservativ bis faschistisch bezeichnet
werden kann.

Schon während des Wartburgfestes 1817 wurde ein Buch des jüdischen Autors
Saul Ascher mit den Worten:
"Wehe über den Juden, so da festhalten an ihrem Judenthum und wollen über
uns Volksthum und Deutschthum
schmähen und spotten!" verbrannt.

Später beteiligten sich die Burschenschaften am Kapp - Putsch und dann am
Hitler - Putsch. Zu Beginn der
30er Jahre hatte sich die Ideologie und Praxis der Burschenschaften an die
der deutschen Faschisten nahezu
angeglichen. Die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurde ausdrücklich
begrüßt. 1935 beschloß die
"Deutsche Burschenschaft" in Leipzig ihre Auflösung, übergab dem "National
Sozialistischen Deutschen
Studenten Bund (NSDStB)" die Fahne der Urburschenschaft und gab die
Vereinigung bekannt.

Heute sind faschistische Strukturen bei der "Deutschen Burschenschaft"
Normalität. So sammelte
beispielsweise die Burschenschaft Germania Halle zu Mainz 1977
Unterschriften für die Freilassung Rudolf
Hess. Auch stellten Burschenschaften ihre Häuser desöfteren
neofaschistischen Gruppierungen zur Verfügung
(z.B. der inzwischen verbotenen FAP). Die Burschenschaft Germania, die in
ihrem Semesterprogramm den
3.Oktober als "Tag der kleinstdeutschen Einheit" bezeichnet, veranstaltet in
ihrem Haus auch Veranstaltungen
zu denen zum Beispiel der Auschwitzleugner David Irving geladen war.

Eisenach ist auch nicht zufällig gewählt. Hier steht das
"Burschenschaftsdenkmal", und die Wartburg, wo 1817
das erste Wartburgfest stattfand. Auch können die Burschenschaftler sich
leider auf den Rückhalt in der
Bevölkerung, des Großteil der Parteien und des Bürgermeisters sicher sein.

Welche historische Rolle Korporationen tatsächlich gespielt haben und heute
noch spielen, auf welche Wert-
vorstellung sie sich berufen, bleibt oft unerwähnt. Verständlich, denn sonst
würde sich der Mythos der
freiheitlichen, fortschrittlichen, demokratischen Tugenden der Korporationen
in kürzester Zeit in Luft
auflösen. Antisemitische Hetze, chauvinistische Kriegsbegeisterung,
frauenverachtender Traditionalismus,
die Nichtaufarbeitung des Nationalsozialismus und die personellen
Überschneidungen zwischen NS - Zeit
und BRD, würden mit ihnen in Verbindung gebracht.


Also auf nach Eisenach!
Es wird kein Burschentreffen ohne uns geben!
Wartet auf weitere Ankündigungen!

Kontakt:
Antifaschistische Aktion eisenach
Grimmelsgasse 2b
99817 Eisenach
Funk: 0170/6508125
e-Mail:  AAeisenach@hotmail.com

 

06.04.2000
Antifaschistische Aktion Eisenach   [Email] [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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