nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Berlin: zum Staudamm von Itoiz

Pressemitteilung
Aktionscamp gegen das Staudammprojekt bei Itoiz / Baskenland
vom 12.-14. Mai 2000

Nach den spektakulären Aktionen der ? Solidari@s con Itoiz? Ende
Januar in Berlin gibt es weitere Aktionen unter internationaler
Beteiligung. Vom 12. bis zum 14. Mai findet im Baskenland ein
dreitägiges Aktionscamp gegen ein Staudammprojekt bei Itoiz /
Navarra statt. Zu diesem Camp werden UnterstützerInnen aus
ganz Europa erwartet. Mit den Aktionen dieses Camps soll erneut
auf die aktuelle Situation rund um den Staudamm von Itoiz
aufmerksam gemacht werden.

Ausserdem begann gestern, am 8.5. 2000, der Prozess gegen die
beiden Frauen, Teil des Kollektives ? Solidari@s con Itoiz? wegen
Sabotage an 34 Baumaschinen.

Die Aktionen

Nach zahlreichen gewaltfreien öffentlichkeitswirksamen Blockaden
und Besetzungen, die jedoch keine ausreichende Wirkung
erzielten, entschieden sich die  Solidari@s con Itoiz zum
eigenmächtigen Durchsetzen des Baustopps:

Am 06. April 1996 durchtrennten sie die Drahtseile der
Betonförderanlage. Diese Anlage war das Herzstück der Baustelle
und beförderte jeden Tag 4200 m³ Beton vom Mischwerk über das
Tal. Mit dieser Aktion legten sie die Baustelle für elf Monate lahm.
Die acht solidari@s ließen sich an Ort und Stelle von der Guardia
Civil festnehmen. Die gesamte Aktion wurde von der Presse
beobachtet, dokumentiert und veröffentlicht.

Der Kern des Urteils im anschließenden Prozeß bildet das
fünfminütige Einsperren des Wächters während der Aktion. Das
Strafmaß hierfür beträgt für jeden der acht solidari@ vier Jahre
und elf Monate. Die Sabotage wurde mit drei Wochenenden Haft
und umgerechnet ca. 24 Mio. DM Entschädigung für die
Baufirmen bestraft.

Am 20. September 1998 zerstörten zwei Frauen der Gruppe
solidari@s con itoiz 34 Baumaschinen auf der illegalen Baustelle
der Umfahrungsstraße, die durch die Naturschutzgebiete gebaut
wurde. Sie zeigten sich selbst an. Ihnen wird unterstellt, daß sie
als Frauen nicht über das technische Wissen, das für solch eine
Aktion notwendig sei, verfügten. Das Gericht geht davon aus, daß
sie mit ihrer Selbstanzeige Männer schützen würden. Diese
unglaublich dumme und sexistische Unterstellung hatte zur Folge,
daß sich 1400 Frauen aus ganz Europa im Zusammenhang mit
dieser Aktion selbst anzeigten. Die Anklage fordert drei Jahre Haft
für die beiden Frauen.

Um den Protest gegen dieses Staudammprojekt zu verbreitern,
haben die  solidari@s con itoiz von Dezember 99 bis März 00
diverse Informationsveranstaltungen und spektakuläre
Besetzungsaktionen durchgeführt:

Zum Beispiel die Besetzung des ?milleniumwheel? (London), des
Internationalen Gerichtshofes (Den Haag), Besetzung des
Brandendurger Tor und des Fernsehturms (Berlin), die
Abseilaktion am Petersdom (Rom).

Am 21. März störten sie die Eröffnungsveranstaltung des ?World
Water Forums? massiv. Zwei Mitglieder stiegen auf das Podium,
wo gerade die Eröffnungsrede gehalten wurde. Sie rissen sich
zuvor die Kleider vom Leib und hatten sich mit Handschellen
aneinander gekettet. Mit erhobenen Armen riefen sie Parolen
gegen enorme Staudammprojekte und die Privatisierung des
Wassers. In Abständen von wenigen Minuten seilten sich weitere
AktivistInnen der Gruppe vom Balkon ab, ketteten sich an die
Sitze und riefen Parolen, warfen Stinkbomben und störten die
Rede immer wieder mit lautstarkem Protest.

Freispruch für alle  solidari@s con Itoiz
Keine unsinnigen Großprojekte - nirgendwo!


 Solidari@s con  Solidari@s Berlin


 

11.05.2000
Solidari@s con Solidari@s Berlin   [Aktuelles zum Thema: Int. Solidarität]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht