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Dessau: Naziueberfall im Stadpark

+++Brutaler Naziüberfall am vergangenen Sonntag im Dessauer Stadtpark++
+++mosambikanisches Opfer weiterhin in Lebensgefahr+++
+++menschenverachtende Tat eindeutig neofaschistisch motiviert+++

Am vergangenen Sonntag gegen 2 Uhr Morgens überfielen mind. 3 Neonazis
den
Mosambikaner A. im Dessauer Stadtpark und schlugen ihn brutal zusammen.
Seine
Verletzungen sind so schwerwiegend, dass er zur Zeit (13. Juni) auf der
Intensivstation des Dessauer Klinikums liegt und weiterhin in
Lebensgefahr
schwebt. Offensichtlich war das in Opfer gerade auf dem Nach-Hause-Weg,
als es
von den Nazischlägern überfallen wurde. Die 16 17 und 25 Jahre alten
Nazis, alle
befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft, grölten während der Tat

neofaschistische Parolen, dieser Umstand wurde selbst vom zuständigen
Staatsanwalt nicht dementiert. Das mordlustigeTrio nahm dabei den Tod
des Opfers
zumindestens billigend in Kauf, zogen sie doch ihr Opfer nach der
Prügelorgie
die Kleidung aus, warfen den bereits schwerverletzten in einen Gestrüpp
und
erschwerten der eintreffenden Rettungsmannschaft somit dessen Auffinden.
In einem gesamtgesellschaftlichen Klima, in dem Rassismus auf der
Tagesordnung
steht, sind die prügelnden Neonazis nicht mehr und nicht weniger als der

"ausführende Arm" dieses rassistischen Konsenses bei einem großen Teil
der
bundesrepublikanischen Bevölkerung. Mit Hetz- und Verteuflungskampagnen,
in
Dessau insbesondere auf die nichtdeutschen SchwarzafrikanerInnen
foccusiert,
schaffen kommunal verantwortliche Stellen und die zuständigen
Polizeibehörden
genau jenes Rahmenszenario, dass willfähige Neonazis nur als
Handlungsaufforderung interpretieren können.
Das die beteiligten Neonazis nicht aus Dessau kommen, eine etwaige
Tatbeteiligung - und/oder Billigung regionaler Neonazis kann momentan
nicht
völlig ausgeschlossen werden, ist nicht mehr als ein Zufall und
hundertprozentig
kein Indikator dafür, dass es hier keine funktionierende
Neonazistrukturen geben
würde.
Besonders in den vergangenen 12 Monaten ist in Dessau eine
Reorganisierung der
Neonaziszene zu beobachten. Diese kulminiert u. a. in der Beteiligung
Dessauer
Nazis bei diversen NPD/JN-Aufmärschen und in den guten Kontakten zum
überregional bedeutenden Nazizentrum im Köthener Holländerweg .

Faschistische Strukturen aufzeigen und angreifen!!!
Den Nazischlägern kein ruhiges Hinterland!!!
Neonazis isolieren statt gesellschaftlich tolerieren!!!

Demo: Freitag, 16. Juni, 18.00 Uhr Rathaus Dessau

Infos+Kontakt: Offenes Antifaplenum Dessau, Tel.-Nr.: 0178 2283735
Fax: 0340/ 26 60 220; e-mail: querkopf@t-online.de

 

14.06.2000
Offenes Antifaplenum Dessau   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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