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Halle: NPD Veranstaltung - ein Bericht

Presseerklärung der ag antifa-antira im StuRa der MLU Halle-Wittenberg


Am 14.6.00 fand in Halle/S eine Veranstaltung des NPD-Landesverbandes
Sachsen-Anhalt statt.
Veranstaltungsort war die Gaststätte Krug zum grünen Kranze; im Stadtteil
Kröllwitz, zu dem potentielle Teilnehmer über einen Schleusungspunkt am
halleschen Hauptbahnhof gebracht wurden. An diesem Treffen nahmen ca. 70
Neonazis aus Sachsen-Anhalt, hier vor allem aus Köthen, Halle und Merseburg
teil. Weiterhin war Andreas Storr aus Berlin, ehemaliger stellv.
JN-Vorsitzender und Mitglied im NHB (Nationaler Hochschulbund) anwesend.
Organisiert wurde dieses Treffen durch die unlängst gegründete hallesche
Ortsgruppe der NPD. Hauptredner war Udo Voigt in seiner Funktion als
Bundesvorsitzender der NPD. Außerdem waren Beiträge aller Kreisvorsitzender
des Landes angekündigt.
Am Rande der Veranstaltung kam es zu einer Blockade durch ca. 50 Personen.
Mit einem Transparent Kein Platz für Nazis in Halle wurde über
1,5 Stunden die direkte Zufahrtsstraße zum Veranstaltungsort blockiert. Der
Protest direkt vor dem Veranstaltungsort wurde durch zahlreich anwesende
Polizeieinheiten verhindert.
Parallel zu den Blockadeaktionen gab es längere Gespräche mit der
Geschäftsführerin des Krug zum grünen Kranze, in denen ihr
nahegelegt wurde, die Veranstaltung ihrerseits abzubrechen. Obwohl ihr
Unbehagen über die gesamte Situation spürbar war, war sie auf Rat der
Polizei nicht bereit, die Nazi-Veranstaltung in ihren Räumen zu beenden.
Diese Parteinahme der Polizei zugunsten der NPD ist skandalös.
Die Blockade wurde unterstützt durch das Anbringen eines gut sichtbaren
Transparentes an der gegenüberliegenden Burg Giebichenstein mit der
Aufschrift Nazis ins Weltall.
Diese Veranstaltung war ein erneuter Versuch der rechtsextremen Szene, hier
im besonderen der NPD, die Strukturen in Sachsen-Anhalt auszubauen und sich
öffentlich als normale; politische Kraft darzustellen. Aber
sowohl die anwesenden Personen, als auch die bundes- und landesweit
deutliche Funktion der NPD als legales Sammelbecken für Alt- und Neonazis
macht deutlich, worum es den Veranstaltern eigentlich geht.
Der Überfall auf den Mosambikaner Xaver V. in Halle-Neustadt im September 98
und der Mord an dem 39-jährigen Alberto Adriano in Dessau zeigen, wozu die
rechte Szene in Halle und Sachsen-Anhalt fähig ist.

Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich offensiv der schleichenden
Normalisierung rassistischer und faschistischer Gedanken und deren
mörderischen Folgen entgegenzustellen!


ag antifaschismus-antirassismus
im studentinnenrat der mlu halle
uniplatz 7
06099 halle-s
 agantifa@hotmail.com
 http://www.uni-halle.de/stura/referate/agantifa/index.htm

 

19.06.2000
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