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Jena: "Brauchtum im Männerbund - Die studentischen Verbindungen"

V E R A N S T A L T U N G S H I N W E I S

"Brauchtum im Männerbund - Die studentischen Verbindungen"

Veranstaltung mit Dietrich Heither, Autor und Mitherausgeber zahlreicher
Veröffentlichungen zur Hochschul- und Studentengeschichte, darunter:
"Füxe, Burschen, Alte Herren. Studentische Korporationen vom
Wartburgfest bis heute", "Blut und Paukboden. Eine
Geschichte der Burschenschaften"

Dienstag, 27. Juni 2000
FSU Jena, Carl-Zeiss-Str. 3
Hörsaal 4
19.00 Uhr

Ist eine Kritik an Burschenschaften auch jenseits des Nachweises konkreter
Verbindungen zur organisierten Rechten möglich? Ist sie nötig? Wir meinen
ja! Burschenschaften zeichnen sich durch eine Struktur aus, die für die
kapitalistische Verwertungslogik ebenso ideal ist wie für autoritär-rechte
Politikmodelle. Zwischen beiden - also Anpassung an Ellenbogenmentalität und
Unterwerfung unter die Standortdebatte auf der einen und rechten Weltbildern
auf der anderen Seite besteht ein Zusammenhang. Gerade bei den
Burschenschaften paktieren beide Elemente ideal miteinander.
Unsere Kritik geht über den bloßen Antifaschismus hinaus. Wir wollen eine
Gesellschaft, in der Selbstbestimmung, soziale Gleichheit und Solidarität
die Grundsätze bilden. Burschenschaften kommen darin nicht vor!

Obwohl gewichtige Differenzen bezüglich des weltanschaulichen und
politischen Charakters existieren, gibt es bei den einzelnen
Studentenverbindungen bzw. bei den jeweiligen Dachverbänden doch auch einen
großen Fundus gemeinsamer Strukturprinzipien und Erscheinungsformen, die in
Begriffen wie "Tradition", "Brauchtum" und "Männerbund" ihren Ausdruck
finden.

Gerade diese "Selbstverständlichkeiten" des korporierten Alltagslebens
sollen in der Veranstaltung problematisiert werden. Die Rede ist dabei von
Erziehungszielen und Persönlichkeitsidealen, von Duell und Mensur, vom
"geregelten Trinken" während einer "Kneipe" sowie vom "männerbündischen
Prinzip".

"Das kann man als Außenstehender nicht verstehen" - so lauten vielfach die
Antworten von Verbindungsstudenten, wenn sie nach einschneidenden
Erlebnisses ihres Studenten- bzw. Verbindungslebens befragt werden. "Kann
man doch" - meint der Referent, der die historischen wie sozialen Funktionen
des Korporationswesens zu durchleuchten versucht.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Antifaschistischen
Hochschulgruppe in Zusammenarbeit mit dem DGB-Bildungswerk Thueringen.
Unterstuetzt wurde sie durch den Studierendenrat der FSU, den Fachschaftsrat
Politik/Soziologie und die Jenaer StipendiatInnengruppe der
Hans-Boeckler-Stiftung.

Die Veranstaltung findet am 27. Juni statt in der
Friedrich-Schiller-Universitaet, Carl-Zeiss-Strasse 3 im Hörsaal 4. Beginn
soll 19.00 Uhr sein.

Kontakt:
Antifaschistische Hochschulgruppe
c/o Schillergaesschen 5, 07745 Jena
Email:  antifahg_jena@hotmail.com
Internet: www.japs-jena.de/antifahg

 

19.06.2000
Antifaschistische Hochschulgruppe   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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