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Unterstuetzt die Bewegung 30. Juni!

                          

Unterstuetzt die Bewegung 30. Juni! Bewegung 30. Juni: "Aktuelle Vorbemerkung: Die Frist wurde bis zum 30. September verlingert. Nähere Infos hierzu, zu den bereits eingetroffenen Spenden, der aktuellen Situation, der Grtndung eines Fördervereins u.v.m. wird die zweite Ausgabe unseres Umstrukturierungs-Infos enthalten, die in wenigen Tagen erscheinen soll. So viel können wir aber jetzt schon sagen: Wir sind nach wie vor dringen auf Eure Unterstttzung angewiesen, da bis zum 30. Juni nur ein Bruchteil der eigentlich benutigten Summe eintraf. Wenn wir das Geld innerhalb der verlingerten Frist nicht zusammenbekommen, ist nach dem 30. September endgültig Sense." *Bewegung 30. Juni* Companeras y Companeros, der Anares Buchvertrieb gibt hiermit bekannt: wenn es uns nicht gelingt, bis zum 30. Juni 2000 mindestens 30.000,- DM aufzutun, wird unser Buchvertrieb eingestellt werden. Hintergrtnde dazu stehen in der Erstausgabe unseres Umstrukturierungs-Infos, das Ihr als Mail oder in gedruckter Form bei uns anfordern kunnt (E-Mail: anares-nord@gmx.net, Postadresse siehe unten) - Ihr kunnt es auch auf unseren Webseiten unter http://www.anares.org/nord/ abrufen. Deshalb haben wir die Bewegung 30. Juni ins Leben gerufen: wenn es uns nicht gelingt, bis zu diesem Zeitpunkt unser Plansoll zu erftllen, werden wir die Aufgabe unseres Vertriebes erkliren. Nun hurt sich die erforderliche Summe einigermassen gewaltig an. Das lisst sich aber durchaus relativieren. Zum Beispiel mtssten sich doch 30 Menschen in unserer Szene finden lassen, die etwas sinnvolles ftr die libertire Bewegung tun wollen. Und zum Beispiel jeweils 1.000 oder 2.000,- DM tbrighaben, um sie uns als Einlage oder Spende zur Verftgung zu stellen. Es mtssen auch keine Einzelpersonen sein. Selbstverwaltete Betriebe, Projekte, Vereine, ASten o.i. kunnen sich selbstverstindlich auch engagieren. Helfen kunnt Ihr uns auch auf andere Weise, z.B. durch Soli-Veranstaltungen wie Konzerte, Partys und ihnliches mehr. So oder so: wenn das Geld nicht zusammenkommt, wird ultimativ ein ftr die Verbreitung emanzipatorischer Medien und die libertire Szene nicht unwichtiges Projekt in wenigen Monaten beendet sein - am Ende. So weit muss es nicht kommen. Es liegt an Euch. Was wir noch alles vorhaben, steht auch im Umstrukturierungs-Info. Und wer mithilft, bekommt seine/ihre Btcher ktnftig portofrei. Solange es uns gibt. Ist das ein Wort? *Also: Unterstttzt die Bewegung 30. Juni!* Viele Grtsse von den Anares-BtcherverschickerInnen Kontakt: Anares Nord, Postfach 1247, 31305 Uetze, Tel.: 0179-4344411 E-Mail:, anares-nord@gmx.de , Web: http://www.anares.org/nord/ Spendenkonto: KontoInhaberIn: S. Helmbrecht, Sparkasse Bremen, Konto-Nr.: 167 96 38, Blz.: 290 50 101, Verwendungszweck (wichtig!): Bewegung 30. Juni *************************************************************************** *Mit entschlossenen Schritten* *den Aufbau der linken Buch-Distribution voranbringen!* *Anares-Umstrukturierungs-Info 1* *I. Entwicklung* Der libertire Buchvertrieb Anares Nord entstand Ende 1989/ Anfang 1990 aus einem sporadischen Btchertisch heraus. Der Impuls ftr diese Weiter-Entwicklung verdankt sich dem Anschluss der vormaligen DDR an das nun wieder gross gewordene Deutschland und dem im Zuge dieses Prozesses wachsenden Nationalismus. Dem hysterischen Vereinigungswahn wollten wir mit unserem Materialienvertrieb, der zunichst mit kopierten Infos an die affentlichkeit trat, unseren Widerstand entgegensetzen. Der Aufkleber "Anarchie statt Deutschland!", unser erstes eigenstindiges Druckprojekt, drtckt das ganz gut aus. 100,- DM ftr die ersten Aufkleber und eine taz-Anzeige waren das "Startkapital" (das wir damit von Beginn an "unterkapitalisiert" waren und welche Folgen das hat - siehe unter Punkt III). Schon bald traten wir der "Anares-Fuderation anarchistischer Verlage und Vertriebe" bei, die zu diesem Zeitpunkt aus ftnf Gruppen im deutschsprachigen Raum bestand. Grundgedanke der Fuderation ist der gemeinsame Austausch und die Kooperation bei bestimmten Projekten, wobei jeder einzelne Vertrieb weiterhin inhaltlich eigenstindig und ukonomisch eigenverantwortlich bleibt. Unser inhaltlicher Bezugsrahmen hat sich inzwischen erweitert. eber die Kritik der Staatlichkeit und des Einschluss-(nach innen) und Abschottungs-(nach aussen)Prinzips Nation hinaus haben wir jetzt Btcher - und in ktnftig zunehmenden Mass auch andere Medien - im Programm, die sich aus der Perspektive einer emanzipatorischen Gesellschaftsanalyse mit Disziplinierungs-, Ausgrenzungs- und Unterdrtckungsstrategien in jeglicher Form auseinandersetzen (siehe z.B. "neoliberale" Deregulierung, Arbeitsgesellschaft, Pidagogik, patriarchale Geschlechterverhiltnisse, "neue Weltordnung", Repression von eher subtilen Methoden bis hin zum Knastsystem etc.). Positiv ausgedrtckt: im Mittelpunkt unseres Programmes steht der Mensch mit seinem Bedtrfnis nach Freiheit auf allen Ebenen, weshalb ein Schwerpunkt Titel zur Geschichte & Aktualitit, Theorie & Praxis libertirer sozialer Bewegungen sind. Entgegen der zunehmenden Kurzlebigkeit des Buchmarktes ist es uns dabei wichtig, gute Btcher muglichst lange lieferbar zu halten "alt" (im Buchhandel heute die Bezeichnung ftr ein 2, 3 Jahre altes Buch) heisst nicht zwangsliufig "veraltet"! *II. Arbeitsfelder/ Publikationen* *1. Arbeitsfelder* Wir sind weit mehr, als eine Buchhandlung, die ihre Btcher eben in Pickchen packt, statt sie den AbnehmerInnen direkt in die Hand zu drtcken. Ein eberblick tber unsere diversen Aktivititen - von denen einige angesichts der latent prekiren Muglichkeiten allerdings sehr "stiefmttterlich" behandelt werden - wird dies verdeutlichen: - - am ehesten mit den Arbeiten einer "normalen" Buchhandlung identifizierbar ist unsere Abteilung "Versandbuchhandlung". Hier versuchen wir trotz wachsender Themenvielfalt unserem Anspruch, Btcher nicht nur zu vertreiben, sondern sie auch zu lesen, gerecht zu werden. Die ausgewihlten Titel kommentieren wir in unseren gedruckten Katalogen und im Internet kurz - beileibe nicht immer unkritisch. Von der Programmbreite her sind wir der mit Abstand umfangreichste Mailorder libertirer Btcher im deutschsprachigen Raum. eber die Zusammenarbeit mit Buchliden kunnen wir dartber hinaus jedes lieferbare Buch besorgen. - - eine Reihe von Klein(st)verlagen und Broschtren verkaufen wir nicht nur an EinzelbestellerInnen, sondern auch an WiederverkiuferInnen (Buch- und Infoliden, Btchertische). Das nennt mensch in der Buchhandelsbranche "Verlagsauslieferung". Verlage und Broschtrengruppen, die mit uns kooperieren muchten, sind gerne dazu aufgefordert, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Ein ausgewihltes Programm wird auch tber ca. 30 Depotbuchliden vertrieben (Adressen auf Anfrage). - - aufgrund unseres umfassenden Programmes sind wir in der Lage, auf vielen Veranstaltungen (Lesungen, Vortrige, Tagungen, Kongresse, Buchmessen etc.) themenspezifische Btchertische durchzufthren bzw. Btchertischgruppen entsprechend auszustatten. Sprecht uns an, wenn ihr in eurer Stadt eine Veranstaltung plant! - - ein ca. halbjihrlicher bis jihrlicher "Antiquariatskatalog" beinhaltet jeweils ca. 1.500 bis 2.000 Btcher, die zum grussten Teil im reguliren Buchhandel lingst vergriffen sind. Er stellt somit eine Fundgrube dar ftr Menschen, die ganz spezielle Titel aus unseren Themengebieten suchen. Demnichst soll dieser Katalog auch jeweils aktualisiert ins Internet gestellt werden. Ihr sucht einen speziellen Titel? Fragt uns, wir werden sehen, was sich machen lisst! - - der Bereich "Modernes Antiquariat" umfasst Titel, die wir als Restauflagen von den Verlagen preisermissigt aufgekauft haben und deshalb nun zu reduzierten Preisen weitergeben, an EinzelbestellerInnen wie an WiederverkiuferInnen. Fragt nach unserer aktuellen Liste Modernes Antiquariat Nr.5! - - es gibt noch eine ganze Menge weiterer Aktivititen: wir furdern nach Kriften uns wichtig erscheinende Publikationen (von der inhaltlichen Unterstttzung bis zum selbst geschriebenen und produzierten Buch, siehe Abschnitt 2.), organisieren libertire Buchmessen (na ja, wtrden wir jedenfalls gerne wieder - die letzte 1993 in Frankfurt ist noch heute vielen in guter Erinnerung) undundund... *2.Publikationen* Wenn es das Buch, das wir fichtig finden, noch nicht gibt, was spricht dagegen, es selbst zu machen? Ein Verlag sind wir bislang zwar nur ganz am Rande. Da arbeiten wir lieber mit bestehenden, aktiven Verlagen zusammen, die uns nahestehen; dies schon, um im Rahmen unserer Muglichkeiten die vorhandene Infrastruktur zu nutzen und zu stirken. Wie das aussieht, zeigen die folgenden Beispiele. Deutlich wird, das es etliche Btcher ohne Anares nicht (oder nicht mehr) gibe (jedenfalls nicht in der jetzigen Form), auch wenn nicht "Anares" draufsteht. - - bereits unsere eigenen Kataloge, v.a.das bislang vierteljihrliche Anares Info und besonders das jihrliche Vertriebsverzeichnis werden in der libertiren Szene geschitzt, wie uns viele Reaktionen zeigen. Sie werden als Nachschlagewerk gerne genutzt, oft weitergegeben und sind jahrelang im Umlauf, wie uns Bestellungen aus ilteren Katalogen zeigen (da der Bestellwert mit der geiusserten Hochachtung nicht im wtnschenswerten Mass korrespondiert, mtssen wir uns allerdings immer wieder tberlegen, wie weit wir an der relativ umfangreichen Katalog-Herausgabe noch festhalten kunnen) - - die "Anares-Bibliographie lieferbarer anarchistischer Btcher" erschien zuletzt 1995/96. Sie sollte eigentlich zweijihrlich erscheinen, doch offensichtlich ist die Zahl libertirer HistorikerInnen und Archive - von diesen wurde sie hauptsichlich genutzt) zu klein? - - als "Edition Anares" (organisiert tber Anares Bern) haben wir in der Fuderation einige Btcher und Hefte mit herausgegeben, so z.B. Kropotkin.s "Eroberung des Brotes" und Malatesta.s "Anarchismus und Gewalt" - - sehr wichtig ist uns die "Antifaschistische Literaturliste" (zuletzt 1995), die wir zweimal zusammengestellt haben und tber deren Notwendigkeit als Auswahlbibliographie ftr die antifaschistische Bildungsarbeit hier wohl nichts gesagt zu werden braucht; leider liegt das Projekt derzeit wie so vieles aus finanziellen Grtnden auf Eis - - mit "Lernen in Freiheit" (Mtnster 1993) haben wir versucht, mittels anti-pidagogischer Thesen und Pamphlete die erziehungskritische Debatte wieder mit anzustossen und zu aktualisieren - - den Bewegungs-Reprint "SPASSGUERILLA" (mittlerweile 3.Auflage 1997) haben wir mit einem aktuellen Anhang versehen, um aufzuzeigen, dass diese Aktionsform nach wie vor quicklebendig ist - - "Das Recht auf Faulheit" (Grafenau/ Sehnde 1998) haben wir mit einem neuen Vorwort herausgebracht, noch bevor die Krisis-Gruppe mit dem "Manifest gegen die Arbeit" die Lafargue.sche Kritik des Arbeitsethos in die Jahrtausendwende-Zeit tbertragen hat - - Die "Geschichte der Knastarchitektur" von Winfried Reebs (zuerst 1981, 3.Auflage 1996, unter dem Titel "Die Suche nach dem richtigen Vernichtungsbau") war jahrelang vergriffen, bis wir sie mit einem neuen Vorwort nachgedruckt haben - - Die zusammen mit dem Unrast Verlag herausgebrachten "Texte gegen den Knast" (unter dem Obertitel "Freiheit gestreift") sind ein schunes Beispiel ftr die Eigendynamik eines Buchprojektes, das zunichst aus der konkreten Knast-Solidaritit entstand: aus dem Aufstands-Bericht eines Gefangenen erwuchs schliesslich ein ganzes Buch... - - "Die Ethnisierung des Sozialen" (zuerst 1993, Nachdruck 1999) wirft einen anderen Blick auf die Entwicklung in Jugoslawien als den der popularisierten Sichtweisen. Als der Kosovo-Krieg ausbrach, war das Buch nicht mehr erhiltlich - wir haben es aktualisiert neu heraus gebracht - - Alexander Berkman.s Heft "Kronstadt Rebellion" ist ein bis heute wichtiges Korrektiv zu marxistischen Darstellungen. Damit es auf keinem Btchertisch bei Veranstaltungen z.B. zur russischen Revolutionsgeschichte fehlt, haben wir es 1998 nachgedruckt - - Die Doktorarbeit "Zwischen Schreibtisch und Straeenschlacht" von Bernd Drtcke wird wohl ftr die nichsten Jahre die einschligige Gesamtdarstellung der libertiren Presse der 1980er und 90er Jahre bleiben; wir freuen uns, dass wir zur Komplettierung den einen oder anderen Hinweis beisteuern konnten - - Walter G. Neumann.s neue Publikationen "Es lebe das Chaos" und "Die Anarchie lebt" sind (ebenso wie vermutlich seine ktnftigen Publikationen) nur bei uns erhiltlich; ebenso seine ilteren Publikationen aus dem "Verlag ftr die Gesellschaft", dessen Bestinde wir komplett tbernommen haben - - Beispiele ftr unsere Auslieferungs-Titigkeit wiren der Verlag Klemm & Oelschliger (z.B. das zeitlose Manifest der Freiheitssehnsucht, Etienne de la Boetie.s "Knechtschaft"), die Edition Revolutionsbriuhof (z.B. Texte tber die Situationisten und Most.s "Gottespest") und die Eigenpublikationen Jtrgen Mtmken.s in der "edition bandera negra", die sehr gut als Btchertisch-Lekttre geeignet sind - - dem immer schnelleren Verramschen, d.h. "vom Markt-fegen" wichtiger Btcher versuchen wir Einhalt zu bieten, in dem wir diese Titel nicht um jeden Preis muglichst schnell zu verschleudern versuchen; ein gtnstiger Preis ist zwar erstmal korrekt, doch sollten Titel wie "Das Gewicht der Stimme" von Uwe Koch oder der Summerhill-Band von Peter Ludwig linger greifbar (und diskutierbar) bleiben; ein Hindernis dabei ist allerdings auch in diesem Fall wieder die relativ hohe Bindung von Kapital und Lagerplatz *III. Beweggrtnde ftr die Umstrukturierung* *1. Situation des Buchmarktes* Nun haben wir dargestellt, was bislang geschah. Warum nicht bleiben kann, was war, oder auch: warum sich etwas indern muss - das versuchen die folgenden Zeilen zu erliutern. Viele Menschen aus dem linken Spektrum, die unsere Arbeit schitzen, sind erstaunt, dass wir unter den gegebenen Bedingungen tberhaupt noch bestehen kunnen. Tatsichlich war das bisher aufgrund viel Idealismus muglich, doch nun ist unser Vertrieb im Rahmen seiner gegenwirtigen Basis an finanzielle & personelle Grenzen gestossen, die eine Weiterarbeit in der bisherigen Form nicht linger ermuglichen. Wir bekommen vielfach signalisiert, das unsere Arbeit ja gut, schun und sinnvoll ist; gleichzeitig wird die eigene Mitverantwortung bei der Aufrechterhaltung der linken Infrastruktur nicht gesehen bzw. scheinen existentielle Probleme ("kein Geld") dem entgegen zu stehen - wihrend Menschen, die frther z.B. einen Teil ihres Erbes selbstverstindlich z.B. dem Netzwerk Selbsthilfe oder linken Projekten zur Verftgung stellten, sich heute eher Geldanlage-Tipps geben und mit Aktien dealen. Im gesamten Buchmarkt - auch dem linken - dominieren die Prinzipien einer Warengesellschaft, in der die Verkaufszahlen mit den Kriterien des (inhaltlichen) "Wertes" verwechselt werden. Diese Prinzipien begtnstigen die "Grossen": aufgekauft oder aus dem Markt/ in den Konkurs gedringt werden heisst die "Alternative". Das gilt besonders ftr die Verlage (Buchproduzenten), ist aber auch ftr uns als Vertrieb ("Mittlerstelle" zwischen der herstellenden und der konsumierenden Seite) nicht anders. Bewusst versuchen wir, dem zu Trotzen und gezielt vor allem kleinere Verlage zu furdern. Schliesslich kicken diese vielfach wichtige Themen tberhaupt erst an (die dann manchmal von den grusseren Verlagen aufgegriffen werden - wenn ein entsprechendes Interesse, sprich ein entsprechender Umsatz erwartet werden kann). Verschwinden die kleinen Verlage - in ukonomisch schwieriger Situation befinden sich fast alle - droht auch der Verlust einer lebendigen Diskussionskultur. Die Entscheidung, sich gerade ftr die Programme der kleineren Verlage einzusetzen, auch wenn die Btcher mal ein paar Mark mehr kosten, ist insofern ftr uns auch eine politische eberlegung. Wobei wir uns im tbrigen nicht als Konkurrenz, sondern als Erginzung der engagierten Buchliden (von denen es leider viel zu wenige gibt) sehen. Aus dem Gesagten resultiert, dass a) unsere "Verkaufsphilosophie" - - die primir eine inhaltliche ist - in Zeiten schwindenden politisch bewussten Kaufverhaltens ein Anachronismus ist und b) es Geld braucht, viel Geld, um sich unter diesen Bedingungen zu behaupten und an einer kulturellen Gegenbewegung mitzustricken. *2. Unsere jetzige Situation* Gerade die Herausforderungen des Internet-Zeitalters sind durchaus kostenintensiv: neben dem erforderlichen Computer-Equipment vergrussert sich z.B. perspektivisch auch das Warenlager; denn das Internet bietet zwar die Gelegenheit, tagesaktuell Btcherlisten zu aktuellen Themen erstellen zu kunnen und auch insgesamt das Angebot deutlich zu erweitern. Da aber gerade Menschen, die tber das Internet bestellen, auch eine umgehende Lieferung erwarten, steigt auch der - - vorzufinanzierende - Warenwert. Um tberhaupt erstmal im Internet wahrgenommen zu werden, mtssen wir zunichst einmal verstirkt auch in Printmedien werben; das werden wir zwar nicht tber kostspielige Werbeanzeigen, sondern tber Austasuchanzeigen, Flyer etc. tun - umsonst ist das alles auch nicht. Diese Entwicklung erwischt uns in einer denkbar ungtnstigen Situation. So ist derzeit unser Ertrag (das Verhiltnis von z.B. Druck-, Versand- und sonstigen Kosten zum dem, was tber Bestellungen wieder reinkommt) zu niedrig. Erstmals seit Grtndung des Vertriebes sind die Umsitze seit Mitte 1997 nun konstant rtckliufig. Das Ausmass und die Bedrohlichkeit dieser Entwicklung haben wir aufgrund zu schlampiger bzw. verspiteter Buchfthrung erst zu spit erkannt, um noch wirkungsvoll gegenlenken zu kunnen. In unserer Kasse klafft ein grosses Loch, dass durch die in den letzten Jahren verschlechterte Zahlungsmoral unserer KundInnen nicht geringer wird. Das heisst, dass wir, wenn es uns nicht gelingt, in den nichsten 2 Monaten mindestens 30.000,- DM aufzutun, aufgrund der aufgelaufenen Schulden nicht nur unsere Konzepte und Ideen nicht mehr realisieren kunnen, sondern den Vertrieb insgesamt auflusen mtssen! Also nochmal im Klartext: ohne Geld keine Party (die wir mit unseren UnterstttzerInnen gerne feiern wtrden, wenn es uns mit dieser Unterstttzung gelingt, das ansonsten unvermeidliche Ende abzuwenden)! Wir wissen, dass wir momentan nicht viel bieten kunnen: hitten wir mehr Zeit, wtrden wir zunichst unser Konzept weiterentwickeln und dann "fertig" an die affentlichkeit treten. Derzeit ist es so, das wir Spenden/ Privatkredite suchen von ein paar Hundert Mark an aufwirts, die dann spiter evtl. als Anteil in unser Projekt fliessen kunnen. Nattrlich bekommt ihr diesen Betrag quittiert (evtl. Rtckzahlungsmodalititen kunnen wir individuell aushandeln; ideal wire, wenn ihr diesen Betrag innerhalb des nichsten Jahres nicht braucht, damit wir erst einmal etwas Luft haben). Aber: Spenden sind derzeit (noch) nicht steuerabzugsfihig. Einen Verwendungsnachweis bekommt ihr selbstverstindlich zugesandt, eine ktnftig grussere buchhalterische Transparenz ist uns ein wichtiges Anliegen. Um es ganz deutlich zu betonen: wir brauchen die Spenden/ Betrige, um zunichst die Fortexistenz unserer Struktur zu ermuglichen und darauf aufbauend die ukonomischen Voraussetzungen zu schaffen, um den Vertrieb in Zukunft auszubauen (siehe Punkt IV) und unsere politische/ institutionelle Unabhingigkeit zu bewahren. Diese Unabhingigkeit ist ftr unser Projekt essentiell. Erst sie kann gewihrleisten, dass wir auch in Zukunft unbequeme Btcher herausbringen und vertreiben kunnen. Es geht uns also nicht um Stellenfinanzierungen und die Anhiufung privater Reichttmer, sondern um den Erhalt und Ausbau einer Struktur, die wir auch und gerade in der gewandelten BRD ftr wichtig und unerlisslich halten. Anares Nord ist und bleibt ein politisches Projekt! *IV. Perspektive/n* Wie gesagt: derzeit mtssen wir mit Vorliufigkeiten leben. Da es finanziell "brennt", fehlen uns ein paar Monate. Eigentlich wollten wir Euch mit einem ausformulierten und durchdachten Konzept informieren. Wir werden das auch nachholen: wer ktnftig unsere Infos haben will, teile dies mit! Erstmal mtssen wir jedoch noch diverse Informationen einholen, Beratungsgespriche fthren, Immobilien begutachten, Finanzierungspline entwerfen, steuerrechtliche und juristisch standfeste Konstruktionen austtfteln, jeweilige Vor- und Nachteile abwigen undundund. Was vor Euch liegt, ist mehr das Korsett eines Konzeptes: einige Stttzpfeiler, die in dieser Weise auch schon feststehen, jedoch in vielen Teilen noch einer Konkretisierung bedtrfen. Hier also einige Aspekte der geplanten Umstrukturierung: - - auf jeden Fall werden wir eine umfassende Internet-Prisentation einrichten mit neuen bzw. erweiterten Programm-Schwerpunkten (z.B. in den Bereichen kritisches Kinderbuch, Videos, Hurbuch), wobei in bisher noch nicht realisiertem Ausmass auch unsere AbnehmerInnen/ LeserInnen einbezogen werden sollen; ferner sollen kontroverse Diskussionen um die Btcher gefthrt und aktuelle Informationen zu den Inhalten sowie zu tagespolitischen Bezugspunkten unserer Themengebiete gegeben werden, so dass unsere Homepage hoffentlich auch tber.s Buch hinaus Interesse weckt. Die Arbeit an dieser Prisentation hat inzwischen begonnen und wir sind nun unter http://www.anares.org/nord/ "online" zu erreichen. - - bereits begonnen haben wir auch mit der Einrichtung einer Datenbank; diese soll unsere internen Arbeitsabliufe erleichtern und effektivisieren und das Bestell- und Lagerwesen optimieren. Dartber hinaus kunnen wir dann endlich auch unseren Service verbessern und z.B. mit einer spezifizierten Datei auf Wunsch z.B. Informationen tber Neuerscheinungen und Sonderangebote bestimmter Themengebiete liefern. Das ist gerade ftr Menschen interessant, die sich (noch) nicht ins Netz klicken kunnen und denen wir dann ganz gezielt aktuelle Infos zukommen lassen kunnen - - konkret ist auch schon der Einstieg von "neuen Menschen" in den Vertrieb; zum einen wird diese personelle Erweiterung hoffentlich die bisherige Arbeitstberlastung beenden, ohne dass die Konstanz und Zuverlissigkeit darunter leidet. Anfragen und Bestellungen werden wir dadurch schneller bearbeiten kunnen. Insbesondere kunnen wir dann daran gehen, offensiv unsere Ideen zu realisieren - - ebenfalls versetzt uns diese personelle Verinderung in die Lage, verstirkt mit Btchertischen vor Ort prisent zu sein, Buchmessen zu organisieren, Btcher besser zu diskutieren, Buchprojekte inhaltlich mit zu betreuen und zu lektorieren, uns - wenn die finanzielle Basis gegeben ist - an der Herausgabe von Btchern/ Broschtren zu beteiligen etc. - - zum Herbst 2000, spitestens Ende des Jahres wird der Vertrieb Richtung Bremen ziehen. Dies schon, weil dort die nutige personelle Basis vorhanden ist, d.h. dort die (ehrenamtlichen) MitarbeiterInnen wohnen; angestrebt ist ausserdem die Anbindung an einen uffentlichen Raum (z.B. CafO, Laden), um eine direkte Buch-Abholmuglichkeit bieten zu kunnen und den persunlichen Austausch besser pflegen zu kunnen (raus aus der lindlichen Isolation, die in den letzten Jahren auch zunehmend eine Abkapselung von politische Bewegungen und Diskussionen war!) - - in jedem Fall wollen wir Literatur auf andere Weise erlebbar machen; d.h. bei uns gibt es ktnftig nicht einfach Btcher zu kaufen, sondern wir wollen auch verstirkt Veranstaltungen, Lesungen und Diskussionen organisieren (erstmal nattrlich in Bremen, doch an einem Austausch mit Veranstaltungsorten und -gruppen in anderen Stidten sind wir sehr interessiert), was ein Grund mehr ist, nach geeigneten Riumlichkeiten zu suchen. Solche Orte haben gerade in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft eine immense Bedeutung - - schliesslich wollen wir uns nach einer verinderten Trigerstruktur des Vertriebes umgucken. Hier liegt noch am meisten im argen: bisher ist der Vertrieb in gar keine Struktur eingebunden gewesen; er war einfach ein isoliertes privates Projekt mit dem Risiko der gesamten "Vermugens"-Haftung einer Einzelperson und sehr sporadischer Zuarbeit. Intern wollen wir nun endlich den Ansprtchen eines selbstverwalteten Kollektivs gerecht werden. Was die ideale "Geschiftsform" daftr ist, haben wir noch nicht klar. Auf jeden Fall wollen wir mit einem Verein, einer Genossenschaft o.i. auf ein erweitertes ideelles wie auch finanziell mittragendes Umfeld hinarbeiten. Die exakte Form wird sich jedoch erst in den nichsten Monaten herauskristallisieren. Langfristig ist ein solches Umfeld die einzige Muglichkeit, in Zeiten schwindenden Interesses am kritischen Buch noch den "Luxus" der Verbreitung solch "abwegiger" Btcher zu ermuglichen. Ohne Sponsoring von denen, die die Btcher brauchen, werden wir es nicht schaffen! Klar, Btcher ersetzen keine Taten. Als Grundlage ftr die Analyse der gegenwirtigen Zustinde, als Anstoss ftr zu fthrende Diskussionen als Boten eines anderen, gerechteren und wtrdigeren Lebens und als Hilfsmittel zur Vermittlung relevanter politischer und gesellschaftlicher Themenfelder sind sie jedoch auch im Internet-Zeitalter unverzichtbar. Schliesslich: wer schweigt, stimmt zu - und zementiert die Verhiltnisse, statt sie zum Tanzen zu bringen. Lasst Euch nicht beruhigen - wir werden auch in Zukunft drucken & vertreiben, was wahr & wichtig ist. Sturende & sturrische Literatur, keine stromlinienfurmige. Aber: ein Bewegungs-Vertrieb, als der wir uns nach wie vor verstehen, auch wenn.s kaum noch Bewegung in diesem Land zu haben scheint, kann nur so gut sein wie die Leute, die ihn nutzen. In diesem Sinne setzen wir auf Eure Mithilfe - formt Worte zu Taten! Unter dem Pflaster liegt der Strand! Anares Nord Postfach 1247 D-31305 Uetze Deutschland Tel.: 0179-4344411 E-Mail: anares-nord@gmx.de Web: http://www.anares.org/nord/ Spendenkonto: KontoinhaberIn: S. Helmbrecht, Sparkasse Bremen, Konto-Nr.: 167 96 38, Blz.: 290 50 101, Verwendungszweck (wichtig!): Bewegung 30. Juni *Handlungsanweisung* Du kannst diese Infos der nichsten Altpapier-Sammelstelle zufthren. Lieber wire uns, Du reichst sie an andere Interessierte weiter, falls selber kein Interesse/ keine Muglichkeit zur Einmischung besteht. Am besten wire aber, Du machst direkt selbst mit. Beantworte dazu zunichst diese Karte. - -------------------- Zum ausschneiden und abschicken: --------------------- *Spende (verbindlicher Eintrag)* __ Ja, ich bin dabei. Ich bin schon ganz ungeduldig und habe deshalb gleich ...DM auf folgende Bankverbindung tberwiesen: Spendenkonto: KontoinhaberIn: S. Helmbrecht, Sparkasse Bremen, Konto-Nr.: 167 96 38, Blz.: 290 50 101, Verwendungszweck (wichtig!): Bewegung 30. Juni __ Ja, ich bin dabei. Ich kunnte mir vorstellen, ______ DM als Spende/ Kredit zu spenden/ zu leihen. Ggf. gewtnschte Rtckzahlungsmodalitit eintragen: __ Ja, ich bin dabei. Ich habe momentan nur kleinere monatliche Beitrige zur Verftgung und werde bis auf weiteres ______ DM monatlich per Dauerauftrag auf die angegebene Bankverbindung (s.o.) tberweisen __ Ja, ich bin dabei. Ich habe momentan leider kein Geld zur Verftgung, kunnte mir aber vorstellen, ca. im _______________ ______ DM als Spende/ Kredit zu spenden/ zu leihen. Meldet Euch dann bitte nochmal! *Bereitschaftserklirung (unverbindlicher Eintrag)* __ Ja, ich wtrde gerne in einen etwaigen Anares e.V. eintreten und kunnte mir vorstellen, ca ______ DM als monatlichen Mitgliedsbeitrag bereitzustellen __ Ja, ich wtrde gerne in eine etwaige Anares Genossenschaft eintreten und kunnte mir vorstellen, ca ______ DM als einmalige Einlage aufzubringen (mind. 500,- DM) __ Ja, ich bin interessiert, kann mich aber noch nicht so recht entscheiden, haltet mich bitte auf dem Laufenden Dieser Eintrag dient erst einmal der Eruierung Eures Interesses. Er ist in keiner Weise verpflichtend. *Infos* __ Bitte schickt mir ______ Exemplare Eures Umstrukturierungs-Infos zu, damit ich es weiterverteilen kann! __ Bitte schickt mir weiter Eure Umstrukturierungs-Infos in jeweils ______ Exemplaren nach Erscheinen zu __ Bitte schickt Euer Umstrukturierungs-Info auch an: __ Bloss nicht! Verschont mich ktnftig, ich bekomme schon genug Werbesendungen AbsenderIn-Adressfeld *************************************************************************** ANARES NORD - DER Mailorder ftr die Linken, die noch LESEN - angeschlossen an die "Anares-Fuderation anarchistischer Verlage und Vertriebe" Anares Nord Postfach 1247 D-31305 Uetze Deutschland Tel.: 0179-4344411 E-Mail: anares-nord@gmx.de Web: http://www.anares.org/nord/ Kontoverbindung: KontoinhaberIn (wichtig!): G. Grtneklee, Postbank Hannover, Konto-Nr.: 115122-306, Blz: 250 100 30 Verwendungszweck (wichtig!) bei bei Rechnungen: Rechnungsnummer bei Spenden: Bewegung 30. Juni *************************************************************************** Umstrukturierungs-Info #1: "Aktuelle Vorbemerkung: Eine zweite Ausgabe des Umstrukturierungs-Infos erscheint in wenigen Tagen. Sie wird Infos zum derzeitigen Spendenstand, zur aktuellen Situation, der Grtndung eines Furdervereins (das Genossenschaftsmodell muete vorerst verworfen werden) u.v.m. enthalten. Derweil sind wir weiterhin dringend auf Eure Unterstttzung angewiesen, da wir sonst den Laden nach dem 30. September endgtltig schlieeen mtssen."

 

18.07.2000
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