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Hannover: Aktionen anläßlich des mexikanischen Nationentages auf der Expo

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben heute, am Nationentag Mexikos auf der Weltausstellung "Expo" in Hannover das offizielle Programm um wichtige Informationen bereichert, die von den Organisatoren unterschlagen werden sollten. Heute ist auch der Tag der Gouverneurswahlen im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, welcher unter dem Eindruck des Krieges und der Unterdrückung gegen die oppositionelle indigene und bäuerliche Bevölkerung stattfindet.

Wir, mehrere Dutzend Aktive aus dem Solidaritäts- und Menschenrechtsbereich, haben mit Transparenten, Flugblättern und Aktionen auf die fatalen Folgen der mexikanischen Regierungspolitik aufmerksam gemacht, der Jahr für Jahr Hunderte vor allem indigener Menschen zum Opfer fallen und die Tausende von Unterprivilegierten ohne jede Legitimation in mexikanischen Gefängnissen gefangenhält.

Verschiedene Gruppen haben gegen diese Mißstände protestiert und die massiven Menschenrechtsverletzungen, die rassistische und soziale Ausgrenzung und die rücksichtslose neoliberale Politik der mexikanischen Elite angeklagt. Eine Aktion fand um 10.30 Uhr auf der Expo-Plaza während der Rede des mexikanischen Ministers, eine weitere gegen 19 Uhr auf dem mexikanischen Pavillon statt. Mehrere Hundert Menschen konnten dadurch erreicht werden. Der Sicherheitsdienst reagierte hektisch, es gab mehrere Festnahmen, die Inhaftierten wurden aber nach ca. 1 Stunde wieder freigelassen.

Auf der Expo wird ein Mexiko des wirtschaftlichen Aufschwungs, der Demokratisierung und des kulturellen Reichtums präsentiert. In der Realität führen jedoch die Auswirkungen der Freihandelsabkommen zwischen Mexiko, den USA und Kanada (seit dem 1.7.2000 auch zwischen Mexiko und der EU) sowie die repressive Innenpolitik zur Verelendung insbesondere der indigenen Bevölkerung und zu folgenschweren Einschnitten in die Sozial- und Bildungspolitik.

Werden diese Mißstände von engagierten gesellschaftlichen Gruppen, wie Studierenden, Gewerkschaften, Frauenbewegung, Menschenrechtsgruppen oder Indígena-Organisationen öffentlich gemacht und bekämpft, reagiert der mexikanische Staat nachweislich mit Repression, Inhaftierung, Folter und Mord.

Mit unseren Aktionen am heutigen Nationentag manifestieren wir unsere Solidarität mit der Zapatistischen Befreiungsarmee EZLN, den kämpfenden Studierenden und allen weiteren progressiven und revolutionären Kräften Mexikos, die sich für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen.

Für eine Welt, in die viele Welten passen!
La lucha sigue! Der Kampf geht weiter!
Viva la revolucion social! Es lebe die soziale Revolution!

Ya-Basta-Netzwerk in Solidarität mit der Zapatistischen Bewegung

 

21.08.2000
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