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Skandinavien: Heß-Aktivitäten

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Heß-Aktivitäten in Skandinavien

Am 29. Juli begann in Skandinavien die "Heß-Demo-Saison".

An diesem Morgen marschierten cirka 50 dänische, schwedische
und deutsche Nazis unter dem Kommando des skandinavischen
Blood & Honour-Führers Marcel Schilf durch die dänische
Grenzstadt Helsingoer. Direkt nach ihrem 15-minütigen Gang
nahmen sie die Fähre zurück nach Schweden und zu dem von
Schilf gemieteten kleinen Bauernhaus außerhalb des
schwedischen Dorfes Klippan. Die dänische Polizei nahm vier
deutsche Nazis in einem Privat-PKW wegen Waffenbesitzes fest.
Die anderen Nazis wurden bei ihrer Wiedereinreise nach
Schweden von der Polizei durchsucht und es wurden Schlagringe
und Nazi-Armbinden gefunden. Die schwedischen und dänischen
antifaschistischen Bewegungen wurden völlig überrascht.

Eine Woche später wurde ein finnischer Nazi, der bei Schilf zu
Besuch war, von einem ortsansässigen Bauern im Ortszentrum
von Klippan angeschossen. Es muß nicht gesondert darauf
hingewiesen werden, daß die Bevölkerung des Ortes, obwohl
genauso rassistisch, es nicht schätzen, wenn sie landesweit als
Zentrum der C-18-Bewegung in Skandinavien bekannt werden. Der
Gemeinderat von Klippan hat jetzt das von Schilf gemietete
Bauernhaus dem Vorbesitzer abgekauft und Schilf den Mietvertrag
gekündigt.

Am selben Wochenende unternahmen Nazis in der
mittelschwedischen Stadt Linköping Kommandoangriffe auf
vermutete Wohnungen von mehreren Linken am Vorabend des
jährlichen "Linköping-Festivals". In der folgenden Nacht, also
während des Festivals, erhielten mehrere Nazis eine Lektion, die
sie vorher nicht recht verstanden hatten. Die Straßen von
Linköping gehören uns.

Am Morgen des 12. August führten cirka 60 Nazis eine
Spontandemo im Stadtzentrum von Stockholm durch. Wiederum
wurde die Antifa-Bewegung der Stadt völlig überrascht durch die
14-minütige Aktion vom Hauptplatz
Sergels Torg zum Parlamentsgebäude Riksdagen. Die Nazis, die
diesmal unter der Führung von Robert Vesterlungs Gruppe Info 14
standen (dieselbe Gruppe, die für den Mord an dem schwedischen
Syndikalisten Björn Söderberg verantwortlich sind), verteilten
Flugblätter mit rassistischem Inhalt an PassantInnen in
Stockholms Altstadt - zu dieser Zeit sind in diesem Bezirk
hauptsächlich Touristen anzutreffen! Dieser Vorfall wurde von den
bürgerlichen Medien unterdrückt, von den Nazis auf ihren
Internetseiten aber als Sieg gefeiert. Tatsächlich konnten die
Nazis seit 1994 nicht offen auf den Stockholmer Straßen
marschieren.

Am Abend dieses Tages kam es zu Zusammenstößen zwischen
Nazis und AntifaschistInnen in den Städten Vänersborg und Gävle.
In Vänersborg wurden AntifaschistInnen von einer Gruppe Nazis
angegriffen, die dann aber ihr Heil in der raschen Flucht suchen
mußten. Sie ließen einen ihrer "arischen" Kameraden zurück, der
dann zu Brei geschlagen wurde. Die örtliche Polizei versuchte,
den Nazis zu Hilfe zu kommen, wurden aber
selbst geschlagen und der Streifenwagen wurde zerstört.

Im Dorf Sollebrunn arrangierten cirka 30 Nazis eine Party zu Ehren
von Heß in einem Zelt in der Ortsmitte. Die Nazis hängten eine
schwarze Puppe, grölten Sieg Heil und beseitigten große Mengen
Alkohol, bevor die gesamte Gruppe in einer übertriebenen
Polizeiaktion festgenommen wurde. Eine Woche später, am 19.
August, demonstrierten 400 OrtseinwohnerInnen, die es nicht
schätzten, daß ihre Stadt in den landesweiten Medien in
unvorteilhaftem Licht porträtiert wurde, gegen Rassismus und
Faschismus im Ortszentrum von Sollebrunn.

In den zwei Wochen vor dem 19. August versuchte die Nazi-
Skinhead-Gruppe "Boot Boys Oslo", geführt von Terje Sjölie, eine
Genehmigung für eine Demonstration in Oslo zu erhalten. Mehrere
Genehmigungen wurden verweigert (ein Verbot galt einer
Demonstration vor der israelischen Botschaft) und die Nazis
erklärten dann, sie würden trotzdem marschieren. Eine breit
angelegte politische Initiative, ausgehend von der norwegischen
AFA,
brachte cirka 10.000 Leute zu einer Massendemonstration in Oslo
zusammen. Unterdessen führten 35 norwegische, schwedische
und dänische Nazis eine Überrraschungsdemo in dem kleinem
Dorf Askim durch, in sicherer Entfernung ungefähr 100 km entfernt
von der Demo der 10.000 GegendemonstrantInnen. Sjölie, ein
weiterer Norweger sowie zwei schwedische Nazis wurden auf dem
Rückweg von der Demonstration festgenommen, weil sie einen
gestohlenen Wagen mit gefälschten Nummernschildern fuhren.
Der Rest der Nazis wurde von einem massiven Polizeiaufgebot
später am selben Abend bei einer Party im Osloer Vorort Björndal
festgenommen.

In Dänemark drohten die Nazis der DNSB mit einer Demo in
Kopenhagen am 19 August. Eifrige Anstrengungen der dänischen
antifaschistischen Bewegung sorgten jedoch dafür, daß die
wenigen Nazis, die beim Nazibunker im Kopenhagener Vorort
Greve auftauchten, nicht mehr ausrichten konnten als auf dem
Gelände ihres schwer befestigten Bunkers zu grillen und Bier zu
trinken.

Inga fascister på våra gator!
AntiFascistisk Aktion-Stockholm
We'll see you in Gothenburg 2001!


AntiFascistisk Aktion-Stockholm
Box 381 96
100 64 Stockholm
+46-739 98 01 59
PG 4849894-3
 afastockholm@motkraft.net

www.motkraft.net/afa
[PGP keys available at website]

Mot sexism, rasism, kapitalism och homofobi.
Translation: AFD Hamburg, email:  i-afd_2@anarch.free.de

 

27.08.2000
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