Amsterdam: Weltbank-Chef joggt ...
Am Dienstag, den 3.10. hat in Amsterdam eine zweitaegige Konferenz zum
Thema "Armut" begonnen. Eroeffnungsredner: Der Weltbank-Praesident James
Wolfensohn (oder so aehnlich).
Nachdem bereits fruehmorgens am Universitaetsgebaeude am "Spui" ca. 200
Menschen (darunter ca. 20 Zivibullen!) die KonferenzteilnehmerInnen empfangen
hatte und es zu einigen Rangeleien mit den Bereitschaftsbullen ("ME")
gekommen war, besetzten am Mittag ca. 80 Menschen ein Buero der tschechischen
Fluggesellschaft "Czech Airlines" am "Leidseplein", um die Freilassung der nach
wie vor in Prag festgehaltenen DemonstrantInnen gegen den IWF-Gipfel zu
fordern. Die "ME" stuermte das Gebaeude und nahm kurzerhand alle
DemonstrantInnen fest, darunter auch zahlreiche Menschen aus Deutschland.
Am spaeten Nachmittag waren aber auch alle wieder frei, die
nicht-Verhafteten aergerten sich ein bisschen, gab es doch Kaffee, Tee, MTV und die
Moeglichkeiten zum Fussballspielen im Bullengewahrsam...
Am fruehen Abend stand noch ein Besuch des Weltbank-Praesidenten im
"Rijksmuseum" auf dem Programm. Der ehemaliger niederlaendische Premierminister
Ruud Lubbers, Globalisierungswegbereiter und guter Freund von Helmut Kohl,
wurde mit Schlagsahne uebergossen, Wolfensohn und Konsorten mussten im
"ME"-Spalier von ihrem Boot (!) ins Museum joggen, und die ueblichen riots gab's
auch noch... ein zweistuendiges Katz-und Mausspiel von "ME"-cops und
DemonstrantInnen. Aber keine weiteren Festnahmen.
Den Abschluss des Tages bildete eine kurze Laerm-Demonstration fuer eine
noch vom fruehen Morgen festgehaltene Demonstration am Polizei-Hauptbuero in
der "Marnixstraat".
Die Kalenderpanden sind uebrigens noch nicht gerauemt... auch wenn es
heute (Mittwoch) morgen "Voralarm" gab. Kann nach wie vor taeglich passieren.
Allgemeine Einschaetzung bleibt Ende des Monats. Haltet euch also fuer
spontane Kurzurlaube bereit...
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