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Berlin: 8000 Menschen bei antifaschistischer Großdemonstration gegen staatlichen Rassismus und Naziterror

Berlin, den 08.10. 2000

8000 Menschen bei antifaschistischer Großdemonstration gegen staatlichen
Rassismus und Naziterror

Bei der gestrigen bundesweiten antifaschistischistischen Großdemonstration
in Berlin Köpenick demonstrierten rund 8000 Personen gegen staatlichen
Rassismus und Naziterror. Am Antifablock, der von der Antifaschistischen
Aktion Berlin organisiert wurde, nahmen ca. 4000 AntifaschistInnen aus dem
gesamten Bundesgebiet teil.

Nach Provokationen der Polizei kam es zu Auseinandersetzungen vor der
Abschiebehaftanstalt in der Grünauer Straße. Die Polizei setzte Wasserwerfer
und Räumpanzer gegen die Demonstration ein. Dutzende TeilnehmerInnen wurden
durch die willkürlichen Maßnahmen der Polizei zum Teil schwer verletzt. Dem
Anmelder der Demonstration wurde mehrfach ins Gesicht geschlagen, mindestens
ein Journalist mußte sich im Krankenhaus behandeln lassen, einem Kameramann
wurde die Ausrüstung zerschlagen. Kurz vor der Abschlußkundgebung am
Mandrellaplatz stürmten erneut Einheiten der Berliner Polizei in den
Demonstrationszug und griffen wahllos einzelne Menschen heraus. Dabei
wurde auch ein ca. 60 Jahre alter Teilnehmer brutal zusammengeschlagen.
Die für ihre Brutalität bekannte 23. Einheit der Berliner Bereitschaftspolizei
prügelte auf Höhe des Lautsprecherwagens der Antifa-Aktion Berlin mit
Fäusten und Schlagstöcken auf die Demonstranten ein.

Insgesamt kam es zu ca. 40 Festnahmen. Alle Festgenommenen wurden
bis Sonntag mittag wieder freigelassen bis auf einen, über dessen
Vorführung vor den Haftrichter noch am Sonntag entschieden wird.

Daß so viele TeilnehmerInnen mit dieser Demonstration auf den Zusammenhang
zwischen neofaschistischem Terror und staatlicher rassistischer Politik hinwiesen
ist ein Erfolg der Mobilisierung des Bündnisses "Gemeinsam gegen Rechts",
in dem sich über 200 Organisationen und Einzelpersonen zusammengefunden
haben. Für das Bündnis sprach auf der Auftaktkundgebung Judith Demba,
Vertreterin des Bündnisses gegen Rechtsextremismus Lichtenberg. Vor der
Abschiebehaftanstalt äußerte sich Gerhard Leo, Mitglied der Initiative
gegen Abschiebehaft und selbst Verfolgter des Naziregimes, gegen die
menschenunwürdige Abschiebepraxis in Deutschland und forderte deren
Abschaffung. Grußbotschaften an die Abschiebehäftlinge wurden in diversen
Sprachen vorgetragen. Prof. Fanny Michaela Geysin von der Internationalen
Liga für Menschenrechte und Peter Venus vom Hauptvorstand der IG-Medien
kritisierte auf der Abschlußkundgebung den brutalen Polizeieinsatz
und äußerten sich gegen die staatliche rassistische Politik. Michael
Kronewetter von der AAB forderte nicht nur Ächtung sondern praktisches,
direktes Eingreifen gegen Faschisten.

Antifaschistische Aktion Berlin


 

08.10.2000
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