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gegen expo schreiben ...


liebe netzschreiberInnen, cybernauten,
netzbewohner und anti-exposianerInnen ...

Odysseen im Netzraum.
Gemeinschaftlicher Science/Fiction
zu den Utopien des Netzes
 http://www.hyperfiction.de

Der gemeinschaftliche Science/Fiction "Odysseen im Netzraum" ist inzwischen
gewachsen und hat sich in einigen Zweigen der Geschichte schon ganz schoen
veraestelt:

... u.a. hat sich im kapitel

4. ACKER- und GARTENBAU (Gentechnik)

ein strang entwickelt, der (zumindest auf sympolischer ebene!)
den expo-themenpark hackt und versucht, dort VIREN einzuschleusen:


Planets of De-Visions
"Ich schalte die Webcam zu den Planets of Visions
( http://www.planetofvisions.com/) ein und wage einen Rundblick zu den hier
aufgebauten technologischen Visionen. Alles ist sichtbar. Die gemeinsten
Traeume
der Menscheit. .... Alle Besucher sind damit beschaeftigt, eine der 7
aufgebauten virtuellen Kameras zu ergattern. Aber das kann ich ja ueber das
Web-CAM- Interface nicht bewerkstelligen. Obwohl jetzt auf dem verwackelten
WEB-CAM-BILD in der Mitte ein Button auftaucht. Ich aktivieren ihn und erhalte
ein Auswahlmenu, mehrerer angeschlossener Kameras. Ich aktiviere eine Adresse
mit einer mir unbekannten Endung: ich erkenne undeutlich eine Huette,
Bambusflechten, einen Krug und eine afrikanische Frau, die auf einer Tastatur
herumhackt. Das kann doch nicht sein. Jetzt winkt sie mir zu ... " Ist die
Ausstellung gehackt worden oder nur die Web-site der Planet of visions? ...

und weiter:
die hoellen des fortschritts
Das ist mir alles viel zu brav hier! Das sollen Utopien sein? Revolutionen des
Alltagslebens? Na Klar, so stellen sich die Globalisierungskünstler, die
multinationalen Multimedia-Mogule und die Bio-Tech-Innovationsfirmen den
technischen Fortschritt vor. 2011 grüßt dann der Bankroboter freundlich die
Penner auf der Straße ... ich muß irgendwie versuchen, das Szenario der Hölle
wenigstens zu verändern, ein paar Bilder und Tonaufnahmen von Demonstrationen
und Schlachten einzuschmuggeln, die vorhandenen Texte umzuschreiben und zu
entwenden ...

Ein geknackter / umgeschriebener Einfuehrungstext in die *Planeten der
Visionen*?

unter-gang als Wunsch nach Erneuerung
Die Angst vor dem Untergang der titanischen
multimedialen Oberflächen
und die Sehnsucht nach Erlösung
nach Weltkultur und einem ewigen virtuellen Leben
beschäftigt die Menschheit schon seit
jeher. Seit Jahrtausenden
lassen sich solche Vorstellungen in
Untergangsszenarien, Revolutionsliedern und
Erlösungsvisionen finden, die kurz vor
dem Jahr 2000 eine neue
Konjunktur erhielten - und in Hannover auf der
EXPO ein tagtägliches Forum fanden:
Kommt näher! Tretet ein in das
Tor der Apokalypse
mit beeindruckenden, wechselnden
Szenarien, Essens- und Konsumangeboten
udn Themenausstellungen:
die Angst des
Menschen vor dem Untergang ist geringer
als auch sein Wunsch nach Erneuerung
undn Zerstörung der alten Ordnungen!
Sympathy for the devil!

Gibt es eine revolutionaere datenbank - eine datenbank der revolutionen?

1000 revolutionäre momente ...
jetzt bin ich in der datenbank der planets of vision:
statt sie abstuerzen zu lassen oder sie zu boykottieren, ist es wohl das beste,
sie ein bisschen *upzudaten* und aus der platten nichtsagenheit ihrer
vermeintlichen utopien zu befreien ... dazu reaktiviere ich einen alten ordner,
in dem ich unverwirklichte projekte abgeheftet habe. Es findet sich dort das
*imaginaere museum der revolution* von eben jenem jeffrey shaw, der hier die
*daten-kamera* beigesteiert hat, also genau das INTERFACE, das wir fuer unsere
geplanten manipulationen anzapfen und verändern muessen! Ich logge mich ein in
das institut fuer sozialgeschichte, amsterdam und versuch an die daten der
revolutionen heranzukommen. ... endlose daten huschen ueber den schirm: "bilder
und daten von revolutionen aus zahllosen archiven, bibliotheken und museen ...
dramatisierte revolutionäre momente aus drei jahrhunderten ---" das ist nur die
ankuendigung. Wo sind die daten? So etwas haetten sie auf der expo einfliessen
lassen sollen - aber so geschichtslos wie die themenparks daherkommen ... Jetzt
habe ich endlich den ersten datensatz ...
( http://www.iisg.nl/archives/index.html)

... wie gehts weiter?

Das Mitschreiben ist ganz einfach: Die "Odysseen im Netzraum" sind ein
gemeinschaftliches Schreibprojekt, welches mehren AutorInnen gestattet,
gleichzeitig an einer verzweigten Geschichte direkt ins Netz zu schreiben.

Es geht dabei darum, sich gegenseitig Baelle zuzuwerfen, Ideen und Anregungen
auszutauschen, verschiedene Versionen und Handlungsstraenge anzulegen,
Spannungsboegen wie in einer Art Fortsetzungsgeschichte anzulegen, Anschluesse
herzustellen, verschiedene Ein- und Ausgaenge zu benutzen ...

Das Prinzip der "treefiction" ist denkbar einfach und orientiert sich
strukturell an der verzweigten Baumstruktur von Diskussions-Boards oder
auch den
verschachtelten threads von mailings-lists und newsgroups:

an jedem Textbaustein, jedem Fragment der Geschichte, jedem "Ast" kann
weitergeschrieben - oder auch eine neue Verzweigung angelegt werden

 http://www.hyperfiction.de
hier finden sich verschiedene thematische Einstiege in die "Odysseen im
Netzraum",
sowie einige Navigationshilfen durch den verzweigten Text-Baum: eine
Gesamtuebersicht, neuste Fortfuehrungen, Geschichtsfragmente geordnet nach
AutorInnen ...


danke + herzliche gruesse!

Please forward! Bitte weiterleiten!

hei+ Co@hyperdis.de


 

12.10.2000
hei+Co@hyperdis.de   [Aktuelles zum Thema: Netzpolitik]  Zurück zur Übersicht

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