Philippsburg: Castor aus dem AKW Philippsburg nächste Woche?
Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
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PRESSEERKLÄRUNG 12. Oktober 2000
> Castor aus dem AKW Philippsburg nächste Woche?
> Auftaktdemonstration am kommenden Sonntag in Philippsburg
Voraussichtlich schon in der nächsten Woche soll ein Castortransport das
Atomkraftwerk Philippsburg verlassen um Atommüll in die Wiederaufarbei-
tungsanlage La Hague zu bringen. AtomkraftgegnerInnen vermuten als
Transporttermin Mittwoch, den 18. Oktober. Dazu findet am kommenden Sonntag um
12 Uhr in Philippsburg eine große Auftaktdemonstration statt. Das
Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim ruft alle Menschen auf, sich an
der Demo und den Widerstandsaktlonen zu beteiligen.
Verschiedene Informationen, die den Atomkraftgegnern vorliegen, sprechen dafür,
daß als "frühest-möglicher Termin" für den Transport der kommende Mittwoch
geplant ist. Recherchen der Berliner Zeitung bestätigen dies. Seit Montag wird
der französische Castorbehäiter vom Typ TN 13/2 im Atomkraftwerk Philippsburg
mit den hochradioaktiven abgebrannten Brennelementen beladen. Nach der Beladung
sollen umfangreiche Radioaktivitätsmessungen an dem Behälter durchgeführt
werden, der dann in die französische Atommüllfabrik La Hague gebracht wird.
Nach dem Castor-Skandal vor 2 ½ Jahren wird dies der erste Atommülltransport
sein, der ein deutsches Atomkraftwerk verlässt. Die Atommülltransporte in die
ausländischen Wiederaufarbeitungs-anlagen wurden im Mai 1998 von der damaligen
Bundesumwellministerin Angela Merkel gestoppt, nachdem an den Behältern
erhebliche radioaktive Kontaminationen festgestellt worden waren. Die AKW-
Betreiber hatten jahrelang Atommüil ins Ausland verschoben, obwohl sie von den
Grenzwerlüberschreitungen wußten.
Nach wie vor sind die Ursachen dafür ungeklärt, trotzdem sollen diese
Transporte jetzt wieder aufgenommen werden.
Für dieses unverantwortliche Handeln ist die Bundesregierung verantwortlich,
die den Kraftwerks-betreibern im Rahmen des Atomkonsens zugesichert hatte, die
erforderlichen Genehmigungen zügig zu erteilen. Noch vor 2 Jahren wollte der
grüne Umweltminister Jürgen Trittin aus guten Gründen ein Verbot der
Wiederaufarbeitung erlassen, am 21. September erteilte das ihm unterstellte
Bundesamt für Strahlenschutz die Transportgenehmigung. Durch den
Wiederaufbereitungsprozeß wird die radioaktive Müilmenge verzwanzigfacht, d.h.
die im deutschen Atomgesetz vorgeschriebene schadlose Verwertung von Atommüll
findet nicht statt.
"Wir werden dieser Politik unseren entschiedenen Widerstand entgegensetzen",
sagt Matthias Mauser vom Arbeitskreis gegen das AKW Philippsburg und wird dabei
von der bundesweiten Ant-AKW-Bewegurig unterstützt. Die Atomkraftgegnerlnnen
werden ab dem kommenden Wochenende in der Region um Philippsburg präsent sein
und mit kontinuierlichen Aktivitäten ihrer Forderung nach dem Stopp der
Castortransporte und der sofortigen Stilllegung der Atomkraftwerke Ausdruck
verleihen. Für den kommenden Sonntag ist eine große Demonstration geplant. Sie
beginnt um 12 Uhr auf dem Marktplatz in Philippsburg. Das Aktionsbündnis CASTOR-
Widerstand Neckarwestheim ruft alle Menschen auf, sich wie in Neckarwestheim
auch in Philippsburg dem Atomprogramm entgegenzustellen und sich an der
Demonstration und den anschließenden Aktionen und Blockaden zu beteiligen.
Mit freundlichen Grüßen
Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
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