Berlin: Veranstaltung: "Immaterielle Arbeit" und "das Ende der Arbeitsgesellschaft"
Immaterial world?
"Immaterielle Arbeit" und "das Ende der Arbeitsgesellschaft"
Wolfgang Fritz Haug
Yann Mouliert Boutang
Für die Theoretiker der radikalen Linken stellt sich die Frage, wie die ökonomischen und sozialen Veränderungen im Postfordismus unter dem Einfluss neuer Informations- und Kommunikationstechniken und der Umwälzung gesellschaftlicher Arbeitsteilung zu fassen sind.
Mit dem Begriff der "immaterielle Arbeit" unternehmen die Postoperaisten den Versuch diese Frage zu beantworten. "mulititude" soll die veränderten Klassenverhältnisse beschreiben. Aus dem "general intellect", dem neuen gesellschaftliches Bewusstsein rückt für sie eine kommunistische Perspektive in greifbare Nähe. Ihr Anliegen ist es - unter Bezugnahme auf Marx - eine grundlegende Gesellschaftskritik zu formulieren und den Möglichkeiten für widerständiges Handeln auf den Grund zu gehen. Dabei gehen sie soweit, in den kritischen Intellektuellen das neue historische Subjekt auszumachen. Mit dem marxistischen Theoretiker W. F. Haug verbindet sie der theoretische Anspruch. Er kritisiert allerdings ihre begriffliche Ungenauigkeit und "radikal klingende Quacksalberei". Ob ihre Begriffe tauglich und die Verweise auf Marx haltbar sind, wird sich auf der Veranstaltung zeigen.
Wolfgang Fritz Haug
[Professor für Philosophie an der FU Berlin, Herausgeber der Zeitschrift "Das Argument" und des "Historisch kritischen Wörterbuch des Marxismus"]
Yann Mouliert Boutang
[Professor für Philosophie an der Universität Paris]
Freitag, 27. Oktober 2000
19:00 Uhr FU Berlin
Henry-Ford-Bau, Garystraße 35
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