Berlin: NPD-Aufmarsch gestoppt
Pressemitteilung
Herbe Niederlage für NPD in Berlin
Nazi-Aufmarsch durch breiten antifaschistischen Protest gestoppt
Berliner Polizei überfährt linke DemonstrantInnen mit Einsatzfahrzeug
Am heutigen Samstag kam es in Berlin-Mitte und -Friedrichshain zu
antifaschistischen Kundgebungen, Demonstrationen und Straßenblockaden.
Anlaß war ein Aufmarsch der neofaschistischen NPD gegen den drohenden
Verbotsantrag.
Die Antifaschistische Aktion Berlin [AAB] hatte zu Protestaktionen
aufgerufen, mehrere angemeldete Kundgebungen fanden jedoch wenig Resonanz.
Vielmehr säumten Bürgerinnen und Bürger die Wegstrecke der NeoNazi-Partei
und sorgten für vielfältigen Protest.
Am Alexanderplatz schließlich kam es zu einer Straßenblockade. Der Polizei
gelang es nicht, die Blockade aufzulösen und beendete daraufhin vorzeitig
die NPD-Demonstration am S-Bahnhof.
Unter "Mörder, Mörder"-Rufen von Gegendemonstrantinnen und aufgebrachten
BürgerInnen wurden die Alt- und Neonazis der NPD auf den Bahnsteig geleitet
und mit Sonderzügen der S-Bahn abtransportiert.
Nach bisher unbestätigten Augenzeugenberichten fuhr im Bereich Neue Wache /
Humboldt-Universität ein Polizei-Fahrzeug in eine Gruppe linker
DemonstrantInnen, über Verletzte liegen gegenwärtig keine Informationen vor.
Bis zur Stunde gab es 22 Festnahmen von GegendemonstrantInnen, teilte der
Berliner Ermittlungsausschuß mit, drei Festgenommene hätten zum Teil schwere
Verletzungen erlitten.
"Der heutige Tag zeigt, dass antifaschistischer Widerstand nur auf der Straße
und direkt vor Ort erfolgreich sein kann. Ohne Polizeipräsenz wäre die NPD
garnicht erst losgelaufen!", erklärte eine SpecherIn der Antifaschistischen
Aktion Berlin [AAB].
Am Abend findet in Berlin die traditionelle Silvio-Meier-Demo zum Gedenken
an den vor acht Jahren von Neonazis ermordeten Hausbesetzer statt. Der Beginn
am U-Bahnhof Samariterstraße wurde aufgrund der Anti-Nazi-Proteste auf
18:00 Uhr verlegt.
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